Für Patrick Sattler von der SG Schozach-Bottwartal ist es ebenso das erste Bottwartal-Derby wie für... Foto: Archiv (avanti)

In der Beilsteiner Langhanshalle trifft am Samstag die SG Schozach-Bottwartal auf den SKV Oberstenfeld. Anders als in den vorherigen Saisons ist die Favoritenrolle klar verteilt. Aber was wird das in einem solchen Duell wert sein?

Beilstein - Für die Württembergliga-Handballer der SG Schozach-Bottwartal und des SKV Oberstenfeld ist es das Spiel des Jahres: Am Samstag um 20 Uhr kommt es in der sicherlich rappelvollen Beilsteiner Langhanshalle zum direkten Aufeinandertreffen der beiden Nachbarn. Und galt die Bezeichnung Nachbarn in den Vorjahren nicht nur geografisch, sondern auch tabellarisch, ist die Voraussetzung diesmal eine andere: Die Hausherren der SG Schozach-Bottwartal sind nach Minuspunkten Spitzenreiter. Die Gäste aus Oberstenfeld belegen Rang elf und werden nach nur einem Sieg aus sieben Spielen Fahrt aufnehmen müssen, um nicht in die dann neue Verbandsliga abzusteigen. Doch was bedeuten solche Zahlen schon bei einem waschechten Derby?

Zwei Spieler, für die es das erste Bottwartal-Duell sein wird, sind der SG-Rückraumspieler Patrick Sattler (30) und der SKV-Rechtsaußen Richard Babjak (29), die im Sommer zu ihren Vereinen gewechselt sind. Und beide wissen bereits um die Bedeutung der Begegnung. „Es ist wohl das Spiel der Spiele. In der Mannschaft ist das Derby schon länger Thema, wenn auch erst intensiv nach unserer letzten Partie“, schildert Sattler. Und auch Babjak sagt: „Schon vor ein paar Wochen hat es im Team begonnen, dass über dieses Spiel gesprochen wurde. Die Halle wird voll sein und ich mag das – egal, ob es die eigenen Fans oder die des Gegners sind.“

Ob und inwieweit sich das Bottwartal-Duell von anderen Derbys unterscheiden wird, welche die beiden gestandenen Spieler schon erlebt haben, wird sich zeigen. Erfahren in dieser Hinsicht sind jedenfalls beide. Patrick Sattler erinnert sich: „Derbys sind immer besonders – mal läuft es dann, mal nicht. Für uns in der zweiten Mannschaft in Herrenberg war das Duell gegen Neuhausen/Erms II das ganz große Spiel. 2012 sind wir ungeschlagen in die Württembergliga aufgestiegen und haben sie auch deutlich geschlagen.“

Und auch Richard Babjak, der von Ligakonkurrent Waiblingen nach Oberstenfeld kam, hat Derbymomente im Kopf. „Das größte Derby dort war das gegen Bittenfeld II. Als ich da das erste Mal mitspielte, haben wir mit ich glaube zehn Toren Vorsprung gewonnen, obwohl Bittenfeld richtig stark war. Danach wurde entsprechend gefeiert.“ Und auch im Osten der Slowakei erlebte Babjak viele Derbys in voller Halle. „Da gab es vier, fünf Teams aus dem Stadtgebiet, da stand gefühlt alle zwei Wochen ein solches Duell an.“

Auf was es nun am Samstag also ankommen wird? „Wer weniger technische Fehler macht, wird das Spiel für sich entscheiden. Man muss also clever angreifen“, vermutet Patrick Satter, dessen SG alles daran setzen wird, „eine konstant gute Abwehr zu spielen und damit unsere Keeper wie vor dem letzten Spiel zu unterstützen“. Die SG war zuletzt beim 21:33 in Schwaikheim schließlich „zurück auf den Boden der Tatsachen geholt“ worden. Und Richard Babjak setzt darauf, dass sein SKV „wieder als Team“ spielen wird. Die Favoritenrolle sieht er klar bei der SG. „Wir können dadurch aber nur überraschen und müssen nicht im Stress spielen“, sieht er darin einen Vorteil. Während Patrick Sattler einschätzt, dass „beide unter Druck stehen und wir sicherlich die bessere Ausgangslage haben“.

Unabhängig vom Duell am Samstag fühlen sich die beiden bei ihren neuen Clubs angekommen. „Ich habe ja während der letzten Saison schon mittrainiert und fühle mich hier auf jeden Fall wohl“, so Patrick Sattler. Richard Babjak ist ebenfalls „echt zufrieden“, auch weil er viel Spielzeit bekomme.

Welche seiner Mitspieler diesmal zu Einsatzzeit kommen, ist teilweise noch offen. Beim SKV Oberstenfeld waren Philipp Goller und Jonas Krautt krank und konnten bis Donnerstag nicht trainieren. Hannes Eisele musste wegen Schmerzen ebenfalls kürzertreten. Ihr Einsatz entscheidet sich jeweils kurzfristig. Bei der SG Schozach-Bottwartal ist Felipe Soteras Merz weiterhin angeschlagen und auch hinter dem Einsatz von Luca Schmid steht noch ein Fragezeichen. Wobei auch klar ist: Für ein echtes Derby beißt man hüben wie drüben manchmal mehr auf die Zähne, als für ein „gewöhnliches“ Ligaspiel. . .