Svenja Kaufmann (ganz vorne links) bejubelt ein Tor in der Schlussphase – die Zuschauer in der Beilsteiner Langhanshalle tun es ihr gleich. Foto: Ralf Poller/Avanti/Avanti

Der SG Schozach-Bottwartal gelingt in der Aufstiegsrunde ein berauschendes 29:18 gegen Allensbach. Jetzt folgen drei Auswärtsspiele.

Standing Ovations über Minuten, strahlende Gesichter in gut besuchter Halle, auch ein bisschen Fassungslosigkeit über die Deutlichkeit des eigenen Erfolges: Der zweite Sieg der Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal im zweiten Spiel der Aufstiegsrunde zur 2. Liga wurde zu einem Handballfest. 29:18 gewann die SG in Beilstein unerwartet hoch gegen den SV Allensbach, der in der Vierergruppe am ersten Spieltag ebenfalls gewonnen hatte. Die Bottwartälerinnen setzen sich damit an die Spitze und gehen mit reichlich Rückenwind in die verbleibenden vier Spiele.

Torhüterin Jana Brausch hat deutlichen Anteil am Sieg

„Die Relegation macht bisher einfach Bock, gerade in voller Halle“, sagt Torhüterin Jana Brausch freudestrahlend. Sie hatte deutlichen Anteil am Sieg. Nur ein Tor kassierte sie in den 18 Minuten nach der Pause. In der Zeit parierte sie zwei Siebenmeter, ein dritter landete am Innenpfosten. Und auch die Angriffe aus dem Spiel heraus, welche die sonst stabile Abwehr durchließ, vereitelte sie. Das Team von Trainer Hans Christensen zog in dieser Phase von 17:11 auf 24:12 davon. „Wir sind wieder mit Dampf aus der Kabine gekommen, wie letzte Woche“, so Brausch. Es war ein Déjà-Vu: Gegen Haun-stetten hatte die SG nur zwei Tore zwischen der 30. und 48. Minute hinnehmen müssen.

Der Schlüssel des Erfolges lag aber in der ersten Hälfte. Nach 17 Minuten schaffte es das Heimteam mehrmals, Angriffe des Gegners vom Bodensee zu unterbinden und schnelle Tore zu erzielen. „Die Sicherheit haben wir uns über die Abwehr geholt“, sagt Spielmacherin Svenja Kaufmann. Das verunsicherte den Gegner auch sichtlich. Und der SG gelangen nicht nur ein, zwei Ballgewinne – sondern ein halbes Dutzend. Das machte auch die vorherige Viertelstunde vergessen, in der die SG kaum durch die Allensbacher Abwehr gekommen war. „Da hatten wir uns die Zähne ausgebissen“, so Jana Brausch.

Starke Phase kurz vor der Halbzeitpause

In der dann starken Phase machte die SG aus einem 6:8 ein 11:8. Und bis zur Pause zog sie auf 17:11 davon. „Ich hatte die Befürchtung, die Halbzeit könnte für uns ein Bruch sein“, sagt Svenja Kaufmann. Doch sie konnte durchatmen, das Gegenteil war der Fall: Die SG spielte sich in einen Rausch und kam durch hohes Tempo im Passspiel zu weiteren Treffern. Und selbst als die SG mit zehn Toren vorne lag, wurde die Konzentration hoch gehalten. Erfahrene Spielerinnen wie Sina Klenk pushten das Team, sorgten aber auch dafür, dass niemand überdreht.

Zuschauer erheben sich schon lange vor Ende von den Sitzen

Ab der 49. Minute traf Allensbach zwar noch sechs Mal. Die SG hatte aber stets eine Antwort und brachte den deutlichen Sieg ins Ziel. Das letzte Tor leitete Keeperin Jana Brausch, wie könnte es passender sein, mit einem Pass quer übers Spielfeld zu Hannah Hönig ein, die den Ball in den oberen Torwinkel zimmerte. Die Zuschauer hatten sich da längst von ihren Sitzen erhoben.

Die Ausgangslage für die verbleibenden vier Spiele ist gut. Gewonnen ist aber noch nichts. Nur der Erste steigt direkt auf. Nach den beiden Heimspielen zum Auftakt folgen jetzt drei Auswärtsspiele, bevor am 28. Mai die letzte Partie am 28. Mai gegen die HSG Freiburg wieder in Beilstein bestritten wird. SG Schozach-Bottwartal: Brausch, Keller –Weber (4), Hanak (1), Müller (7/3), Hönig (4), Kaufmann (5), Keil (2), Klenk (1), Räuchle (2), Fabritz (2), Maier, Loehnig (1).