Schlüsselübergabe für die neue Drehleiter. Sie hat den Kollegen in Gelsenk Foto: avanti/Ralf Poller

Das neue Fahrzeug hat in Gelsenkirchen bereits gute Dienste geleistet. Seit Februar ist sie in Großbottwar, beim Tag der offenen Tür wurde sie jetzt präsentiert.

Großbottwar - Hoch ragte die Leiter in den leuchtend blauen Himmel. Das dazugehörige Fahrzeug war mit roten Rosen und Gerbera, gelbem Rainfarn und Buchsbaumzweigen bekränzt. Denn die Freiwillige Feuerwehr Großbottwar hat ihren Tag der offenen Tür dazu genutzt, die neue Drehleiter mit ihren 23 Metern Rettungshöhe der Öffentlichkeit vorzustellen. 298 000 Euro hat sie gekostet, und das, erklärte Bürgermeister Ralf Zimmermann, ist geradezu ein Schnäppchen: „Eine neue Drehleiter kostet gut eine dreiviertel Million.“ Das Fahrzeug, dessen Schlüssel er am Sonntag offiziell an den Abteilungskommandanten Sascha Alber übergeben hat und das, so Zimmermann, „die Leistungsfähigkeit unserer Feuerwehr erheblich steigert“, ist denn auch nicht neu. 14 Jahre lang hat es bereits bei der Berufsfeuerwehr in Gelsenkirchen gute Dienste geleistet, etwa nochmal so lang wird es nun in der Storchenstadt im Einsatz sein. Einmal sei das bereits der Fall gewesen, erzählte Sascha Alber. Denn die Leiter wurde schon 2018 gekauft und nach einer Generalüberholung bereits im Februar nach Großbottwar geliefert. Mit der offiziellen Übergabe hat man aber bewusst bis zum Tag der offenen Tür gewartet. „So haben wir auch in diesem Jahr wieder ein Highlight für unser Fest“, freute sich der Kommandant. 2017 war es ein neuer Mannschaftstransportwagen, im Vorjahr die Gründung der Jugendfeuerwehr.

Und eine weitere Investition kündigt sich bereits an, verriet der Bürgermeister: „In diesem Jahr soll die Ausschreibung für ein neues HLF 20 beschlossen werden.“ Hinter der Abkürzung verbirgt sich die sperrige Bezeichnung „Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug“, ein Fahrzeugtyp, der außer für die Brandbekämpfung auch für technische Hilfeleistung bestens ausgerüstet ist. Dass man die Feuerwehr stets unterstütze, sei für den Gemeinderat gar keine Frage, betonte Zimmermann an die 72 Aktiven gewandt: „Sie riskieren buchstäblich im Einsatz Ihr Leben, und das ist keine Selbstverständlichkeit.“

Die alte Drehleiter, die man von der Schweizer Partnerstadt Illnau-Effretikon übernommen hatte und die mittlerweile 32 Jahre auf dem Buckel hat, ist nun in Rumänien im Einsatz. Sascha Alber freute sich über die modernere und zuverlässigere Technik des neuen Fahrzeugs: „Die Leiter ist in der Handhabung schneller, und auch der Korb ist bereits voll integriert.“ Für die meisten der zahlreichen Gäste, die zum Tag der offenen Tür gekommen waren, war die neue Drehleiter jedoch eher zweitrangig. Sie genossen es, sich in geselliger Runde Leckereien wie Schnitzel, Rollbraten, diverse Würste und Pommes schmecken zu lassen, begleitet von alkoholischem oder alkoholfreiem „Löschmaterial“ und gefolgt von Kaffee, Kuchen oder Eis. Die Kinder wiederum freuten sich über das Spritzenspiel und die Fahrt mit dem Feuerwehrfahrzeug.