Auf der Landesstraße 1115 Foto: Archiv (von Schaewen)

Die Sanierung des Straßenbelags an der Landesstraße 1115 wäre ein erster Schritt. Die Anwohner in Großbottwar hoffen weiter auf Hilfe.

Großbottwar - Quietschen die Bremsen der Lastwagen, hört Tilo Klotz das. Ebenso das Schalten und Anfahren „von da oben“. Der Großbottwarer meint die Landesstraße 1115, auch als Autobahnzubringer zwischen Backnang und Mundelsheim bekannt. Klotz wohnt an der Ludwig-Müller-Straße im Osten der Stadt – und er bekommt den Lärm der viel befahrenen Straße seit Jahren mit. „Es werden immer mehr Lastwagen“, sagt er. Und weil es in seinem Wohngebiet viele Bewohner gebe, die sich gestört fühlen, sei eine Bürgerinitiative entstanden.

Von Politik und Behörden fühlt sich Klotz bisher im Stich gelassen. „Man hat immer an den Ausbau der Landesstraße gedacht und deshalb für den Lärmschutz nichts getan“, sagt der Großbottwarer. „Nur einige Erdhaufen“ wurden laut Klotz schon vor Jahren errichtet, aber keine Lärmschutzwälle, wie sie nach heutigen Kriterien notwendig seien. Einfacher wäre Tempo 60 für Lastwagen, wie er es an der Bundesstraße zwischen Wendlingen und Bad Cannstatt gesehen habe. „Dort wohnt fast niemand, aber hier geht es um Menschen.“ Das für Lastwagen erlaubte Tempo 70 sei jedenfalls zu hoch. Klotz und seine Mitstreiter hoffen, dass sich ihre Situation möglichst rasch verbessert.

Gehör fanden die Bürger vor etwa neun Monaten bei Gisela Splett. Die Staatssekretärin im Verkehrsministerium war damals selbst vor Ort. Sie sah sich mit dem Grünen-Abgeordneten Daniel Renkonen die Situation an. „Lärmaktionsplanung geht nur gemeinsam mit den Bürgern“, betonte sie und stellte zumindest in Aussicht, die Belagssanierung zeitnah zu prüfen.

Der Grünen-Landtagsabgeordnete Daniel Renkonen unterstützt die Bürgerinitiative. Der Lärmschutz sei vordringlich, betont der Abgeordnete, der nicht glaubt, dass das Verkehrsministerium den geplanten dreispurigen Ausbau der Straße zwischen Großbottwar und Aspach in die für Juli erwartete Prioritätenliste mit 750 Projekten aufnehmen wird. Es sei stattdessen wichtiger, den Belag der Landesstraße 1115 im Gebiet von Großbottwar aus Lärmschutzgründen zu sanieren.

Erst im vergangenen Herbst war der Belag der Landesstraße zwischen der Hardtwaldkreuzung und der Kreisgrenze, also auch an den Einmündungen der Straßen nach Kleinaspach und Rielingshausen, für 100 000 Euro saniert worden.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Manfred Hollenbach hält Reparaturen des Straßenbelags „natürlich für notwendig“. Für weitergehende Baumaßnahmen sei der jetzige Zeitpunkt ungünstig. „Dazu bräuchte man eine Entscheidung über den Ausbau der Straße“, meint Hollenbach. Denn nur mit dem Wissen über einen möglicherweise veränderten Trassenverlauf der Straße ergebe es Sinn, Lärmschutzwände zu planen und dann auch zu errichten.