Durch die erhöhte Steuer soll die Zahl der Hunde reguliert werden. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Gemeinderat beschließt Erhöhung der Hundesteuer. Zahl der Vierbeiner hat deutlich zugenommen.

Großbottwar - Hundebesitzer in Großbottwar müssen ab 1. Januar 2019 tiefer in die Tasche greifen: Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung bei zwei Gegenstimmen beschlossen, die Hundesteuer anzuheben. Statt 108 Euro fallen dann pro Jahr 132 Euro für einen Vierbeiner an. Für einen zweiten und jeden weiteren Hund werden 264 statt 216 Euro fällig. Zuletzt war die Hundesteuer 2011 von 84 auf 108 Euro angehoben worden. Mit dem neuen Betrag richtete sich die Stadtverwaltung nach den Zahlen aus einer Umfrage des Gemeindetags im Kreis Ludwigsburg.

Bürgermeister Ralf Zimmermann betonte in der Sitzung, dass es bei dieser Maßnahme weniger um die Mehreinnahmen von rund 9300 Euro gehe, die durch die Steuererhöhung bei der aktuellen Anzahl an Hunden zustande kommen. „Unser Haushaltsvolumen liegt bei rund 20 Millionen Euro. Da sind diese Mehreinnahmen nicht der Grund.“ Pro Monat fielen für einen Hundehalter zwei Euro zusätzlich an. Vielmehr machte der Rathauschef deutlich, dass eine „Steuer im Wesentlichen steuert“. Was simpel klingt, hat in der Storchenstadt durchaus einen Grund: Denn die Zahl der gemeldeten Hunde in Großbottwar ist in den vergangenen acht Jahren von 270 auf 387 gestiegen. Dass sich der Steuerbetrag für einen zweiten oder dritten Hund verdoppelt, sei daher eine bewusste Staffelung, so Zimmermann.

Thomas Stigler von der Freien Bürgerlichen Wählervereinigung begrüßte diese Art der Regulierung und wies darauf hin, dass für den Bauhof Kosten anfallen, um beispielsweise die Hundetoiletten zu leeren. „Wir bewegen uns mit der Erhöhung in einem legitimen Rahmen“, meinte er.

Hundebesitzer treibe das Thema sehr um, merkte CDU-Rat Andreas Strohm in der teils lebhaften Diskussion an. „Sie erwarten für die Erhöhung auch eine Gegenleistung. Wir sollten da den Servicegedanken im Blick haben.“ Strohm regte an, sich Gedanken darüber zu machen, wo noch Belloos, also Hundetoiletten mit Kotbeuteln, aufgestellt werden könnten.

Thomas Haag (Aktiv) beklagte, dass Hunde bei diesem Thema oft auf ihre Hinterlassenschaften reduziert werden. „In jeder Stadt gibt es schwarze Schafe, aber es gibt in Großbottwar auch viele vernünftige Hundebesitzer. Aus meiner Sicht resultiert die Steuererhöhung aus dem Frust über den Hundekot“, monierte er. Ebenso wie sein Fraktionskollege Tomas Kunz stimmte er gegen die Steuererhöhung.

Die Erhöhung wurde bei den beiden Gegenstimmen dennoch beschlossen. In besonderem Maß betroffen wären damit vom neuen Jahr an Besitzer von Kampfhunden. Fielen hier bislang 540 Euro an, sind es künftig stolze 792 Euro im Jahr. Für jeden weiteren Kampfhund muss sein Besitzer ab 2019 sogar 1584 Euro bezahlen. Gemeldet ist in der Storchenstadt derzeit allerdings kein einziger Kampfhund. Im vergangenen Jahr waren es immerhin noch zwei Tiere dieser Kategorie.