Andy Schmid (Mitte) übt mit den HABO-Jugendlichen vor allem die Ausführung von Würfen aus dem Rückraum. Foto: avanti

Handball-Star Andy Schmid von den Rhein-Neckar Löwen leitet ein Training der HABO JSG.

Großbottwar - Er zählt zu den besten Rückraumspielern der Welt und wurde in den vergangenen fünf Saisons als Spieler der Rhein-Neckar Löwen jeweils zum besten Handballer der 1. Bundesliga gewählt: Andy Schmid aus der Schweiz ist ein Weltstar des Handballs. Kein Wunder, dass am Montagabend etwa 150 Besucher die Großbottwarer Wunnensteinhalle bevölkerten, in der der 35-Jährige eine Trainingseinheit mit den A-Jugend-Bundesligaspielern der HABO JSG leitete und anschließend für Autogramme und Selfies parat stand.

In dem etwa halbstündigen Training gab Andy Schmid den Bottwartäler Nachwuchshandballern so manchen Kniff mit auf den Weg. „In einer solch kurzen Zeit etwas zu vermitteln, ist natürlich schwierig. Wenn sich die Jungs aber schon ein, zwei Tricks oder andere Kleinigkeiten merken, hat sich das schon gelohnt“, so der Schweizer Nationalspieler. Die Tipps und Kniffs richtete er – seiner Position entsprechend – vor allem an die Rückraumspieler. So zeigte er, wie man mit dem Tippeln der Füße mit dem Kreisläufer kommunzieren kann. Oder wie man einen Hüftwurf andeutet, aber einen Sprungwurf ausführt. „Oder ihr haltet den Ball beim Anlauf oben, werft dann aber unten als Hüftwurf“, erklärte Schmid so manche Raffinesse.

Selbst einen Wurf zwischen den Beinen des Gegners hindurch legte der Bundesliga-Handballer den A-Jugendlichen ans Herz. „Das ist vor allem beim Zeitspiel eine gute Möglichkeit, den Gegner zu überraschen.“ Geübt wurden die Wurfvarianten auch gleich. Als tapfer erwies sich dabei Abwehrspieler Florian Rempfer, dem die Bälle aus kurzer Entfernung reihenweise um die Ohren flogen und der auch einen Treffer an seinen Beinen verschmerzen musste.

Auch Andy Schmid warf immer mal wieder aufs Tor. Als Keeper Eric Benke aber parierte, bekam er spontan einen Sonderapplaus vom Publikum. Und als er noch einen zweiten Ball abwehrte, zollte Schmid ihm Respekt: „2:0 für dich!“ Als die Rückraumspieler eine vorgegebene Trefferquote nicht erfüllten, ging es an die Liegestützen, bei denen der prominente Trainingsgast auch gleich mitpumpte.

„Die Einheit hat Spaß gemacht! Im Team hier sind ein paar Gute dabei und sie alle praktizieren diesen Sport mit sehr viel Willen. Das merkt man“, so der Schweizer. Sowieso staune er oft über die gute Handball-Nachwuchsarbeit in Deutschland. Zwei- bis dreimal leite er solche Trainings im Jahr. Bis sein Besuch in Großbottwar zustande kam, vergingen eineinhalb Jahre. Er stellt eine Art Dank dar, da der Förderverein des Großbottwarer Handballs Jahr für Jahr mit der Vereinsjugend Ausfahrten zu den Rhein-Neckar Löwen unternimmt und allein vergangene Saison 5000 Euro für Eintrittskarten ausgegeben hat. Zudem ist der TV Großbottwar Partnerverein der Löwen, der Fördervereinsvorsitzende Willi Knorr sowieso bestens vernetzt. So waren auch schon Uwe Gensheimer und Michael „Mimi“ Kraus bei den Störchen zu Gast. „Ich bin natürlich ganz glücklich, dass das heute geklappt hat. Viele unserer Jugendspieler kennen Andy Schmid ja sonst nur aus dem Fernsehen“, so Willi Knorr.

Verbunden wurde der Besuch mit einer Autogrammstunde, bei der die Reihe der Kinder durchs ganze Hallenfoyer reichte. Und auch ins Goldene Buch der Stadt durfte sich der Ehrengast im Beisein von Bürgermeister Ralf Zimmermann eintragen.