Der evangelische Kindergarten wird zwar saniert, aber auch dann werden noch frische Kapazitäten benötigt. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Stadt möchte eine neue Einrichtung in Rielingshausen bauen. Auch für die Erweiterung der Grundschule ist im Haushalt Geld eingestellt.

Marbach-Rielingshausen - Die Rielingshäuser weisen seit vielen Monaten auf den steigenden Bedarf an Betreuungsplätzen hin und wünschen sich deshalb schon lange einen weiteren Kindergarten. Die Rufe hat mittlerweile auch die Stadt erhört und versichert, sich um weitere Kapazitäten kümmern zu wollen. Dieses Ansinnen schlägt sich nun konkret im Haushalt für 2021 nieder, in dem Geld für das Projekt eingestellt wurde. Das dürfte nicht zuletzt Nikolai Häußermann freuen, der zu den eifrigsten Fürsprechern zählt, was die Ausweitung des Betreuungsangebots anbelangt. Gleichwohl wunderte sich der SPD-Mann am Montag im Ortschaftsrat, warum 2021 lediglich 50 000 Euro eingestellt wurden – und die Folgejahre gar nichts. „Hat das einen Grund?“, fragte er.

Kosten noch nicht zu beziffern

Bürgermeister Jan Trost stellte daraufhin klar, dass es sich bei der genannten Summe nur um eine Planungsrate handle. Die genauen Baukosten könne man noch nicht beziffern. „Wir müssen aber auf jeden Fall handeln“, betonte der Rathauschef. Sobald feststehe, wie viel Geld man für den Neubau in die Hand nehmen muss, werde man die entsprechenden Euros im Etat hinterlegen. Zum Standort würden derzeit Gespräche geführt, sagt Trost auf Nachfrage. „Da ist aber noch nichts spruchreif“, betont er. Das Neubaugebiet Keltergrund sei eine mögliche Variante, ein favorisiertes Areal gebe es jedoch nicht. „Die Entscheidung trifft der Ortschaftsrat“, konstatiert er.

Noch nicht in trockenen Tüchern ist auch die Erweiterung der Grundschule in Rielingshausen. Über die dafür benötigten Grundstücke werde verhandelt, erklärt Trost. Unzweifelhaft stoße die Bildungsstätte aber an ihre Kapazitätsgrenzen. Es zeichne sich ab, dass in den einzelnen Jahrgängen künftig regelmäßig zwei Klassen gebildet werden können, womöglich schon erstmals nach den Sommerferien in der Eingangsstufe. Für den Bürgermeister ist das eine außerordentlich erfreuliche Entwicklung. Er erinnert daran, dass vor Jahren mangels Kinderzahlen von Landesseite schon über eine Schulschließung nachgedacht wurde. Nun habe sich der Wind zum Glück gedreht – was aber eben auch einen Erweiterungsbau in Rielingshausen nötig macht. Im aktuellen Haushalt sind dafür bereits konkrete Beträge eingestellt. 85 000 Euro stehen für 2021 bereit, 2023 wird es dann richtig ernst mit 700 000 Euro, für 2024 kalkuliert man mit weiteren 800 000 Euro. „Das haben wir mit Freude wahrgenommen, dass die Grundschule eingeplant ist“, sagte Nikolai Häußermann in der Sitzung.

Spielplatz soll bis Frühjahr 2022 fertig sein

Seine Fraktionskollegin Christiane Scheuing-Bartelmess begrüßte es zudem ausdrücklich, dass für den neuen Spielplatz in der Karlstraße ebenfalls ein Posten im Etat berücksichtigt wurde. Die Anlage soll als Ersatz für den Spielplatz angelegt werden, der der jüngsten Erweiterung des Kindergartens Im Gässle zum Opfer gefallen ist. Wie Bauamtsleiter Dieter Wanner berichtete, solle die Planung für das betreffende Grundstück parallel zur Erschließung der angrenzenden Innenentwicklungsflächen, auf denen neuer Wohnraum entsteht, vorangetrieben werden. Ein Vorentwurf sei vorbereitet.

Man würde sich nun gerne mit den Eltern abstimmen, was sich aber wegen Corona aktuell schwierig gestalte. Ziel sei auf jeden Fall, planerisch einen Knopf dran zu machen, um nach Abschluss der Erschließungsarbeiten rund ums Hessel-Areal bis zum nächsten Frühjahr den Spielplatz anlegen zu können. Es sei sehr wichtig, die Mütter und Väter bei der Konzeption mit ins Boot zu holen, betonte Jan Trost. Sollte sich die Corona-Lage nicht bessern, werde man den Austausch notfalls via Videogespräch anbahnen. Das war ganz im Sinne von Jochen Biesinger. Der CDU-Mann schlug vor, bis Ende Mai abzuwarten, wie sich die Pandemie entwickelt. Falls sich dann abzeichne, dass ein Präsenztermin nicht möglich ist, solle man auf eine Online-Beteiligung umschwenken. „Es sollte nur kein Verzug reinkommen“, sagte er.