Steffen Eckstein und die HABO wollen trotz personeller Probleme im Derby bestehen. Foto:  

In der Landesliga empfängt die HABO SG am Sonntag um 16.45 Uhr den TV Mundelsheim.

Großbottwar - Gerrit Irion erwartet „kein besonders schönes Spiel. Am Sonntag um 16.45 Uhr muss der Trainer des TV Mundelsheim in der Handball-Landesliga mit seinem Team zum Derby bei der HABO SG in der Großbottwarer Wunnensteinhalle antreten. „Die HABO wird stark über die Emotionen kommen und kämpferisch alles reinwerfen“, vermutet Irion. Sein Kollege Jürgen Buck ist da etwas vorsichtiger in der Prognose: „Natürlich wird jeder versuchen, am Limit zu spielen. Wie attraktiv das dann wird, wird sich zeigen.“

Auf jeden Fall hängt für beide Teams viel vom Ausgang dieses Derbys ab. Die Mundelsheimer haben zuletzt vier Siege in Folge gefeiert und würden mit einem weiteren Erfolg den Kontakt zu den ersten vier Plätzen halten. Diese ersten Vier qualifizieren sich ja für die künftige Verbandsliga. Wobei der TVM-Sieg beim TV Bittenfeld III – auf dem Feld war es ein 40:29 – nachträglich in eine Wertung am Grünen Tisch (0:0 Tore, 2:0 Punkte) umgewandelt wurde. Laut Verband hat der TVB einen nicht spielberechtigten Spieler eingesetzt. Gerrit Irion erfuhr dies erst am Freitagmorgen und nahm mit einem Schmunzeln zur Kenntnis, dass sein Team dadurch jetzt statistisch gesehen die beste Abwehr der Liga stellt. „Das Bild ist natürlich verfälscht. Aber generell ist es schon so, dass wir nicht die Riesen-Shooter haben. Daher ist es wichtig, dass wir aus einer guten Abwehr heraus mit viel Tempo nach vorne kommen.“

Das gelte ähnlich für die HABO. „Sie haben mit Steffen Eckstein einen recht guten Werfer im rechten Rückraum. Ansonsten fehlt es ihnen sicherlich etwas an Körpergröße“, sagt Irion. In der HABO-Abwehr hat der TVM-Coach eine Veränderung ausgemacht: „Sie decken für mein Gefühl jetzt etwas defensiver als zu Saisonbeginn, eher eine klassische 6:0.“ Die Mundelsheimer stehen hingegen in der Abwehr „wesentlich offensiver als in den Vorjahren“, hat Jürgen Buck beobachtet.

Die meisten Gedanken macht sich der HABO-Coach derzeit aber nicht um den Gegner, sondern um sein eigenes Team. Mit 7:11 Punkten ist man ein ganzes Stück von den Top 4 entfernt und kann sich eine Derby-Niederlage eigentlich nicht leisten. „Aber wir müssen auch realistisch bleiben. Bei den Ausfällen, die wir vor allem im Rückraum haben, sollten wir derzeit nicht auf die obere Tabellenregion schauen“, sagt Buck. So fällt Eric Pfitzenmaier krankheitsbedingt bis mindestens zum Jahresende aus. „Kai Leistner fehlt schon seit Saisonbeginn, und für Samstag ist krankheitsbedingt auch der Einsatz von Jonathan Siegler fraglich. Die A-Jugend spielt parallel. Und Tim Beiermeister, der eine Alternative aus der zweiten Mannschaft wäre, ist verletzt. Da sind die Mundelsheimer mit ihren erfahrenen Leuten wie Andreas Bender, Johannes Wolf und den Gassner-Brüdern oder auch mit Marvin Korpics besser aufgestellt“, erklärt Jürgen Buck.

Wobei Korpics „seit dem letzten Spiel Probleme mit dem Handgelenk hat. Und bei Jonas Gassner macht die Schulter Ärger“, sagt Gerrit Irion. Andererseits ist zu vermuten, dass im Derby jeder versuchen wird, auf die Zähne zu beißen. Und so sagt auch Jürgen Buck ganz klar: „Wir haben trotz allem genug Qualität. Wichtig ist, dass wir möglichst wenig Fehler machen und uns nicht wie zuletzt in Kornwestheim von Kleinigkeiten aus dem Tritt bringen lassen.“