In Marbach können Wohnmobile bereits Strom zapfen. Vielleicht kommt bald in Großbottwar eine Station dazu. Foto: Phillip Weingand

Der Parkplatz in den Frauengärten wird bald angelegt. In dem Zusammenhang untersucht die Kommune, ob Wohnmobile dort Strom und Wasser beziehen könnten.

Großbottwar - Die Stadträte hatten immer mal wieder nachgehakt, wann die neuen Parkplätze in den Frauengärten endlich angelegt werden. Seit der Gemeinderatssitzung am Mittwoch haben sie Gewissheit und eine Antwort auf ihre Frage. Denn da wurden die Arbeiten vergeben und der Zeitplan vorgestellt. Wie Friedrich Wolf, Leiter des Verbandsbauamts, erläuterte, werden die Handwerker in etwa drei Wochen loslegen. Die Stadt selbst wird 66 Stellmöglichkeiten schaffen. Weitere 27 Parkplätze lässt ein privater Grundstückseigentümer auf dem Areal bauen.

Die Stadt muss 206 000 Euro für das Projekt in die Hand nehmen. Die Kostenschätzung hatte bei 215 000 Euro gelegen. Die Angebote, die beim privaten Bauherrn eingingen, hätten zunächst über denen für die Kommune gelegen, erläuterte Siegfried Wolf. Durch eine Nachverhandlung sei aber erreicht worden, dass ihm dieselben Konditionen wie der Stadt eingeräumt werden. Die Kommune legt bei all dem Wert darauf, dass die Parkplätze am Ende einheitlich gestaltet werden, betont der Bürgermeister Ralf Zimmermann auf Nachfrage.

Angelika Maier von der SPD war aber auch wichtig, wie die Entwässerung funktioniert. Siegfried Wolf erläuterte, dass dies direkt über die kleine Bottwar geschehen solle. Zudem seien die Parkplätze auch so ausgeschrieben worden, dass möglichst viel Wasser vor Ort versickern kann.

An einem anderen Thema hatte indes Thomas Schwarz von den Freien Wählern Interesse. Er brachte einen Antrag aufs Tapet, wonach die Stadt prüfen möge, ob auf den Parkplätzen Versorgungssäulen für Wohnmobile installiert werden können. Er erklärte, dass die Fahrzeuge an solchen Stellen Strom zapfen, aber auch mit frischem Wasser versorgt werden können. Zudem bestehe an den Vorrichtungen die Möglichkeit, das verbrauchte Wasser abzulassen. „Gegen Bezahlung“, wie Thomas Schwarz weiter ausführte.

Ein Vorschlag, der auf positive Resonanz stieß. „Das wäre ein tolles Angebot“, meinte Thomas Haag von Aktiv. Es würde das Winzerhäuser Tal als Stopp für Wohnmobilisten attraktiver machen, fügte er hinzu. Bisher könne man auf dem Parkplatz vor der Wunnensteinhalle sein fahrbares Zuhause zwar abstellen – aber mehr eben auch nicht. Auch Monika Lees von der SPD hatte nichts an der Idee auszusetzen. Sie bezweifelte aber, dass die Frauengärten der ideale Standort für die Versorgungssäulen sind. Schließlich seien hier keine Parkplätze für Wohnmobile vorgesehen. Sie regte an, den Festplatz damit auszurüsten. Sollte dort eine Feier stattfinden, könne man das Gelände ja absperren. Ralf Zimmermann versprach, dass die Stadt überprüfen werde, wie eine Lösung aussehen könnte. Die Idee sei jedenfalls gut, betonte er.

Das findet auch Anja Behnle von der Tourismusgemeinschaft Marbach-Bottwartal. Sie würde es natürlich begrüßen, wenn Großbottwar in der Richtung die Infrastruktur für Wohnmobile verbessern würde, sagt sie. Sollte sich die Stadt für eine Komplettversorgung mit Strom und Wasser entscheiden, wäre das fürs Bottwartal sogar eine Premiere. Das gibt es laut Anja Behnle nämlich noch nicht. In Steinheim am Parkplatz Murrinsel könnten die Fahrzeuge aber zumindest mit Strom versorgt werden. Das sei auch in Marbach beim Hermann-Mayer-Sportplatz möglich. Darüber hinaus können Wohnmobilisten frisches Wasser an der Häldenmühle beziehen, wo zugleich das alte entsorgt werden darf, erklärt Dieter Wanner, Bauamtsleiter in der Schillerstadt. Er kann auch einen Anhaltspunkt liefern, mit welchen Kosten die Großbottwarer rechnen müssten. Die Stromsäule in Marbach habe 8000 Euro gekostet, berichtet Dieter Wanner.