Jessica Popken wechselt als Spielerin zur HABO SG. Foto: Archiv (Andreas /Veigel)

Jessica Popken verstärkt künftig die Landesliga-Handballerinnen aus dem Bottwartal.

Bottwartal - So richtig zufrieden ist man bei den Landesliga-Handballerinnen der HABO SG mit dem bisherigen Saisonverlauf sicher nicht. Abgesehen vom Heimsieg gegen die HSG Stroghgäu II hat man bislang nur gegen die Teams aus dem Tabellenkeller gewonnen. Mit einem Erfolg am 21. Dezember beim Aufsteiger SG Weinstadt könnte man das Punktekonto zum Ende der Hinrunde immerhin auf 10:12 bringen und hätte zumindest noch Sichtkontakt zur oberen Tabellenhälfte. Rein theoretisch könnte in dieser Partie auch Jessica Popken schon mitwirken. Die 34-Jährige wechselt ab sofort vom TSV Nordheim zur HABO, die einmonatige Sperre wäre dann bereits abgelaufen. Denn ihr letztes Spiel für die Nordheimer Zweite, die ebenfalls in der Landesliga spielt, hat sie am 16. November bestritten.

„Allerdings bin ich am 21. Dezember bereits im Urlaub. Den hatte ich halt auf den Nordheimer Spielplan abgestimmt“, erklärt Popken, die beim TSV nicht nur Spielerin der zweiten, sondern auch Trainerin der ersten Mannschaft war. Ihre gesamte bisherige Aktivenzeit hat sie in Nordheim verbracht. „Ich habe dort 15 Jahre gespielt, bis vor drei Jahren in der ersten Mannschaft in der Württembergliga. Und ich habe wohl auch alle weiblichen Jugendmannschaften mal trainiert.“ Nachdem sie die B-Trainerlizenz absolviert hatte, vollzog sie den Schritt von der ersten in die zweite Mannschaft. „Vor eineinhalb Jahren war dann der Abstand zu den Spielerinnen groß genug, dass ich das Team als Trainerin übernommen habe“, sagt Jessica Popken.

Sie ist also so etwas wie ein Nordheimer Urgestein. Warum dann jetzt der Wechsel? Frust über die sportliche Misere, da beide Teams Tabellenletzter sind? „Nein, Frust war keiner da. Es war vor der Saison klar, dass es in diese Richtung gehen würde. Natürlich fällt es mir schwer nach so langer Zeit. Aber die Vereinsführung hat es mir mit ihrem Verhalten auch leicht gemacht“, deutet Popken an, dass interne Querelen der Auslöser für den Abgang waren. „Mit der Mannschaft ist alles in Ordnung“, betont sie.

Bei der HABO will Popken vorerst nur als Spielerin wirken. „Man hat mir angeboten, auch im Trainerbereich aktiv zu sein. Das werde ich auch sicher irgendwann wieder machen. Aber diese Saison möchte ich davon erstmal Abstand haben.“ Bei der HABO wird sie wohl vorrangig auf der Rückraummitte zum Einsatz kommen. „In der Württembergliga habe ich früher aber immer am Kreis gespielt, das wäre also auch möglich“, sagt sie. Und Trainer Timo Peter betont: „Jessica wird sowohl im Angriff als auch in der Abwehr eine Verstärkung sein!“ Das Prädikat „starke Abwehrspielerin“ nimmt Jessica Popken zur Kenntnis, obwohl sie „sehr klein“ ist, wie sie selbst sagt. „Aber Abwehr ist in meinen Augen Willenssache.“

Von ihrem Willen und ihren Qualitäten wird man sich bei der HABO zum Start der Rückrunde am 12. Januar überzeugen können – und das ausgerechnet im Spiel beim TSV Nordheim II. „Das ist natürlich eine sehr komische Situation. Aber ich kann es auch nicht ändern“, blickt Jessica Popken auf ihr Debüt voraus.