Augen zu und durch: die SGSB und Julia Schraml. Foto: avanti (Archiv)

Die Handball-Frauen der SG Schozach-Bottwartal treten in der 2. Bundesliga beim TSV Nord Harrislee an.

Nördlich von Flensburg beginnt direkt Dänemark – so zumindest ist die landläufige Meinung. Die Zweitliga-Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal werden spätestens am Samstag jedoch erfahren, dass da doch noch etwas dazwischen liegt: Harrislee. Die Gemeinde hat knapp 12 000 Einwohner, rund zehn Prozent davon sind Mitglied im TSV Nord Harrislee. Dessen Aushängeschild sind die Handballerinnen, die derzeit Siebter in der Tabelle der 2. Bundesliga sind und bei denen die SG-Frauen am Samstag um 18.30 Uhr antreten müssen.

Die längste Auswärtsfahrt der Saison

Knapp 800 Kilometer sind es von der Beilsteiner Langhanshalle, der Spielstätte der SG, bis nach Harrislee. Der Mannschaft von Trainer Jürgen Krause steht damit die längste Auswärtsfahrt der Saison bevor – und die muss sie ohne den Coach antreten. „Jürgen ist im Urlaub, dieser war schon gebucht, bevor wir ihn verpflichtet haben. Das wussten wir aber von Beginn an“, erklärt Teammanagerin Denise Geier. Daher wird Daniel Heidecker nochmals als Interimscoach aushelfen. Die Mannschaft wird bereits am Freitagmittag losfahren und dann etwa drei Stunden vor Harrislee übernachten. „Dann haben wir noch ein eher kurzes Stück am Samstag zu absolvieren und kommen hoffentlich entspannt dort an“, so Geier. Die Rückfahrt erfolgt dann direkt nach Spielende über Nacht.

Daniel Heidecker hatte die SG-Frauen schon in der Phase zwischen der Trennung von Rouven Korreik und der Verpflichtung Krauses betreut. Er leitete auch in der vergangenen Woche das Training und hat sich natürlich Videomaterial des Gegners angeschaut. „Harrislee hat drei überragende Rückraum-Shooter“, sagt er. Da sind zum einen Jane und Johanna Andresen, die zuletzt in Herrenberg 14 beziehungsweise neun Tore erzielt haben. Und dann gibt es noch Madita Jeß, die bislang im Schnitt mehr als sieben Tore pro Spiel erzielt hat. „Die müssen wir gut verteidigen“, mahnt Heidecker. Umgekehrt sei es wichtig, möglichst schnell in die Gegenangriffe zu kommen, „denn beim Umschalten ist Harrislee manchmal etwas langsam“. Und wenn man dann im Positionsangriff sei, müsse man sich etwas einfallen lassen, um nicht zu oft ins Zeitspiel zu kommen.

Ein Trio fährt nicht mit

Fehlen wird der SG im hohen Norden die noch länger verletzte Lotta Gerstweiler, auch Lina Schrembs und Luisa Niederdörfer werden die lange Reise nach Harrislee nicht mit antreten. Die SG Schozach-Bottwartal wird auch diesmal wieder – wie als Aufsteiger fast immer – als Außenseiter in die Partie gehen. Doch Daniel Heidecker möchte nicht so lange im Bus sitzen, um dann nur die Punkte abzuliefern. „Und da wir die Anreise ja auf zwei Tage verteilt haben, bin ich zuversichtlich, dass alle frisch ins Spiel gehen.“ Es könne jedenfalls keine Ausrede sein, dass einem die Fahrt noch in den Knochen stecke.