Das alte Feuerwehrareal ist zwar im Eigentum der Stadt, aber mit einer Grunddienstbarkeit der Bahn belegt. Foto: Archiv (avanti/Ralf Poller)

Einige Beilsteiner Gemeinderäte bringen kurz vor der Zielgeraden eine weitere Variante ins Spiel. Sie wollen eine Planung im Raumaier-Areal.

Seit Mitte Juli 2019 beschäftigt sich der Beilsteiner Gemeinderat nun schon mit dem Themenkomplex Pflegeheim, altes Feuerwehrareal und Busdepot, bei dem alles miteinander verknüpft ist. Mehr als 100 Stunden debattierte man bereits über diese Punkte. Man schien auf der Zielgeraden mit allen Planungen. Doch in einer von neun Stadträten geforderten Sondersitzung am Dienstagabend wurde plötzlich wieder heiß diskutiert. Denn einige Räte wünschen sich eine Parallel-Planung – und zwar auf dem Raumaier-Areal, das inzwischen im Besitz der Stadt ist.

Das Busdepot muss für ein Pflegeheim-Neubau weichen

Ein Rückblick: Das Haus Ahorn ist in die Jahre gekommen. Um den aktuellen Anforderungen eines Pflegeheims wieder gerecht zu werden, muss ein Neubau her. Erste Signale diesbezüglich gab es bereits 2019. Gemeinsam mit Investoren suchte die Stadt daraufhin nach einem neuem Standort und wurde auf dem alten Feuerwehrareal fündig. Um hier ein Pflegeheim bauen zu können, war jedoch klar, dass das dort angesiedelte Busdepot weichen muss. In den Drittelwiesen fand man hierfür wiederum einen neuen Standort. So weit, so gut.

Die Krux: Das Feuerwehrareal ist zwar im Besitz der Stadt, das Gelände ist jedoch mit einer Grunddienstbarkeit der Bahn AG belegt. Um das Areal also an einen Investor verkaufen zu können, muss diese Dienstbarkeit gelöscht werden. Und das ist das Problem. Die Stadt habe der Bahn bereits gleichwertige Areale angeboten, „doch diese hat etwas andere Vorstellungen von dem, was gleichwertig ist“, so Bürgermeisterin Barbara Schoenfeld. „Wir müssen also auf die Handlungsbereitschaft der Bahn setzen“, ergänzte sie. Doch genau das stößt nun einigen Stadträten auf – auch, weil dabei die Angst mitschwingt, trotz Gesprächen zeitnah keinen Konsens zu finden. Ihr Vorschlag daher: Eine Parallel-Planung auf dem von der Stadt gekauften Raumaier-Areal, wo früher die Spätregenmission ansässig war.

„Hätten wir zu Beginn der Gespräche das Areal schon gekauft gehabt, hätten wir den Standort mehr in Betracht gezogen. Man kann dort mehr planen und verwirklichen“, sagte Ursula Fein (FDP) und bekam unter anderem Rückendeckung von Silke Kiderlen-Polek (SPD). „Wir stehen jetzt vor dem Problem, dass wir das Gelände gerne verkaufen wollen, aber die Bahn sich stur stellt. Im Raumaier kann man vielleicht viel mehr rund um ein Pflegeheim umsetzen.“ Für Oliver Kämpf (Bürgerliste) stecke man in einer Zwickmühle, Thomas Bauer (FWV) will derweil den eingeschlagenen Weg weitergehen. „Wir sind kurz vor der Lösung des Problems.“

Auf einen Nenner kam man letztlich an diesem Abend nicht mehr. Auch nichtöffentlich wurde noch einmal weiterdebattiert. Der Ausgang? Erst einmal weiter offen . . .