Stimmungsvoll am Berg hocken, genießen, trinken und der Musik lauschen. Ganz schön viel los an den Ständen . . . Foto: Werner Kuhnle

Die Bottwartaler Winzer haben am Samstag bereits zum dritten Mal zum „Klingenden Weinberg“ eingeladen.

Großbottwar - Wenn Wein, gutes Essen, nette Gesellschaft, Livemusik und eine wunderschöne Aussicht locken, dann folgt man dem Ruf – auch wenn die Sonne die Temperaturen auf dem Wunnenstein auf deutlich über 30 Grad im Schatten trieb. Mit Kind, Kegel und Kinderwagen zogen am Samstagabend nicht nur Bottwartäler und Bewohner der angrenzenden Landkreise, sondern, wie man an den Autokennzeichen ablesen konnte, auch Gäste aus Stuttgart, München, Paderborn und sogar aus Tirol zum „Klingenden Weinberg“, den die Bottwartaler Winzer bereits zum dritten Mal veranstalteten. Zum offiziellen Start um 18 Uhr waren die Veranstalter zwar noch weitgehend unter sich, doch ab 20 Uhr füllten sich die Wege und Bierbänke am Wunnenstein zusehends. Und auch einen Parkplatz zu bekommen, war gar nicht so einfach. Denn auf dem Wunnensteinparkplatz waren ebenfalls Speise- und Getränkewagen aufgestellt sowie eine große Bühne, auf der „Didi und Friends“ ab 20 Uhr die Besucher unterhielten.

Angesichts der Hitze waren nicht nur die verschiedenen Weine und Sekte gefragt, sondern auch Mineralwasser wurde literweise getrunken. „Im Moment hält sich die Nachfrage nach beidem noch die Waage“, stellte Astrid Loff, eine von vielen freiwilligen Helfern, am frühen Abend fest. „Die meisten Leute kommen wahrscheinlich erst nach Sonnenuntergang; die Musik geht ja auch erst um 20 Uhr los.“

Das allerdings traf nur für die große Bühne zu. Entlang des Rundwegs griffen schon vorher Live-Musiker in und auf die Tasten oder Saiten ihrer Instrumente und sangen dazu. Bernd Schäfer tat das sogar ganz ohne Verstärker und schmetterte voller Inbrunst Klassiker aus Country, Rock und Schlager. Die Zuhörer ließen sich derweil herzhafte Kuchen schmecken oder genossen als Nachtisch eine „süße Weinbergschnecke.“

An der zweiten von ingesamt vier Stationen entlang des Rundwegs servierten Sound Menu Coversongs aus den Charts der letzten 15 Jahre, das Acoustic Swing Duo verkürzte den Besuchern in der langen Schlange am Pizzastand die Zeit mit Titeln wie der Ballade von Mackie Messer oder „Quando, quando, quando“, und „Miriam und Julian“ sorgten für Jazzmusik im weitesten Sinne.

Bis 23 Uhr sei Livemusik geboten, erzählte Dieter Betzelberger, einer der Vorstände der Weingenossen aus Großbottwar. „Danach lässt der Besuch dann meistens schlagartig nach, außer auf dem Platz.“ Dabei waren nicht nur die Stände, sondern auch die Wege gut beleuchtet. Allerdings mussten die Autobatterien kurzfristig ausgetauscht werden, weil sie bei der Hitze schlappgemacht hatten, verriet der Vorstandsvorsitzende der Bottwartaler Winzer, Bastian Remkes, der nur einmal kurz die Runde drehte und dann unter die heimische Dusche entfloh. Dafür packten die anderen Bottwartaler Winzer kräftig mit an. Schon am Vorabend habe man mit dem Aufbau begonnen, berichtete Thomas Heusel. Nicht nur Wein haben sie auf den Berg transportiert, sondern auch einen 3000-Liter-Tank mit Wasser. „Falls einer seine Kippe wegwirft, sind wir schneller als die Feuerwehr“, schmunzelte Heusel. Wieviel Wein man dabei hatte, konnte dagegen keiner sagen. „Auf alle Fälle genügend“, meinte Dieter Betzelberger, und Andreas Rometsch, der mit seiner Frau Petra auf den Berg gekommen war, sagte lachend: „Das wäre ja sonst auch schlimm!“

Der „Klingende Weinberg“ sei ein Muss, fand Rometsch: „Man trifft Leute, kann was essen und trinken und in die Landschaft schauen – das hat so was Gemütliches.“ Auch die Hitze nahm er locker: „Es liegt nur an den Temperaturen, dass es so warm ist“, meinte der Besucher auf dem Wunnenstein augenzwinkernd.