Der 1:2-Anschlusstreffer von Panagiotis Vlachodimos (links) war zu wenig für die SG Sonnenhof Großaspach. Foto: avanti

Fußball-Drittligist SG Sonnenhof Großaspach kassiert zu Hause eine 1:3 (1:2)-Niederlage gegen Braunschweig.

Großaspach -

Es war eine Woche, die eine Hiobsbotschaft nach der anderen bereithielt. Am Ende von ihr und damit quasi direkt vor dem Spiel gegen Aufstiegsaspirant Eintracht Braunschweig fehlten dem Fußball-Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach sage und schreibe zehn Spieler – darunter einige Stammspieler. „Es gab nicht wenige in den letzten Tagen, die uns zwar viel Glück gewünscht haben, die aber aufgrund der personellen Lage nicht wirklich daran geglaubt haben, dass wir heute überhaupt eine Chance haben. Ich habe dem vehement widersprochen und auch versucht, das meiner Mannschaft einzuimpfen“, berichtete Aspachs Trainer Oliver Zapel nach der Partie und konnte zumindest mit dem Auftreten seines ersatzgeschwächten Teams zufrieden sein.

„Ich habe heute eine Fußballmannschaft in den SG-Trikots gesehen, die von der ersten Minute an überzeugt war, die ganz viel in dieses Fußballspiel investiert hat – nicht nur kämpferisch – und die eine ganz hohe Felddominanz hatte. Eine Mannschaft, die unterm Strich die viel größere Anzahl an Torchancen und Standardsituationen hatte“, zählte er auf. Am Ende stand dennoch eine 1:3-Niederlage und damit ein Ergebnis, über das man im Großaspacher Lager extrem enttäuscht war. So auch Dennis Slamar, der gegen seinen Ex-Klub endlich mal wieder 90 Minuten durchspielen durfte. „Wir haben unglücklich verloren. Die haben drei Chancen und machen drei Tore, während wir Handball da vorne drin spielen und kein Tor schießen. Unsere Chancenverwertung war heute ganz klar Schuld“, resümierte er. Dem konnte sich sein Trainer nur anschließen. „Wir haben teilweise ein echtes Powerplay auf das Tor der Eintracht gespielt“, sagte er. Jedoch ohne Erfolg. Das Problem: Egal ob Panagiotis Vlachodimos, Kai Brünker oder Timo Röttger – sie alle ließen wirklich auch die besten herausgespielten Chancen liegen. „Uns fehlt da vorne die Qualität, das muss ich leider festhalten. Wie oft wir heute wieder aufs Tor geschossen haben, das spricht Bände“, sagte Oliver Zapel.

Immer und immer wieder war die SG am Drücker, tankte sich entweder gut über die linke Seite mit Jonas Behounek und Panagiotis Vlachodimos oder über die rechte Seite mit Kai Gehring und den flinken Niklas Sommer durch, war dann aber schlichtweg zu harmlos in der Box. Anders als die Gäste, die die Räume so gut besetzten, dass sie jeden Fehlpass sofort nutzen konnten, um selbst gefährlich zu werden. Martin Kobylanski (26.) und Nick Proschwitz (31.) waren es schließlich, die zwei Unachtsamkeiten der Aspacher rigoros ausnutzten und die Eintracht mit 2:0 in Führung brachten. Die Hausherren steckten jedoch nicht auf, zogen ihr Spiel weiter durch und kamen durch Panagiotis Vlachodimos zurück – das 1:2 in der 35. Minute gab Hoffnung. „Nach dem 1:2 sind wir wieder am Drücker, machen ein super Spiel und kriegen doch wieder aus dem Nichts ein Tor. Das war ein kleiner Nackenschlag“, sagte Niklas Sommer nach dem Abpfiff. Aus einem „fast unmöglichen Winkel“, wie Trainer Oliver Zapel es formulierte, prallte ein Schuss von Braunschweigs Mike Feigenspan in der 58. Minute an den Innenpfosten und von dort zum 1:3 aus Sicht der Hausherren ins Tor. Es war die Entscheidung. Denn obwohl die Großaspacher weiterkämpften und sich noch zahlreiche Torchancen herausspielten, blieben sie letztlich doch zu harmlos. „Die Dinger müssen halt noch rein“, wusste Niklas Sommer um das Problem, war aber sicher: „Wenn wir gegen Zwickau mit der gleichen Mentalität auf dem Platz stehen, dann holen wir zu 100 Prozent die drei Punkte.“ Zapel lobte den Kampfgeist seiner Jungs, die sich „voll gegen die Niederlage gestemmt hatten“. Neben der Niederlage ärgerte sich Aspachs Trainer nach Abpfiff übrigens vor allem über eines: einen nicht gegebenen Handelfmeter in der neunten Minute. „Das ist jetzt der sechste Elfmeter, den wir in dieser Saison nicht bekommen. Mir schwillt langsam der Kamm und es geht mir tierisch auf den Sack.“ SG Sonnenhof Großaspach:
Reule – Gehring, Leist, Slamar, Behounek – Sommer (74. Martinovic), Ünlücifci, Hingerl, Vlachodimos – Röttger (59. Imbongo), Brünker (69. Hottmann).