Der Marktplatz ist saniert. Foto: Frank Wittmer

Der neue Gemeinderat wird sich mit einem Konzept befassen, welche Verbesserungsmöglichkeiten in der Innenstadt bestehen.

Großbottwar - Dem neu gewählten Gemeinderat in Großbottwar wird alles andere als langweilig. Das sieht auch der Bürgermeister Ralf Zimmermann so. „Wir haben in den vergangenen fünf Jahren viel Grundsätzliches entschieden. Jetzt geht es an die Umsetzung und die Detailfragen.“ Besonders im Blickfeld stehen – neben der Schulsanierung und der möglichen Reaktivierung der Bottwartalbahn – vor allem die Themen Innenstadtentwicklung, Wohnen und die Nutzung der Stadthalle.

Konzept für die Innenstadt

In Sachen Altstadt tut sich bereits einiges: Der Marktplatz ist frisch saniert worden, am Freitag eröffnete zudem in der Hauptstraße eine Bäckerfiliale, durch die das jüngste Aus der Bäckerei Weigle nicht nur aufgefangen wird. Denn mit dem zugehörigen Café „Storchennest“ wird das Angebot erweitert und geht ein lang gehegter Wunsch vieler Bürger in Erfüllung.

Auch sonst ist Einzelhandel in der Altstadt angesiedelt. Damit das einerseits so bleibt und andererseits auch aufgewertet wird, hat der Gemeinderat auf Antrag der Freien Bürgerlichen Wählervereinigung die Stadtverwaltung mit einstimmigem Beschluss beauftragt, ein Konzept für die Innenstadt erstellen zu lassen. Gerade einem Ladensterben soll so vorgebeugt werden. „Derzeit holen wir Angebote ein und werten diese aus. Die Büros haben da unterschiedliche Herangehensweisen“, nennt Zimmermann den Stand der Dinge.

In einem solchen Konzept geht es um die Bestandsanalyse, aber auch Ansätze, was verbessert werden kann. „Ich denke, dass wir uns in diesem Jahr noch über erste Ergebnisse unterhalten können“, blickt der Schultes voraus. Der Einzelhandel sei natürlich im Wandel, gerade durchs Online-Shopping. „Es kann nicht funktionieren, wenn man in der Stadt bummelt, dann aber im Internet einkauft. Vom Bummeln hat noch niemand Geld verdient“, verdeutlicht Ralf Zimmermann, der sich vom Konzept „keine Wunder“ verspricht. Ein Blick von außerhalb helfe aber immer und auch die Bestandsanalyse sei wichtig. Insgesamt ist die Großbottwarer Altstadt aus seiner Sicht aber auch „besser als ihr Ruf“.

Begrenzung der Parkdauer

Das oft vorgebrachte Thema Parken ist angegangen worden, indem die Höchst-Parkdauer im mittleren Bereich des Parkplatzes an der Stadtmauer auf vier Stunden begrenzt wurde. So wird verhindert, dass Pendler ihr Auto morgens abstellen und der Platz tagsüber durchweg belegt ist. Ein Bereich bleibt unbegrenzt. „Ohne geht es dann doch nicht“, so Zimmermann. Zudem sind die Parkplatzmarkierungen am Marktplatz nun weiß und besser sichtbar.

Weiter an Fahrt aufnehmen wird das Thema Wohnen. Zunächst mit den geplanten Baugebieten Braunersberg IV im Norden Großbottwars und Langgewänd II West im Süden Hof und Lembachs. Beide sollen im beschleunigten Verfahren umgesetzt werden. „Da sind wir unter Zeitdruck, das wird uns die nächsten zwei Jahre also intensiv beschäftigen“, sagt Ralf Zimmermann. Dazu kommt das lange in der Pipeline stehende Wohngebiet am Friedhof, samt Gewerbegebiet in der Verlängerung. „Es ist unser Ziel, dieses Gebiet zu entwickeln“, erneuert der Bürgermeister den Wunsch für die rund sieben Hektar große Fläche. Weiterhin würden hier Gespräche mit den Eigentümern geführt. Fraglich wäre dann etwa noch, in wie vielen Abschnitten das Gebiet entwickelt werden soll.

Stadthalle wird im Herbst eingeweiht

Ins Detail geht es bei der Stadthalle, die am 18. und 19. Oktober eingeweiht wird. Bis dahin soll sie auch umbenannt werden – die Bürger waren zu Vorschlägen aufgerufen. 80 Eingänge verzeichnete die Stadtverwaltung, darunter Doppelnennungen. Verraten möchte man auf dem Rathaus nichts. Zunächst wird der Stadthallenausschuss beraten, dann entscheidet der Gemeinderat. Als „sehr kreativ, interessant und aus vielen verschiedenen Bereichen“ beschreibt Ralf Zimmermann die Ideen.

Während der Bau in die letzten Züge geht, hat der Gemeinderat den Weg vorzugeben, wie genau die Stadthalle eingerichtet wird. Auch wird festgelegt, was die Nutzung kosten soll und wer unter welchen Bedingungen hinein darf. „Da geht es etwa um Detailfragen, ob Hochzeitsfeiern möglich sind, und wenn ja: ob dann freitags oder samstags aufgebaut wird“, so Zimmermann. Bis die Benutzerordnung steht, „werden wir noch erheblich diskutieren“, prognostiziert er. Zum Zug kommen sollen die Vereine. Ballsport ist nicht vorgesehen, abgesehen von Tischtennis. Das werde gerade abgestimmt. „Und es soll Kultur und Konzerte geben, eventuell auch organisiert durch die Stadt“, sagt Zimmermann. Im Rathaus ist für die Koordination eigens die Stelle Kultur und Stadtmarketing geschaffen worden, die Sandra Horwath-Duschek ausübt. Zimmermann: „Mir ist jedenfalls nicht bange, dass die Halle nicht ausgelastet sein wird. Im Gegenteil.“ Der dann neu gewählte Gemeinderat wird hierfür die letzten Weichen stellen.