Eric Hottmann sinnbildlich für die SG am Boden – das 1:5 tat richtig weh. Foto: avanti

Fußball-Drittligist SG Sonnenhof Großaspach geht gegen den FC Ingolstadt nach anfänglicher Führung mit 1:5 (1:3) unter.

Großaspach - Rund 20 Minuten war die Welt die SG Sonnenhof Großaspach am Samstagnachmittag in Ordnung. Es schien, als würde der Fußball-Drittligist den Schwung vom 2:0-Heimsieg gegen Chemnitz eine Woche zuvor in die Partie gegen den FC Ingolstadt mitnehmen und könne sein Punktekonto weiter ausbauen. Bereits in der vierten Minute riss Trainer Oliver Zapel schon die Arme nach oben – einen Tick zu früh. Panagiotis Vlachodimos war auf der linken Seite durchmarschiert, seinen Schuss parierte FCI-Keeper Fabijan Buntic, doch der Ball trudelte in Richtung langer Pfosten. Es schien, als müsse der heranstürmende Timo Röttger die Kugel nur noch über die Linie drücken. Aber im allerletzten Moment klärte ein Verteidiger zur Ecke. Eine knappe Viertelstunde später war es dann aber so weit: Röttger brachte den Ball auf Vlachodimos, der umkurvte am linken Strafraumeck einen Verteidiger und zirkelte die Kugel wunderschön zum 1:0 in den Winkel – die Aspacher Führung war zu diesem Zeitpunkt hochverdient.

So weit, so gut – doch was dann passierte, „das hätte wohl niemand im Stadion für möglich gehalten“, sagte Oliver Zapel nach der Partie kopfschüttelnd. Zunächst kassierte die SG in der 24. Minute den Ausgleich. Einen Einwurf leitete der lange Stefan Kutschke weiter – „eine Szene, die wir im Vorfeld 220 Mal besprochen haben“, monierte Zapel. Der Ball kam zu Maximilian Thalhammer, der direkt abzog und dabei nicht einmal voll traf. Doch die Kugel trudelte vom Innenpfosten ins Tor. „Das hat mich zwar geärgert, aber ich war trotzdem noch überzeugt davon, dass wir weiter so spielen wie in der Anfangsphase“, schwante Zapel da noch nichts Böses. „Doch dann hatten wir einen kollektiven Stromausfall und sind quasi sehenden Auges ins Verderben gelaufen.“

Wobei die Aspacher vor dem 1:2 (30.) nicht wirklich viel liefen. Eine gefühlte Ewigkeit konnten sich die Gäste den Ball in Ruhe zupassen, die SG-Spieler waren stets viel zu weit weg. Und so kombinierte sich Ingolstadt in den Sechzehner, wo Dennis Eckert Ayensa für die Gäste-Führung sorgte. Und zehn Minuten später setzte er mit dem 1:3 noch einen drauf, als die SG eine Ecke schlecht verteidigte und er nur den Kopf hinhalten musste.

Auch nach dem Wechsel wurde es nicht besser. Die einzige Großchance gegen die keineswegs überragende Gäste-Abwehr hatte Kai Brünker, dessen Schuss in der 78. Minute an die Latte krachte. Doch da war die Partie eh schon gelaufen. Denn kurz zuvor hatte Korbinian Burger, der fast schon bemitleidenswert neben sich stand, sich den Ball an der Außenlinie von Ingolstadts Caniggia Elva abnehmen lassen. Dessen Flanke nutzte Maximilian Wolfram zum 1:4. Und warum SG-Innenverteidiger Kai Gehring bei der Flanke zum 1:5 durch Elva (89.) über den Ball sprang, darauf wird er wohl selbst keine Antwort haben. Auch diese Szene war sinnbildlich für einen aus Aspacher Sicht ab der 20. Minute komplett gebrauchten Tag. „Es fehlten Körpersprache und Aggressivität in den Zweikämpfen, wir haben es Ingolstadt viel zu leicht gemacht. Wenn es hier in Aspach für den Gegner nicht eklig ist, dann wird es ganz schwer für uns“, analysierte Oliver Zapel die Partie.

SG Sonnenhof Großaspach:
Reule – Burger, Gehring, Leist, Bösel – Vlachodimos, Hingerl, Jüllich, Hottmann (68. Gaines) – Röttger (46. Imbongo), Brünker.