Die Ortsdurchfahrt von Gronau soll nicht nur saniert, sondern auch auf 40 Stundenkilometer beschränkt werden. Foto: Werner Kuhnle

Der Ortschaftsrat hat für die Schmidhausener Straße und die Hauptstraße weiter eine Geschwindigkeitsreduzierung im Sinn. Die Chancen darauf sind nun gestiegen.

Oberstenfeld-Gronau - Der Wunsch des Ortschaftsrates von Gronau und Prevorst sowie des Gemeinderats in Oberstenfeld, in den beiden Hauptverkehrsstraßen in Gronau die erlaubte Fahrgeschwindigkeit zu reduzieren, ist nicht neu. Bereits in der bisherigen Version des Lärmaktionsplans fand dieser mit dem angestrebten Ziel Tempo 30 Ausdruck – wurde bislang vom Landratsamt Ludwigsburg als Straßenverkehrsbehörde aber verneint. Nun versucht die Gemeinde mit Tempo 40 einen Kompromiss zu erreichen.

Der Bürgermeister Markus Kleemann gibt sich optimistisch, wenn es darum geht, dies in der neuen Version des Lärmaktionsplans zu verankern, den es jetzt nach fünf Jahren wieder aufzustellen gilt. „Es bestehen diesmal durchaus Chancen, dass nicht wieder alles abgelehnt wird“, machte Kleemann in der Sitzung des Ortschaftsrates am Dienstagabend deutlich.

Seine Hoffnung ruht darauf, dass seit einem Kooperationserlass zum Lärmaktionsplan der Ermessensspielraum größer ist, geforderte Maßnahmen auch umsetzen zu können. Genauer gesagt, wenn der Geräuschpegel im Schnitt 65 dBA am Tag und 55 dBA in der Nacht überschreitet. Beides ist in der Gronauer Hauptstraße (L 1117) und der Schmidhausener Straße (K 1616) der Fall. In beiden möchte man daher Tempo 40 erreichen – tags wie nachts. Auf der Durchgangsstraße ab dem Gebäude Marbacher Straße 4. „Die Werte, die es braucht, damit eine Maßnahme verpflichtend wird, werden aber nicht erreicht“, wandte Gutrun Bentele vom Ingenieurbüro Kurz und Fischer ein. Sie hatte die Situation in Gronau untersucht. Notwendig wären für eine zwingende Umsetzung im Schnitt Werte von 70 dBA am Tag und 60 dBA in der Nacht. In Gronau liegt man hierbei teils knapp darunter.

Die Reduzierung auf Tempo 40 ist nicht die einzige Forderung aus dem Ort. Ein Teil des vom Gremium einstimmig beschlossenen Maßnahmenkatalogs hat zum Ziel, auf der Hauptstraße hinter dem Ortsausgang in Richtung Kurzach und Prevorst auf den Metern bis zur Rechtskurve eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 70 Kilometer pro Stunde zu erreichen, ebenfalls tags und nachts. Bislang sind 100 Stundenkilometer erlaubt. Eberhard Dietz (CDU) äußerte den Wunsch, die 70er-Zone doch gleich bis zum Abzweig nach Prevorst zu verlängern. Bürgermeister Markus Kleemann machte aber deutlich, dass hier aus Lärmschutzgründen keine Möglichkeit auf Realisierung bestehe. „Die Kreuzung ist zu weit weg von den Häusern“, erklärte er. Dass das aus Gründen der Verkehrssicherheit sinnvoll wäre, wolle er gar nicht abstreiten. „Über das Lärmargument kriegen wir das aber nicht hin.“

Und ein weiteres altbekanntes Thema taucht im Lärmaktionsplan auf: Die Sanierung der holprigen Gronauer Durchgangsstraße. Mit einem lärmoptimierten Asphalt könnte man hier die Lautstärke des Straßenverkehrs um drei Dezibel reduzieren. Bürgermeister Kleemann und Ortsvorsteher Eberhard Wolf geben bei der „dringenden Sanierung“ der Landesstraße nicht auf. Ein Abstimmungsgespräch mit Vertretern des Regierungspräsidiums Stuttgart, das zweimal coronabedingt platzte, ist nun für die nächsten Wochen angesetzt. Bis dahin wird man auch wissen, ob der Oberstenfelder Gemeinderat ebenfalls dem neuen Lärmaktionsplan zustimmt. Er hat das Thema am 25. Februar auf der Agenda.