Timm Buck ist zu einem der Leistungsträger des HCOB gereift. Foto: Archiv (avanti)

Der Großbottwarer Timm Buck hat mit dem HC Oppenweiler/Backnang den Sprung in die 2. Handball-Bundesliga nur knapp verpasst.

Großbottwar - Es ist inzwischen einige Tage her, als der Großbottwarer Timm Buck mit den Handballern des HC Oppenweiler/Backnang erst in der letzten Runde am Aufstieg in die 2. Bundesliga scheiterte. Doch am Ende war der VfL Eintracht Hagen stärker. „Wir haben im Hinspiel in Hagen drei Tore zu hoch verloren“, findet Buck. Dadurch war die Hypothek für das Rückspiel zu groß. „In der 40. Minute waren wir nochmal dran. Da haben wir dann alles auf eine Karte gesetzt, um den Fünf-tore-Rückstand noch zu drehen. Aber das ist dann nach hinten losgegangen. Wäre es nur um das eine Spiel gegangen, also ohne den Rückstand aus dem Hinspiel, hätten wir die Partie durchaus gewinnen können“, glaubt der 20-Jährige. Am Ende hieß es jedoch 33:39, der Traum von der Zweitklassigkeit war für den HCOB zumindest vorläufig geplatzt.

Bei aller Enttäuschung darüber, beim letzten Schritt gescheitert zu sein, sieht es Timm Buck dennoch als „Riesenschritt, dass wir so weit gekommen sind. Und für den Verein ist es auch ein Fingerzeig.“ Denn auf der einen Seite sagen ja viele Beobachter, dass es nie so einfach war, in die 2. Bundesliga aufzusteigen, da nach dem Abbruch der bis dahin kaum gespielten regulären Saison jedes Team an der Aufstiegsrunde teilnehmen konnte, das Interesse hatte. Timm Buck glaubt andererseits aber auch, dass der HC Oppenweiler/Backnang durchaus das Potenzial hat, mittelfristig auf „normalem“ Weg in die Zweitklassigkeit vorzustoßen. „Es ist jetzt nicht so, dass der Verein vorgibt, dass wir aufsteigen müssen. Aber ich glaube, dass wir auf jeden Fall die Qualität haben. Das hat man auch in dieser Aufstiegsrunde gesehen. Die ganze Mannschaft hatte richtig Bock drauf, weil es ja auch nicht selbstverständlich war, dass wir in dieser Saison überhaupt nochmal spielen können. Und der Verein ist top aufgestellt, hat den nötigen Background“, findet Buck.

Für ihn selbst war diese Aufstiegsrunde eine Art Durchbruch im Männerhandball. Nachdem er in der Saison 2018/19 noch mit der HABO SG in der A-Jugend-Bundesliga gespielt hatte und dort Torschützenkönig der Südstaffel geworden war, folgte im Sommer 2019 der Wechsel nach Oppenweiler. Doch in der ersten Saison waren die Einsatzzeiten noch eher gering. „Da war ich schon in einem Loch. Ich war es ja aus der Jugend gewohnt, stets einer der Leistungsträger zu sein. Wenn man aus dieser Situation dann mal raus ist, geht natürlich auch das Selbstvertrauen verloren. Zudem war ich ja damals noch im zweiten A-Jugendjahr und athletisch noch nicht auf dem nötigen Stand“, erinnert sich Timm Buck. In der spielfreien Zeit des Corona-Lockdowns habe er dann in diesem Bereich sehr viel gearbeitet. Und spätestens in der Aufstiegsrunde war er aus dem Loch raus. „Dann kommt auch das Selbstvertrauen zurück, man übernimmt Verantwortung, nimmt sich die Würfe“, beschreibt der Rückraumspieler dieses Gefühl. Und so ist Buck mittlerweile eine der Säulen, auf die der HCOB auch in der nächsten Saison bauen will.

Derzeit ist Pause beim Drittligisten, „aber nur bis zum 1. Juli, dann startet die Vorbereitung“, erklärt Timm Buck, der bis Ende Juli auch noch sein Freiwilliges Soziales Jahr an der Großbottwarer Wunnensteinschule absolviert. Immerhin wird es während der Vorbereitungszeit nochmal eine Pause von eineinhalb Wochen geben. „Da ist dann Zeit für ein paar Tage Urlaub. Aber konkret geplant ist noch nichts.“ Eine Entscheidung ist hingegen in einem anderen Bereich gefallen: „Ich werde mich auf einen Studienplatz in Wirtschaftsinformatik bewerben.“ Studium und Handball sollen dann gleichberechtigt nebeneinander laufen. „Schließlich verdient man im Handball ja keine riesigen Summen“, stellt Timm Buck klar.