55 Zöpfe sind beim Haarspendetag vor knapp zwei Jahren zusammengekommen. Foto: Archiv (Mary Schirrmacher)

Die beiden Friseurinnen Jana Teubner und Jessica Rupp aus Steinheim veranstalten im Mai einen Haarspendetag für krebskranke Kinder.

Steinheim - Das müssen wir unbedingt wieder machen“, das war für Jessica Rupp und Jana Teubner gleich klar, nachdem sie im Sommer 2018 bei einem Haarspendetag in Stuttgart mitgeholfen haben. Ihre Freundin Sina Kindermann hatte die Aktion damals auf die Beine gestellt (wir berichteten) und 55 Zöpfe kamen an dem Nachmittag zusammen, die zu Kinderperücken weiterverarbeitet wurden. Verantwortlich dafür zeichnet der Verein „Die Haarspender“, der Kindern hilft, die ihr Haar durch Krankheit verloren haben.

„Die Resonanz auf die Aktion in Affalterbach war der Wahnsinn“, schwärmt Jessica Rupp. Deshalb wollen sie und Jana Teubner einen erneuten Haarspendetag in der Region anbieten. Stattfinden soll dieser am 17. Mai auf dem Weingut Waldbüsser in Kleinbottwar. Dort kann dann jeder, der möchte, sein Haar für einen guten Zweck schneiden lassen. Vier Zöpfe braucht es für eine Echthaar-Perücke, die der Verein in Asien anfertigen lässt. 30 Zentimeter sollte der Zopf schon sein, gerne auch länger ist auf der Homepage des Vereins zu lesen, denn bei der Herstellung der Perücke gehen etwa acht bis zehn Zentimeter der Haarlänge verloren.

Die vermutlich überwiegend weiblichen Spender müssen an diesem Tag im Mai aber nicht einfach ohne Zopf den Heimweg antreten. „Sie bekommen von uns einen kostenlosen Haarschnitt“, erklärt Jessica Rupp, die wie Jana Teubner gelernte Friseurin ist. Und auch Männer und Kinder sind bei der Aktion willkommen. Denn wer keine Haare spenden kann, kann das Projekt auch unterstützen, indem er ordentlich beim Kuchenbuffet zulangt und damit die Spendenbox füllt. Denn abgesehen von den vier Zöpfen sind für die Herstellung einer Kinderperücke auch noch 360 Euro vonnöten. So viel kostet das individuell angefertigte Stück für den Verein.

„Die Haarspender“ haben sich auf die Fahnen geschrieben, kranken Kindern mit einer Echthaar-Perücke wieder ein Stückchen „Normalität“ in deren Leben zurück zu bringen. Seit seiner Gründung im Jahr 2016 hat der Verein knapp 200 Perücken für Kinder hergestellt. Zugute kommen sie Kindern zwischen vier und bis 19 Jahren, die aufgrund von Krankheiten wie Alopecia oder Krebs ihr Haar verloren haben. Jede Familie in Deutschland, Österreich und der Schweiz kann über das Online-Formular des Vereins eine Perücke für ihr Kind beantragen, unabhängig von Krankenkassen beziehungsweise Zuzahlungen. Der Verein möchte „in erster Linie Kindern und Familien helfen, die keine passenden Perücken finden können, beziehungsweise die Kosten für eine Perücke mit 2000 und mehr Euro finanziell zu sehr belasten würde“. heißt es auf der Vereinshomepage.

Jessica Rupp und Jana Teubner sind jedenfalls schon voller Vorfreude auf den 17. Mai und hoffen auf viele Spender. „Wenn wir mit unserem Handwerk etwas erreichen können, dann machen wir das!“