Aufgereiht: So viele BMW-Oldtimer hat der Wunnenstein noch nicht erlebt. Foto: Frank Wittmer

Der BMW 02-Club trifft sich zu seiner Rally auf dem Wunnenstein.

Großbottwar - Mit 34 Teams aus ganz Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden hat sich der BMW 02-Club am Samstag auf dem Wunnenstein getroffen. Organsiert hat die Ausfahrt Thomas Jechlinger aus Freiberg am Neckar, der die schönsten Strecken des Bottwar- und Neckartals am besten kennt.

Vorstand Herwig Holzmeister aus Linnich bei Aachen ist begeistert: „Es gibt sehr schöne Ecken hier im Bottwartal, die Straßen sind gemütlich klein und ohne viel Verkehr, so wie wir BMW-Fahrer das lieben.“

Am besten lässt sich die wunderbare Landschaft natürlich mit dem Cabrio erkunden. „Da haben wir etwas Lokalkolorit dabei, die 02-Cabrios wurden nämlich bei Baur in Stuttgart in Kleinstserie gebaut“, erklärt Holzmeister. Das Dach konnte zum Glück offen bleiben, das angekündigte Unwetter, weswegen einige Teams abgesagt hatten, regnete sich schon am Freitagabend ab. „Das hat uns im Biergarten erwischt“, scherzt der Vorstand, „aber das ist besser als bei der Fahrt.“

Bei Sonnenschein und fast schon wieder angenehmen Temperaturen ging es vom Ludwigsburger Übernachtungsdomizil auf die Sommertour mit Mittagsrast am Wunnenstein. Die malerischen Straßen führte die Gruppe über Kirchberg in den Schwäbisch-fränkischen Wald ins idyllische Bottwartal und durchs mittlere Neckartal nach Mundelsheim, Hessigheim und Pleidelsheim. Dabei mussten im „Roadbook“ Fragen beantwortet werden, so zum Beispiel ob nun Hölderlin oder Schiller in Marbach geboren ist. „Wenn man mit offenen Augen durch die Gegend fährt und die Ohren spitzt, bekommt man reichlich mit“, so Vorstand Holzmeister, der die Fragen auch nicht vorher gekannt hat. „Aber man bereitet sich ja ein wenig auf die Gegend vor, die man mit dem Auto bereist.“

Da war auch für so manchen „Autobahnschreck“ früherer Jahre auf den gewundenen Sträßchen entspanntes Cruisen angesagt. „Der hat mit seinem 170 PS dem 911er Porsche damals mächtig Paroli bieten können“, sagt Jechlinger zu einem mit Rally-Streifen aufgemotzten 2002 turbo.

Eine Rarität im Reigen der chromblitzenden Schönheiten ist der knallrote 1600 GT, auch „Glas GT“ genannt, weil der Flitzer unter der Karosserie des Sportwagenherstellers aus Dingolfing ein BMW-Fahrgestell hat. „Davon wurden nur 1500 Stück gebaut.“

Das 02 steht übrigens für zweitürig. „Es wurden aber auch Viertürer gebaut“, sagt Jechlinger, der so ein Modell fährt. Der 1502 und seine Brüder war für BMW ein Erfolg, hat der Fan aus Freiberg recherchiert: Rund 800000 Mal wurde der „kleine BMW“ von 1966 bis Mitte der 1970er Jahre gebaut, bevor er vom 3er abgelöst wurde