Weil es „uns trotz allem gut geht“, wollen die Rielingshäuser Schützen Spenden für die Menschen in den Hochwasser-Gebieten sammeln. Foto: Tina Siber

Ulrich Stickel aus dem Vorstand des Rielingshäuser Schützenvereins spricht im Interview über eine spontan angelaufene Hilfsaktion für die Menschen in den Hochwasser-Regionen.

Marbach-Rielingshausen -

Nicht jeder hat das Glück, auf gut schwäbisch „recht passabel“ durch die Pandemie gekommen zu sein, findet Ulrich Stickel. Der Oberschützenmeister und Vorstand des Schützenvereins Rielingshausen lenkte jüngst bei einer Vereinsversammlung den Fokus auf diejenigen, die kürzlich durch das Hochwasser alles verloren haben. Der Verein startete daher eine Spendenaktion.

Der Schützenverein Rielingshausen engagiert sich in der Hochwasserhilfe. Wie kam es dazu?

Die Damen vom Frauenclub hatten angefragt, ob sie ihre Hauptversammlung in unseren Räumen im Hardtwald abhalten können, was wir natürlich zugesagt haben. Am Abend vor der Versammlung hatte ich mich mit unserem Kassier darüber unterhalten, dass es uns als Verein doch – trotz allem – gut geht.

Trotz allem?

Ja! Wir sind gut durch Corona gekommen, meines Wissens nach wurde keiner krank, der Verein ist zwar, wie viele andere auch, gebeutelt, aber er lebt noch. Wir sind trotz der Einschränkungen noch recht passabel durch die Pandemie gekommen. Und diejenigen, die zum Beispiel in Rheinland-Pfalz vom Hochwasser betroffen sind, haben aber rein gar nichts mehr.

Also hatten Sie die Idee zu helfen?

Genau. Wir haben bei der Hauptversammlung des Frauenclubs dann unser riesiges Sparschwein aufgestellt und ein Plakat dazu gehängt, dass man gerne spenden darf. Von den Mitgliedern des Frauenclubs haben wir da auch großen Zuspruch erhalten. 250 Euro kamen an dem Abend zusammen, seitens des Schützenvereins haben wir das dann verdoppelt.

Was passiert nun mit dem Geld?

Das möchten wir der Höpfigheimerin Tina Siber zukommen lassen, die sich ja im Hochwassergebiet engagiert. Ich habe von ihrer Hilfsaktion in der Zeitung gelesen und war sehr berührt und betroffen. Auch davon, dass es dort ja an den vermeintlich einfachsten Dingen fehlt. Zudem möchten wir vom Schützenverein, dass das Geld auch eins zu eins bei den Betroffenen ankommt – und das ist hier gegeben.

Bei den 500 Euro soll es auch nicht bleiben, oder?

Richtig. Wir hoffen, dass wir mit unserer Aktion einfach noch ein paar Leute ansprechen können – unsere Mitglieder, Firmen, Privatleute, andere Vereine… einfach möglichst viele. Sodass letztlich möglichst viele Spenden zusammenkommen.

Wie kann man spenden?

Unter dem Stichwort „Hochwasser“ ans Vereinskonto des Schützenvereins Rielingshausen (Volksbank Backnang, IBAN DE38602911200092236006). Was da eingeht, leiten wir eins zu eins an Tina Siber und ihre Mitstreiter weiter. Wir können als Verein eine Spendenbescheinigung ausstellen.