Daniel Zieker durchbricht die SKV-Abwehr. Einzig ein Tor gegen seinen Foto: avanti

Die SG Schozach-Bottwartal setzt sich im Nachbarschaftsduell mit 33:25 gegen den SKV Oberstenfeld durch. Die Gäste holen zwischenzeitlich zwar auf, haben insgesamt aber zu wenig entgegenzusetzen.

Beilstein - Wenn abgesehen von ein paar Gleichständen zu Beginn der Partie eine Mannschaft während der gesamten Spieldauer mit meist mehreren Toren Vorsprung vorne liegt und in den letzten Minuten noch auf acht Treffer davonzieht, spricht man von einem souveränen Sieg. So geschehen ist das am Samstagabend im Bottwartal-Derby der Handball-Württembergliga zwischen der SG Schozach-Bottwartal und dem SKV Oberstenfeld. Mit 33:25 (19:13) wurde die SG in der gut besuchten Beilsteiner Langhanshalle ihrer Favoritenrolle gerecht und steht damit auch wieder an der Tabellenspitze.

Deutlich wurde der Leistungsunterschied vor allem im ersten Durchgang: Die Gäste aus Oberstenfeld bissen sich am starken Abwehrblock der Hausherren immer wieder die Zähne aus. Und kamen sie doch zum Wurf, war SG-Keeper Thomas Fink oft mit seinen Paraden zur Stelle. „In der Spielvorbereitung war die Abwehr unser großes Thema, damit wir uns hinten die Sicherheit für vorne holen. Das hat gut geklappt, obwohl mit Patrick Sattler ein Anker da hinten ausgefallen ist“, sagte der SG-Trainer Tobias Klisch. Sattler hatte sich ganz am Ende des Abschlusstrainings einen Bänderriss zugezogen.

Die Abwehrarbeit funktionierte trotzdem – und vorne überwand die SG die Oberstenfelder Defensive meist mit starken Rückraumwürfen. Die SKVler bekamen kaum Zugriff. Doch auch Zuspiele von Valentin Weckerle an den Kreis auf Daniel Zieker, der aus der Drehung zum 9:6 unter die Latte traf, oder auf Sebastian Schmitz, der auf 10:6 erhöhte, brachten Erfolg. Und zwangen SKV-Trainer Michael Walter nach 18 Minuten zur Auszeit. Bis zum Kabinengang erhöhte sich der Vorsprung mit dem 19:13 trotzdem auf sechs Tore. Und als Philipp Gollers ausgestreckter Arm den heranstürmenden Luca Schmid stoppte, und er dafür Rot bekam (28.), wurde es für den personell eng besetzten SKV noch schwieriger. Jan Fuhrmann übernahm mit guter Leistung. „Ich konnte aber fast nicht mehr wechseln, das tat weh“, so SKV-Trainer Michael Walter, der in der Pause auf eine 5:1-Abwehr umstellte – und damit Erfolg hatte. Was seinen Gegenüber Tobias Klisch ärgerte. „Uns war klar, dass Oberstenfeld auf 5:1 umstellen wird. Wir haben das extra besprochen. Dass wir damit dann nicht zurechtkommen, ist sehr ärgerlich.“

Gemeint sind die zehn Minuten nach der Pause, in denen Oberstenfeld mit seiner offensiven Abwehr mehrere Ballgewinne verzeichnete, die zu Tempogegenstößen führten. Mit seinem Rückraumtor verkürzte Marc Pflugfelder in Minute 37 sogar auf 18:20. Doch Hannes Eisele bekam anschließend eine Zeitstrafe, und weitere Chancen blieben ungenutzt. „Wir hatten den Gegner schon so weit, dass er nervös wurde. Wir sind aber nie auf ein Tor rangekommen. Das war der Knackpunkt“, haderte Michael Walter.

Und die SG konnte ihre Schwächephase auch schnell wieder beenden, zog bis zur 46. Minute auf 25:19 davon. Schütze dieses Tores war Robin Baumann, der mit seinen temporeichen Angriffen positiv auffiel. „Die SG war auch einfach gut, gerade mit ihrem schnellen Angriffsspiel“, so Walter. In der Schlussphase kam Oberstenfeld beim 22:26 nur noch auf vier Tore heran (50.), bevor die Gastgeber weiter davonzogen und den verdienten Sieg feierten. „Heute hatten wir die bessere Spielanlage und den besseren Torhüter“, lobte SG-Trainer Klisch, der in Sachen Aufstieg zurückhaltend ist. „Die Spieler waren sich vor der Saison mit dem Ziel nicht einig. Also haben wir Meilensteine gesetzt, die auch in der Kabine hängen. Bisher haben wir bis auf einen alle erreicht.“ Der Derbysieg dürfte der nächste gewesen sein. SG Schozach-Bottwartal:
Fink, Hämmerling – Weckerle (5), Linder (2), Soteras Merz (3/1), Baumann (3), Schmid (4), Gallus (3), D. Zieker (2), Schmitz (3), Schneider (1), Keller, Zluhan (7/2). SKV Oberstenfeld:
Schniering, Y. Zieker – Goller, Schädlich (2), Pflugfelder (7/3), Meder, Cakar (5), Stahl (4), Fuhrmann (2), Eisele (2), Stauch (2/1), Babjak (1/1), Krautt.