Jubel bei Michaela Waker über die geglückte „Ballgefühl Challenge“. Das Logo zur Aktion an der Matern-Feuerbacher-Realschule. Foto: privat

Das Personal der Großbottwarer Matern-Feuerbacher-Realschule fordert seine Schützlinge heraus.

Großbottwar - Mit den Schülern in Kontakt bleiben und sie in Bewegung halten – in Zeiten des Lockdowns nicht so einfach. Eine recht kreative Lösung dieses Problems haben die Lehrer der Matern-Feuerbacher-Realschule in Großbottwar ersonnen: die Video-Challenge „Schlag den Lehrer“. Die Grundidee stammte von Peter Walch, das Logo in Anlehnung an die ProSieben-Fernsehshow „Schlag den Raab“ gestaltete Sportlehrerin Ulrike Hochmuth, und seit Februar hauen die Kolleginnen und Kollegen Woche für Woche ein Video mit einer neuen Aufgabe für die Kids raus.

Zum Start ging es zum Beispiel darum, so lange wie möglich in der Ski-Abfahrtshocke zu bleiben – ganz so wie in den 1970er- und 80er-Jahren bei der Tele-Skigymnastik, die natürlich von den heutigen Schülern niemand mehr kennt. Die Zeit von knapp drei Minuten, welche das Lehrer-Duo vorgegeben hatte, überboten einige Schülerinnen locker: Den Rekord stellte Neuntklässlerin Lisa Weller mit 10:05 Minuten auf. An der bislang wohl anstrengendsten Challenge bissen sich die Kids aber die Zähne aus, diese kam von Karoline Wahl: Runter in den Stütz, in eine Hand einen kleinen Ball, und dann musste dieser Ball so oft wie möglich in der Luft die Hand wechseln. Beachtliche 70 Mal schaffte das die MFR-Lehrerin.

Im „Angebot“ waren neben körperlich anstrengenden Challenges wie Seilspringen oder Einbeinstand aber auch teils richtig knifflige Geschicklichkeitsaufgaben. So forderten Michaela Waker und Benjamin Raich das Ballgefühl ihrer Schützlingen heraus. Zunächst versenkte Raich aus rund zwei Metern Entfernung einen Tischtennisball in einer Teetasse. Waker setzte anschließend noch einen drauf mit einer Kaskade, bei der sie den Tischtennisball über drei schräg stehende Kochtöpfe in die Tasse bugsierte. Der anschließende Jubel zeigt, dass sie wohl selbst nicht so recht an den Erfolg geglaubt hatte. Und sie gibt zu, dass es eine Weile gedauert hat, ehe es tatsächlich funktionierte.

Die Aktion „Schlag den Lehrer“ an der MFR soll übrigens erst einmal weitergehen, auch nach einer möglichen Wiederaufnahme des kompletten Präsenzunterrichts. Schulleiter Jochen Haar ist jedenfalls ganz begeistert von der Kreativität seines Kollegiums. „Das Problem ist jetzt nur, dass ich mir demnächst wohl auch noch was ausdenken muss.“