Das Gasthaus zur Rose kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Nach den Sommerferien wird es nun saniert. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Für die Sanierung des historischen Gasthauses ist nach langem Warten die Baugenehmigung eingetroffen. Während im Obergeschoss Fremdenzimmer entstehen, ist inzwischen fraglich, ob im Erdgeschoss erneut ein Lokal öffnen wird.

Großbottwar - Um die „Rose“ in Großbottwar, als eines der markanten Gebäude im Bottwartal, ist es zuletzt ruhig geworden. Das einstige Gasthaus steht leer – ein Zustand, den Besitzer Marcus Schölkopf schnellstmöglich ändern möchte. Er plant, die Rose grundlegend zu sanieren und wieder der einstigen Nutzung als Gasthaus zuzuführen (wir berichteten). Zuletzt geriet dieses Vorhaben jedoch ins Stocken, denn für die Sanierung fehlte dem Bauherren die Genehmigung von Bau- und Denkmalamt. Das Verfahren zog sich bereits seit April 2017 hin. Jetzt ist es aber so weit: Am vergangenen Donnerstag erteilte das Landratsamt grünes Licht. Oder besser: den roten Punkt, der für den Umbau notwendig ist. Die Arbeiten können beginnen.

Zunächst wird nun der Dachstuhl an der Reihe sein. Die Balken bleiben erhalten, der Rest wird neu gemacht. So entstehen auch vier Gauben auf jeder Dachseite. „Das neue Dach wird quasi auf das alte aufgebaut. Zunächst steht erst noch eine Bestandsaufnahme bei den Dachbalken an, um diese zu dokumentieren. Danach kann es losgehen“, freut sich Marcus Schölkopf, der das geschichtsträchtige Gebäude Anfang des vergangenen Jahres gekauft hatte. Er rechnet damit, dass die Dachsanierung sechs bis acht Wochen dauern wird. Auf die Umsetzung hofft er nach den Ferien im September und Oktober.

Im Anschluss wird es an den Innenausbau in der Rose gehen. Der Rückbau ist bereits erfolgt – zumindest, so weit das Denkmalamt dies erlaubt hatte. Seit September, also rund zehn Monate lang, ruhte nun die Baustelle. „Ans Gebäudeinnere wird es dann den Winter über gehen“, plant Marcus Schölkopf. Erneuert werden die Heizung, die Isolierung und die Abwasserleitungen, entstehen werden zehn Fremdenzimmer, die im Obergeschoss Platz finden. Hier befanden sich ein Saal und eine Wohnung.

Inwieweit das Restaurant umgebaut wird, ist hingegen noch fraglich. „Wir suchen inzwischen seit einem dreiviertel Jahr einen neuen Pächter. Bislang ohne Erfolg. Leider ist es nicht einfach, einen Gastronomen zu finden“, hat der Besitzer festgestellt. Ein Grund könnte sein, dass es in der Umgebung bereits mehrere Restaurants gibt.

Die „grundsätzliche Überlegung“ von Marcus Schölkopf ist es nun aus diesem Grund, im Erdgeschoss statt dem Lokal ebenfalls Fremdenzimmer einzurichten. Zumal er mit einer großen Nachfrage für Übernachtungsmöglichkeiten rechnet. „Platz wäre für fünf weitere Zimmer.“ Notwendig wäre hierbei eine Nutzungsänderung. „Ich hoffe, diese würde ich innerhalb weniger Wochen erhalten“, so Marcus Schölkopf, der in diesem Punkt noch keine Entscheidung getroffen hat. „Mit den oberen Stockwerken können wir ja unabhängig davon bereits loslegen.“

Noch nicht loslegen kann Marcus Schölkopf hingegen mit einem Neubau direkt hinter der Rose, den er mit seiner Firma TBS Wohnbau GmbH in Neckarweihingen umsetzen möchte. Hier plant der Geschäftsführer den Bau eines Mehrfamilienhauses mit fünf „hochwertigen“ Wohneinheiten. Nach einem Gespräch mit dem Bauamt in der vergangenen Woche ist er zumindest guter Hoffnung, dass er die Genehmigung für dieses Bauvorhaben in den nächsten zwei bis vier Wochen erhält. Einher geht mit dieser dann auch der Abriss des Gebäudes, das jetzt noch in der Hauptstraße direkt neben der Rose steht.