Luca Schmid auf dem Weg zu einem seiner sieben Tore gegen die SG Weinstadt. Foto: avanti

Württembergligist SG Schozach-Bottwartal bezwingt Aufsteiger SG Weinstadt mit 35:30 (16:15).

Beilstein - Vor der Saison hatte Tobias Klisch, Trainer von Handball-Württembergligist SG Schozach-Bottwartal, mit „zwei Leitwölfen“ geplant: Tobias Hold und Felipe Soteras Merz. Nachdem Hold bereits in der Vorbereitung mit einem Kreuzbandriss ausgefallen war, musste zuletzt auch noch Soteras Merz wegen eines Bänderrisses im Sprunggelenk passen. Gegen den für viele bislang überraschend starken Aufsteiger SG Weinstadt war daher klar, „dass es nur über eine geschlossene Mannschaftsleistung gehen würde“, wie Klisch es forderte. Und seine Mannschaft erfüllte diese Aufgabe letztlich souverän, feierte einen aufgrund der zweiten Halbzeit verdienten 35:30 (16:15)-Erfolg.

Dabei zeigten die Hausherren in der gut gefüllten Beilsteiner Langhanshalle über weite Strecken das, was sie in dieser Saison auszeichnet: Handball mit viel Tempo. Ob nach Ballgewinnen in der Abwehr oder nach Gegentoren: Stets wurde der Ball mit hoher Geschwindigkeit wieder in Richtung des gegnerischen Kreises gebracht. Dabei ließ man sich auch nicht davon irritieren, dass die Gäste vor allem über ihren starken Rückraum immer wieder trafen und zogen ab dem 9:9 mit einem 5:0-Lauf erstmals auf fünf Tore weg. Doch ausgerechnet als sich Weinstadts Trainer Manuel Mühlpointner dann aber Mitte der ersten Hälfte eine Zeitstrafe einhandelte und man daher in Überzahl war, kam vorübergehend Sand ins Getriebe. Der Vorsprung schmolz bis wenige Sekunden vor der Pause auf 16:15. Und nun leistete sich Robin Baumann auch noch eine mehr als überflüssige Aktion, als er bei einem Weinstädter Konter von der Seite in den Gegenspieler hineinrannte. „Da wird er noch einiges von mir zu hören bekommen“, kommentierte Klisch die fällige Rote Karte, mit der die personelle Lage im Rückraum noch prekärer wurde. Immerhin parierte Thomas Fink den folgenden Siebenmeter und sicherte den knappen Pausenvorsprung.

Fink war es auch, der in der zweiten Hälfte die Weinstädter immer wieder zur Verzweiflung brachte. Ob noch zweimal vom Siebenmeterpunkt, von außen oder auch frei vom Kreis – immer wieder war der Schlussmann der Hausherren zur Stelle. „Wir haben in der zweiten Hälfte einfach zu viele Chancen vergeben, sind zu oft an Fink gescheitert“, konstatierte auch Manuel Mühlpointner. Tobias Klisch wollte seinen Keeper aber nicht als alleinigen Matchwinner sehen: „Es war genauso wichtig, dass wir immer wieder in wichtigen Situationen unsere Tore gemacht haben. So hat Christian Zluhan eine bärenstarke zweite Halbzeit gespielt. Luca Schmid trifft siebenmal, davon einmal in Unterzahl bei Zeitspiel, Valentin Weckerle macht wichtige Tore. Und man darf auch nicht vergessen, wie viel Patrick Sattler, Lukas Gallus und Jonas Keller in der Abwehr gearbeitet haben.“ Letztlich schaffte die SG Schozach-Bottwartal genau das, was den Gästen nicht gelang: Sie nutzte ihre Chancen.

In der Tabelle bleibt das Team von Klisch zwar weiter Zweiter, hat aber nach Minuspunkten nun sogar drei Punkte Vorsprung auf Spitzenreiter TSV Alfdorf/Lorch. Der spielte beim Dritten VfL Waiblingen unentschieden, bleibt aber aufgrund zweier mehr ausgetragener Spieler weiterhin vorne. SG Schozach-Bottwartal:
Fink, Hämmerling – Weckerle (3), Schmid (7), Keller, Baumann (4/1), Zieker (2), Linder (2), Gallus (4), Sattler (5), Heinz, Zluhan (8/2).