Thomas Friedl bezeichnet sich selbst als „sportverrückt“. Foto: Mostbacher-Dix

Thomas Friedl leitet nicht nur seit fast 40 Jahren die Tischtennisabteilung des Turnvereins Großbottwar. Er engagiert sich auch sonst in der Stadt des Adebars, organisiert unter anderem die Oldienight.

„Hansdampf in allen Gassen“ könnte sein zweiter Name lauten: Ob Fußball, Fußballgolf, Triathlon, Tennis, Boule, Laufen, Biathlon, Beachvolleyball oder bei einer anderen Sportart: Thomas Friedl ist dabei, spielt und hilft – just erst wieder lief er beim Bottwartal Marathon mit. „Ich bin sportverrückt“, sagt der „Großbottwarer mit Leib und Seele“. In der Stadt mit dem Storch im Wappen ist er zuerst für sein Engagement beim Turnverein Großbottwar (TVG) bekannt. Dort leitet der Netzwerker im Leben wie im Beruf – der Computerexperte ist als IT-ler bei einer Versicherung tätig – seit fast 40 Jahren ehrenamtlich und leidenschaftlich die Tischtennisabteilung.

Nicht jeder, der trainiert, will auch zum Punktspiel

Als Teenager spielte er im Verein, wurde dann schnell Jugendleiter, Schriftführer, Pressereferent. Da er sich auch stark in Vereinsaufbau und Organisation einbrachte und neue Ideen mitbrachte, lag es auf der Hand, dass Friedl die Abteilungsleitung übernahm. „Eine Boomzeit damals“, so der 55-Jährige. Und gibt zu, sein Vereinsherz blute, dass es im TVG heute statt wie einst sieben Tischtennis-Jugendmannschaften nur noch zwei gebe. Die Zeichen der Zeit, die viele Vereine spüren, und die die Lockdowns verstärkten: „Nicht alle wollen sich wie früher ständig engagieren, sondern eher projektbezogen arbeiten. Und nicht jeder, der trainiert, will auch noch am Wochenende zum Punktspiel antreten“, erklärt Friedl.

Dennoch schafft er es immer wieder, Jung und Alt mitzureißen und in Bewegung zu bringen. Beispielsweise beim Großbottwarer Sommerferienprogramm: Hierfür realisierte seine Abteilung auch 2022 wieder einen Tischtennis-Parcours samt Mini-Meisterschaft. Die „Friedl’schen Wettkämpfe“ sind in und um Großbottwar legendär – wie etwa Fußballgolf-Turniere oder „TT-Jedermann-Open-Air-Turniere“ im Freibad in Oberstenfeld. Hierbei sind diesen Sommer wieder viele Tischtennisbegeisterte ab zehn Jahren – Hobby- sowie Vereinsspielerinnen und –spieler – an den Steinplatten mit Metallnetzen angetreten, um um den Sieg zu ringen.

Ein Aushängeschild für Großbottwar

Der TVG-Tischtennischef, der gerne mit dem Fahrrad das Bottwartal erkundet, ist auch jenseits des Sports umtriebig. Zu seinen größten Erfolgen gehört wohl die Oldienight mit Livemusik. Friedl hob sie 1986 aus der Taufe. Sie lockt nicht nur die „Einheimischen“ auf den Marktplatz, um Songs der 1950er, 1960er oder 1970er zu goutieren, das Tanzbein zu schwingen und mit den Hüften zu kreisen. Auch zahlreiche Besucherinnen und Besucher von außerhalb strömen in die Stadt wegen des Events, das Fans als Aushängeschild für Großbottwar bezeichnen. „Die Oldienight ist eine gute Sache für alle“, so Friedl. „Sie macht Laune, ist Plattform fürs Treffen und Kennenlernen – und hilft unserer Vereinskasse.“ Er betont aber auch: „Ohne die große Unterstützung der anderen im Abteilungsvorstand, um nur stellvertretend unseren Jugendleiter Stefan Kubelj zu nennen, wäre das nicht zu schaffen. Danke an alle!“ Friedl hofft indes, dass künftig die Last der Organisation auf mehr Schultern verteilt werden kann.

Was ihn nicht davon abhält, freiwillig auch andere zu unterstützen, etwa bei der Markungsputzete 2019, sowie als Sanitäter – „habe ich im Zivildienst gelernt“ – oder als Übungsleiter. So nimmt Friedl bei den Leichtathleten öfter das Sportabzeichen ab. „Das macht großen Spaß. Zudem: Vereine oder andere Orte des Austauschs sowie des Engagements sind wichtiger denn je, um die Gesellschaft zusammenzuhalten.“