Die Highlander vom Elbdeich haben auf ihren Wiesen ein beschauliches Leben. Foto: Sandra Brock

Vor vier Jahren sind Monika und Günter Dorn nach Norddeutschland ausgewandert.

Beilstein/Nordleda - Für Günter und Monika Dorn war es quasi ein Umzug in eine Großstadt: Vom Beilsteiner Teilort Klingen mit seinen paar Dutzend Einwohnern nach Nordleda in Niedersachsen mit rund 1000 Einwohnern. Dennoch sei Nordleda ein Dorf, betont Günter Dorn. Und das sei auch gut so, denn „die Nachbarschaft ist toll, wir fühlen uns sehr wohl hier“.

Etwas mehr als vier Jahre ist es nun her, dass Monika und Günter Dorn mitsamt ihren Highlandern von Beilstein-Klingen nach Norddeutschland gezogen sind – rund 700 Kilometer von der alten Heimat entfernt, ganz in der Nähe von Cuxhaven. Ein großer Schritt, aber einer, den das Ehepaar nicht bereut hat. Sie sind längst angekommen im hohen Norden, Günter Dorn grüßt fröhlich mit „Moin“.

Aus den rund 30 Highlandern sind inzwischen 105 geworden. „Die Zucht läuft“, sagt Günter Dorn, zu dessen Hof in Nordleda rund 50 Hektar an Wiesen gehören. Die Hälfte davon wird von den Rindern beweidet, die andere Hälfte wird gemäht, sodass genügend Heu für den Winter da ist. Auf ihrem nach Bioland zertifizierten Hof verkaufen die Dorns das Fleisch der Tiere sowie Wurst und Salami. Etwa 20 Prozent der Produkte gehen nach einer Schlachtung per Versand Richtung alte Heimat, weiß Dorn. Hinzu kommen Adressaten, die eine Bestellung aufgegeben haben, nachdem sie Urlaub in einer der Ferienwohnungen gemacht haben. „Der Plan geht also auf“, sagt Günter Dorn augenzwinkernd.

Vier Ferienwohnungen gehören zu dem großen Hof – und sie werden gut angenommen. „Die erste komplette Saison lief wirklich gut, viele Gäste sind auch schon wiedergekommen“, berichtet Günter Dorn. Die Corona-Zeit hat er gut überbrücken können, da er Geschäftsreisende einquartiert hatte. Und inzwischen füllt sich der Reservierungs-Kalender sowieso wieder. Natürlich sei auch viel Besuch aus der alten Heimat dabei, aber auch Menschen aus anderen Regionen Deutschlands zieht es in den hohen Norden auf den Biolandhof.

Der hat übrigens neben den Highlandern noch weitere Tiere zu bieten. Neben Hühnern, Meerschweinchen und Kaninchen gibt es nämlich ein Storchenpaar samt Nachwuchs auf dem Dach des Nebengebäudes. „Da wäre man in Großbottwar neidisch“, sagt Günter Dorn lachend. In der Storchenstadt war er früher im Vorstand der damaligen Bottwartal-Kellerei. Neben seinen Highlandern war er auch im Wein- und Obstbau tätig. Den Hof in Klingen führte er in siebter Generation, als er gemeinsam mit seiner Frau beschloss, im hohen Norden einen Neustart zu wagen. Wie in Beilstein singt er dort auch im Chor und ist in der örtlichen Feuerwehr aktiv.