Kai Leistner hat in der „Crunchtime“ zwei wichtige Tore für den TVG erzielt. Foto: avanti

Die Landesliga-Handballer des TV Großbottwar siegen 28:27 (14:10) gegen die Hbi Weilimdorf/Feuerbach.

Großbottwar - Es waren am Donnerstagabend nur noch sechseinhalb Minuten zu spielen in der Partie der Landesliga-Handballer des TV Großbottwar gegen die Hbi Weilimdorf/Feuerbach – die vielzitierte „Crunchtime“. TVG-Rückraumspieler Kai Leistner hatte bis dahin „schlecht gespielt“, wie er später selbst einräumte. Lange saß er daher auch in der zweiten Halbzeit auf der Bank. Doch jetzt sollten seine Minuten kommen. Er setzte sich im Eins-gegen-eins durch, erzielte das 24:23 für sein Team und zog dabei noch eine Zeitstrafe gegen die Gäste. Und Leistner sorgte in der Schlussminute auch für die endgültige Entscheidung. 20 Sekunden vor Schluss markierte er mit einer ähnlichen Aktion das 28:26.

„Eigentlich sollte ich ja nur in den Zweikampf gehen und das Foul ziehen, damit wir die Zeit runterspielen können. Aber dann habe ich gemerkt, dass da kein Gegner mehr war, also habe ich einfach geworfen“, beschrieb der Großbottwarer die Szene. „Kai kann einen super Wackler. Leider vergisst er das ab und zu“, war TVG-Coach Tobias Mühlpointer froh, dass sein Schützling diesmal seine große Stärke einsetzte und damit die Begegnung entschied. Dass die Gäste mit einem Siebenmeter nach der Schlusssirene noch auf 27:28 verkürzten, war reine Ergebniskosmetik.

„Es macht sich diese Saison bemerkbar, dass wir mehr wechseln können. Wenn es bei mir nicht läuft, kommt halt ein anderer rein“, freute sich Kai Leistner über den vierten TVG-Sieg in Folge. Das war in der ersten Halbzeit zum Beispiel Timm Buck. Der kam nach 17 Minuten für Leistner ins Spiel und erzielte gleich zwei Treffer. Daneben drückten in den ersten 30 Minuten vor allem der angeschlagen ins Spiel gegangene Jonathan Siegler und Tom Hochmuth im linken Rückraum dem Großbottwarer Angriffsspiel ihren Stempel auf. „In der ersten Halbzeit haben wir ein wirklich gutes Spiel gemacht. Allerdings hätten wir durchaus noch mehr Tore erzielen und damit deutlicher führen können“, analysierte Tobias Mühlpointner das 14:10 zur Pause.

Nicht ganz nachvollziehbar war für den TVG-Coach dann jedoch der Bruch, der bei seiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit ins Spiel kam: „Wir hatten nach der Pause einen 3:8-Lauf, nachdem Weilimdorf die Abwehr auf eine 6:0 umgestellt hat. Wobei sie immer dann am erfolgreichsten waren, wenn sie rausgekommen sind, was uns eigentlich entgegenkommen müsste“, hatte Mühlpointner direkt nach der Partie keine wirkliche Erklärung für die Schwächephase seiner Mannschaft, die nun mehrfach mit zwei Toren hinten lag. „Da war dann auch jeder Wurf des Gegners ein Treffer. Man muss aber auch sehen, dass die mit ihrer ,kroatischen’ Spielweise sehr unangenehm sind: Sie spielen quasi aus dem Stand und gehen dann ganz plötzlich in die Aktion“, erklärte der TVG-Coach.

Richtig kritisch drohte es zu werden, als Kai Klumpp rund zehn Minuten vor Schluss beim Stand von 22:23 die Rote Karte sah. Doch die Störche überstanden die Unterzahl ohne Gegentor und hatten für die Schlussphase noch Alternativen auf der Bank. So drehte nun Max Körner auf, der für Jonathan Siegler auf der Mittelposition gekommen war, Tom Hochmuth legte seinen fünften Treffer des Abends nach, und dann war da ja auch noch Kai Leistner. „Am Ende war es eine Energieleistung. Ich denke aber, dass der Sieg vor allem aufgrund der ersten Halbzeit auch verdient war“, fand Tobias Mühlpointner.

TV Großbottwar:
Rupprecht, Wien – Zimmermann, K. Leistner (2), Klumpp (1), Körner (4/1), Schäfer (1), Fähnle (3), Pantle, Buck (4), Siegler (6/3), Höcht (2), Hochmuth (5), J. Leistner.