Der Knackpunkt der Partie: die Rote Karte für Oliver Schnitzler. Foto: avanti

Der Fußball-Regionalligist Sonnenhof Großaspach verliert zu Hause gegen den SC Freiburg II mit 0:5 (0:2).

Großaspach - Die SG Sonnenhof Großaspach durchlebt gerade schwierige Zeiten. Nach nur vier Punkten aus den ersten fünf Spielen in der Fußball-Regionalliga begann die Partie des Absteigers am Mittwochabend gegen den SC Freiburg II schon nicht verheißungsvoll. Eine knappe Viertelstunde war gespielt, alsSG-Keeper Oliver Schnitzler bei einem langen Ball der Freiburger etwas zu lang wartete. Dadurch kam er einen Tick zu spät und flexte Konrad Faber an der linken Strafraumgrenze nach allen Regeln der Kunst um. Schiedsrichter Joshua Herbert zögerte keine Sekunde und zeigte folgerichtig Rot. „Wenn man in der 13. Minute eine Rote Karte kassiert, ist das immer schwer zu verkraften. In unserer Situation aber umso mehr, als wir ja nicht auf Platz fünf oder so stehen“, ordnete Trainer Hans-Jürgen Boysen den ersten Knackpunkt der Partie ein.

Schnitzlers Ersatzmann Mario Schragl konnte immerhin den folgenden Freistoß entschärfen, doch der Rückstand ließ nicht lange auf sich warten. In der 28. Minute gab es für die Gäste mehr Geleitschutz als Gegenwehr, eine Flanke verwertete Kiliann Sildillia zum 0:1. DieSC-Zweite hatte die Partie nun im Griff, während Hans-Jürgen Boysen versuchte, durch die Einwechslung von Julian Leist mehr Stabilität ins Spiel zu bekommen – allerdings ohne wirklichen Erfolg: Nach einem Katastrophen-Rückpass von Darius Held erzielte Freiburgs Marvin Pieringer noch vor der Pause das 0:2 (43.). „Wir machen es dem Gegner viel zu leicht, Tore zu erzielen“, monierte Boysen und meinte damit nicht nur diese Situation.

Hoffnungsschimmer dann für die SG in der Nachspielzeit der ersten Hälfte: Zunächst scheiterte Marvin Cuni mit einem Freistoß nur haarscharf an Freiburgs Schlussmann Niclas Thiede, dann handelte sich Freiburgs Kevin Schade eine Gelb-Rote Karte ein, als er Mohamed an der Grundlinie von hinten in die Beine fuhr.

In Gleichzahl erarbeiteten sich die Aspacher die ersten Großchancen der zweiten Hälfte, doch Jan Ferdinand scheiterte aus kurzer Distanz an Thiede (50.), kurz darauf sprintete Cuni in einen misslungenen Rückpass, verstolperte den Ball aber. „Da hat die Mannschaft die richtige Reaktion gezeigt, aber wir müssen bei solchen Riesenchancen einfach zwei oder drei Tore erzielen“, urteilte Hans-Jürgen Boysen. Doch auch die Gäste blieben gefährlich, weil die SG hinten immer wieder unfassbare Lücken ließ. Eine davon nutzte erneut Marvin Pieringer zum 0:3 (57.).

Die Hausherren hingegen versiebten weiterhin auch die besten Möglichkeiten. So schoss Jonas Brändle aus sechs Metern den Gäste-Keeper an (70.), und Marvin Cuni lupfte den Ball völlig frei über Torwart und Latte hinweg (71.). Wie man es besser macht, zeigten die Gäste, als Johannes Flum nach einem Freistoß nahezu ungehindert per Kopf das 0:4 erzielen durfte (85.) und Luca Herrmann nur eine Minute später sogar noch das 0:5 draufsattelte. „Der Freiburger Sieg geht natürlich in Ordnung, fällt aber zu hoch aus“, fand Hans-Jürgen Boysen.

Doch ob nun mit fünf oder drei Toren – es änderte nichts daran: Neben der schlechten Chancenverwertung war letztlich vor allem die Defensivleistung der SG erschreckend. „Das Ergebnis ist natürlich fürchterlich und schwer zu verdauen“, gab Boysen zu. „Das Wichtigste ist in unserer Situation, sich zu wehren.“ Und das sollte seine Mannschaft tunlichst beherzigen. Denn in der Verfassung vom Mittwochabend muss man für das Auswärtsspiel am kommenden Samstag (14 Uhr) bei Bayern Alzenau und auch für den Rest der Saison Schlimmes befürchten. So ist die SG Sonnenhof Großaspach nicht einmal Regionalliga-tauglich und erst recht keine Spitzenmannschaft. SG Sonnenhof Großaspach:
Schnitzler – Brändle, Diakite, Gipson, Held – Cuni, Owusu (59. Gerezgiher), Jüllich, Ivan (33. Leist) – Widemann (15. Schragl), Ferdinand.