Fynn Nicolaus im Trikot der deutschen U17-Nationalmannschaft. Foto: Archiv (René Weiss)

Fynn Nicolaus hat beim EYOF in Baku mit den deutschen U17-Handballern Silber geholt.

Großbottwar - Fynn Nicolaus hat ereignisreiche Tage hinter sich. Am Samstag stand er mit der Deutschen U17-Handball-Nationalmannschaft im Finale des European Youth Olympic Festivals in Baku, unterlag dort nur hauchdünn mit 28:29 gegen Kroatien. Am Montag kehrte der Großbottwarer zurück, am Dienstag feierte er dann seinen 16. Geburtstag. Da durfte er am Mittwoch bis mittags schlafen – und wurde durch einen Anruf gestört. Er solle doch bitte nach Stuttgart kommen und mit der Bundesliga-Mannschaft des TVB Stuttgart trainieren.

„Es waren viele Eindrücke. Die elf Tage in Baku, wo wir in einem elfstöckigen Haus mit all den anderen deutschen Sportlern gewohnt haben. Davor waren noch drei Wochen Lehrgänge und ein Vorbereitungsturnier. Aber so langsam legt sich alles wieder“, sagt der 16-jährige, der als einer der wenigen Spieler des jüngeren Jahrgangs zum Team in Baku zählte. Sein persönliches Highlight hatte er im Halbfinale gegen Frankreich. Da war Fynn Nicolaus mit sechs Tore und einer hundertprozentigen Trefferquote erfolgreichster Schütze seines Teams. „Das war wohl das coolste Spiel in meinem Leben, auch aufgrund der Emotionen“, blickt der Kreisläufer zurück.

Im Finale gegen Kroatien lagen die Deutschen zunächst klar hinten, drehten die Partie dann aber, um am Ende doch noch zu verlieren. „Wenn man mit einem Tor verliert, ist es natürlich noch bitterer, als wenn man mit vier oder fünf Treffern unterliegt. Dennoch ist der zweite Platz natürlich ein klasse Erfolg.“ Zumal die Erfahrung im Finale, bei dem viele andere deutsche Sportler das Team anfeuerten, auch eine ganz besondere war.

Nun ist erst einmal wieder Alltag angesagt. Regelmäßig darf Fynn Nicolaus, der vor einem Jahr von der HABO JSG zum TVB Stuttgart wechselte, mit dem Bundesliga-Team trainieren. Seit er am Dienstag 16 wurde, darf er nun aufgrund seines Status als Nationalspieler auch Spiele bei den Männern bestreiten. „Aber der Fokus liegt klar auf der A-Jugend-Bundesliga“, stellt er klar. Ob er teilweise auch in der zweiten Mannschaft in der BWOL mitwirken wird, „das steht noch nicht fest“. Und dann gibt es ja noch die U18-Europameisterschaft nächstes Jahr. „Sicher kann man sich nie sein. Aber ich bin optimistisch, dass ich dabei sein werde.“