Für Rückraumspielerin Denise Geier ist die Saison gelaufen, sie wird Ende Januar am Knie operiert. Foto: Archiv (avanti)

Alisa Berger kann fast ein Jahr nach ihrem Kreuzbandriss endlich ihr Comeback feiern. Für Denise Geier ist die Saison aufgrund ihrer Knieverletzung gelaufen, sie spielt sogar mit dem Gedanken ganz aufzuhören.

Beilstein - Eine gute und eine schlechte Nachricht gibt es bei den Drittliga-Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal vor dem ersten Spiel des Jahres am Samstag um 18 Uhr in der heimischen Langhanshalle gegen die TG Pforzheim. Die gute zuerst: Alisa Berger wird nach ihrem vor knapp einem Jahr erlittenen Kreuzbandriss ihr Comeback geben. Die schlechte: Bei Rückraumspielerin Denise Geier hat sich die Ende November erlittene Knieverletzung leider doch als gravierender herausgestellt als zunächst diagnostiziert. Für sie ist die Saison gelaufen. „Leider fehlt uns damit eine sehr wichtige Spielerin, die nur schwer zu ersetzen ist“, sagt Trainer Michael Stettner.

Geier war kurz vor Weihnachten nochmal in die Klinik gegangen, nachdem die erste Diagnose recht optimistisch war, „es aber nicht besser wurde. Eigentlich wollte ich nur von denen hören: ,Alles ist gut, haben Sie Geduld!’ Doch dem war leider nicht so. Das hintere Kreuzband ist so locker, dass es operiert werden muss. Auch am Meniskus muss etwas gemacht werden. Das Schlimmste aber ist ein Knorpelschaden“, erklärt Geier die Diagnose. „Ich war selten so am Boden wie an diesem Tag, weil ich überhaupt nicht damit gerechnet hatte und es gerade auch so viel Spaß gemacht hat“, beschreibt sie ihre Gefühlswelt. Die erste Operation ist nun am 30. Januar. „Dabei wird der kaputte Knorpel entfernt. Am 20. Februar folgt eine zweite OP, in der ein gesunder eingesetzt wird.“ Wie lange die anschließende Reha dauert, „das kann man erst nach dem Eingriff sagen. Aber ich befasse mich tatsächlich auch mit dem Gedanken, ob ich überhaupt nochmal spiele.“

Nach einer Schulter-Operation und einem Kreuzbandriss ist dies nun die dritte schwere Verletzung in Denise Geiers Karriere. „Der Kreuzbandriss ist erst eineinhalb Jahre her. Da muss ich mich schon fragen, ob mein Körper mir damit etwas sagen will. Man darf nicht vergessen, dass ich schon 30 bin und schließlich auch noch einen Job habe, in dem ich jetzt wieder den ganzen Februar fehlen werde.“ Andererseits gibt die Rechtshänderin zu, „dass ich es mir nur schwer vorstellen kann, gar nicht mehr Handball zu spielen“. Viel werde einfach davon abhängen, wie die Operationen verlaufen.

Umso wichtiger ist es für die SG-Frauen nun, dass Alisa Berger wieder einsatzfähig ist und im linken Rückraum wirbeln kann. „Mich und den ganzen Verein freut es natürlich, dass sie wieder dabei ist, dass sich ihr Fleiß und die harte Arbeit jetzt endlich auszahlen“, findet Michael Stettner. „Alisa hatte schon einige Minuten Einsatzzeit beim H3K-Turnier in Schwieberdingen. Da hat man bereits gesehen dass sie der Mannschaft sofort helfen kann, auch wenn man natürlich nach knapp einem Jahr keine Wunderdinge erwarten sollte. Sie ist aber absolut auf dem richtigen Weg. Und die letzten Prozente kommen bekanntlich dann immer über die Spielpraxis. Über ihre Qualitäten müssen wir nicht diskutieren – die hat sie in den vielen Spielen unter Beweis gestellt.“

Gegen die TG Pforzheim geht die SG als Favorit in die Partie. Die Badenerinnen stehen in der unteren Tabellenhälfte und stecken im Abstiegskampf, während die Bottwartälerinnen derzeit Dritter sind und das Hinspiel mit 29:23 gewonnen haben. „Das war meiner Meinung nach aber nicht so klar, wie es das Ergebnis aussagt, vor allem in der zweiten Halbzeit hatten wir ein paar Probleme“, gibt Michael Stettner zu bedenken und warnt vor der Offensive des kommenden Gegner: „Sie haben im Rückraum sehr torgefährliche Spielerinnen, wobei Desiree Kolasinac da sicherlich alle überragt. Priorität Nummer eins wird es sein, diesen sehr guten Angriff in den Griff zu bekommen.“