Die Annahmestelle der Labag prägt das Stadtbild. Foto: KS-Images.de //Karsten Schmalz

Die Mitglieder stimmen zu 82 Prozent dem Zusammenschluss mit zwei anderen landwirtschaftlichen Bezugsgenossenschaften zu.

Marbach - Was sich Anfang des Jahres abzeichnete ist nun Fakt: Die Landwirtschaftliche Absatz- und Bezugsgenossenschaft (Labag) in Marbach fusioniert mit dem Kraichgau Raiffeisen Zentrum (KRZ) in Eppingen und der Bezugs- und Absatzgenossenschaft (BAG) Franken in Bad Friedrichshall. Alle drei Mitgliederversammlungen gaben kürzlich ihr Plazet.

Am schwersten tat sich die Marbacher Labag. Dort lag das Abstimmungsergebnis nach Angaben des Geschäftsführers Jürgen Häußermann bei 82 Prozent, während bei den anderen beiden Genossenschaften Werte von rund 98 Prozent erzielt wurden. Der Zusammenschluss zur neuen Genossenschaft unter dem Namen Agroa wäre bei einer Mehrheit von unter 75 Prozent der versammelten Mitglieder gescheitert.

Aufgabe der Selbstständigkeit führte zur Kritik

„Für uns als Genossenschaft ist es die erste Fusion“, erklärte Häußermann die schwere Geburt. Zu der Versammlung waren nur 72  von rund 500 Mitglieder gekommen. Im Vorfeld hatte es Kritik gegeben. Sie hatte sich daran entzündet, dass die Labag ihre Selbstständigkeit aufgebe und mit der BAG Franken ein Partner mit wirtschaftlichen Problemen mit ins Boot geholt werde. Zudem strebten die Kritiker den Neubau eines Marktes auf Großbottwarer Boden an.

Die Probleme der BAG Franken seien vor der Fusion gelöst worden, berichtet der Labag-Chef Häußermann. Man fusioniere nicht aus wirtschaftlicher Not, sondern um perspektivisch gerüstet zu sein. Sowohl der Agrarmarkt als auch der Handel mit fossilen Brennstoffen würden schwieriger. Die Fusion eröffne Chancen und Einsparungen in der Verwaltung sowie im Einkauf von Waren. Eine Gefahr für die 50 Arbeitsplätze in Marbach und Großbottwar bestehe nicht. „Im Gegenteil: Die Mitarbeiter haben Vorteile.“