Valentin Weckerle ist diesmal privat verhindert. Foto: Archiv (avanti)

Zum Abschluss der Hinrunde tritt die SG Schozach-Bottwartal am Sonntag (17 Uhr) beim SV Remshalden an – und würde die bislang gute Hinrunde in eine sehr gute verwandeln.

Tobias Klisch hat in seiner Trainertätigkeit schon zahlreiche Handballspiele von der Seitenlinie aus verfolgt. Insofern ist es bemerkenswert, wie er das 27:28 am vergangenen Wochenende gegen den VfL Waiblingen einordnet: „Eine so unglückliche Niederlage habe ich als Coach noch nie erlebt“, erklärt er. Drei Minuten vor Schluss hatte seine Mannschaft nach einer mitreißenden Aufholjagd mit 27:25 geführt, um dann am Ende nach einem Gegentor 30 Sekunden vor Schluss doch noch mit leeren Händen dazustehen. „Die Partie mussten wir ein bisschen länger als üblich aufarbeiten“, räumt Klisch ein. Doch überraschenderweise stand am Ende ein positives Fazit: „Wir haben beschlossen, dass wir uns diese zwei Punkte jetzt in Remshalden holen“, sagt der SG-Coach.

Tobias Klisch glaubt, dass beim Gegner eine noch größere Unzufriedenheit besteht – über den gesamten Verlauf der bisherigen Vorrunde. „Remshalden hat in der vergangenen Saison in der Baden-Württemberg-Oberliga nur elf Punkte geholt. Es ist nicht so leicht, das einfach aus den Trikots zu schütteln“, sagt er. Mehr als 10:14 Punkte und Tabellenplatz zehn habe man beim Gegner aber sicher erwartet.

Was ihn und seine Mannschaft am Sonntag (17 Uhr) in der Stegwiesenhalle erwartet, kann er nicht ganz sicher einschätzen: „Der SV Remshalden ist ein bisschen eine Unbekannte in der Liga für mich, weil wir in den vergangenen zwei Jahren nicht gegen sie gespielt haben“, sagt Klisch. Da sein Team jedoch häufig die Gegner gehabt habe, gegen die der SV kurz zuvor gespielt hatte, habe er viel Videomaterial von Remshalden gesehen.

Klar ist auf jeden Fall, dass die SG Schozach-Bottwartal auf eine starke Defensive treffen wird. Mit 307 Gegentoren stellt der SV Remshalden nach Schwaikheim die zweitbeste Abwehr der Liga, die üblicherweise in einer 5:1-Formation auftritt. „Es spricht nicht für uns, dass wir uns gegen andere abwehrstarke Teams wie Waiblingen und Schwaikheim besonders schwer getan haben“, weiß Klisch. Zum Vorteil könnte der SG aber gereichen, dass die Gastgeber im Angriff das drittschlechteste Team der Liga sind. „Gegen Weinstadt haben sie zuletzt mit 24 Gegentoren verloren, weil sie nur 21 eigene Treffer geworfen haben“, stellt Klisch fest. Zentrale Figuren in Remshaldens Angriffsspiel sind die Brüder Nicola und Marian Rascher. Ersterer ist jedoch derzeit verletzt, Spielmacher Marian Rascher ist mit 56 Treffern der beste Torschütze in Reihen der Remstäler. „Er und Marvin Klein sind Individualisten, die sowohl werfen, die Mitspieler in Szene setzen und ins 1:1 gehen können“, warnt Klisch, der auf Valentin Weckerle verzichten muss.

Remshalden hat über die Saison ziemlich unkonstante Leistungen gezeigt. Niederlagen bei den Kellerkindern HC Oppenweiler/Backnang und HSG Böblingen/Sindelfingen stehen Siege gegen den VfL Waiblingen sowie Punkteteilungen gegen die anderen Spitzenteams TSV Schmiden und TSV Alfdorf/Lorch gegenüber. Für Coach Klisch ist daher klar: „Wir haben schon jetzt eine gute Hinrunde gespielt. Wenn wir in Remshalden gewinnen, war es sogar eine sehr gute Hinrunde. 19:7 Punkte hätte ich vor der Saison sofort unterschrieben“, sagt er.