Die Vorschläge der Bürger sollen diskutiert werden.
Großbottwar - Der Zeitplan sei eng, aber man befinde sich noch in ihm, bekräftigte Bürgermeister Ralf Zimmermann in der Sitzung des Gemeinderats am Mittwochabend, als es um den Baufortschritt der Stadthalle in Großbottwar ging. Eröffnet werden soll diese Mitte Oktober. Probleme bereitet allerdings gerade die Tatsache, dass angebrachte Beton-Treppen Risse und unterschiedliche Stufenhöhen hatten – und deshalb bereits wieder ausgetauscht werden müssen.
Die zentrale Frage in der vorletzten Sitzung des bisherigen Gemeinderats aber war: Wie soll die Stadthalle denn nun heißen? Vier Vorschläge hatte der Stadthallenausschuss des Gemeinderats dem Gesamtgremium zur Wahl gestellt: Harzbergforum, GroKuZ (Großbottwarer-Kultur-Zentrum), Stadtforum und GROFO (Großbottwarer Forum).
Eine Vorauswahl, die in der Ratsrunde auf wenig Akzeptanz stieß. Der Grund: 70 Bürger hatten Namensideen eingebracht und insgesamt 132 Vorschläge gemacht. Unter den vier Vorschlägen befindet sich mit GroKuZ aber nur ein echter Bürgervorschlag, der auch nur einmal genannt worden war. Die anderen drei Vorschläge sind Kreationen des Stadthallenausschusses, der diese aus den anderen eingegangenen Ideen kombinierte.
„Das Thema bewegt die Leute. Dadurch, dass wir zu Vorschlägen aufgerufen hatten, gab es sicherlich eine andere Erwartungshaltung. Wir haben einen transparenten Prozess gestartet. Da ist es dann jammerschade, dass die Ideenliste mit ihren Gewichtungen nun in der Auswahl nicht berücksichtigt ist“, sagte der CDU-Rat Andreas Strohm, und er bekräftigte: „Damit hat unsere Fraktion ein echtes Problem.“
Strohm nimmt damit Bezug auf die meistgenannten Vorschläge wie Harzberghalle (14 Stimmen), Storchennest (13), Storchenhalle (9) und Bodibura Halle (8). Halle sei allerdings weniger erwünscht, sagte Sandra Horwarth-Duschek vom Hauptamt, da diese Bezeichnung vor allem Sport impliziere, was unpassend sei. Besser geeignet sei die Bezeichnung Forum.
Auch Robert Wien von FBWV bedauerte es, dass die meistgenannten Namen nicht auftauchten. „Storchennest wurde 13 Mal genannt und ist in meinen Augen auch der einzige Name, der Pepp hat.“ Ralf Zimmermann gab hier zu bedenken, dass das Bäckerei-Café im Ort gerade erst unter diesem Namen eröffnet habe. Thomas Stigler von FBWV bekräftigte, dass es „verzwungen wäre, heute einen Namen finden zu müssen“. Die Zeit laufe ja nicht davon. Er stimmte dem Antrag von Andreas Strohm auf Vertagung des Themas zu – wie die übrigen Räte bei zwei Enthaltungen von Angelika Maier (SPD) und Jürgen Pantle (FBWV). Bürgermeister Ralf Zimmermann stimmte als einziger gegen eine Vertagung, die dennoch in Kraft tritt.
Jürgen Pantle machte fürs weitere Vorgehen deutlich: „Erst müssen wir uns doch klarmachen, was wir überhaupt wollen. Wollen wir einen neuen Namen, damit wir einen neuen Namen haben? Wollen wir einen Namen, der sich gut vermarkten lässt? Könnten wir es auch einfach bei Stadthalle belassen? Darüber müssen wir uns im Klaren sein.“
Ziel ist es nun, die Liste mit Vorschlägen noch einmal zu überarbeiten und die Bürgerideen verstärkt einzuarbeiten. Dann soll final über den künftigen Namen der neuen Stadthalle abgestimmt werden.