Der Standort in Affalterbach soll der gleiche bleiben, aber neu bebaut werden. Foto: Werner Kuhnle

In Affalterbach soll das Magazin nun doch nicht saniert, sondern am bisherigen Standort frisch gebaut werden. Auch in Steinheim besteht Handlungsbedarf.

Steinheim/Affalterbach - Sanierung? Anbau? Neubau? Dass beim in die Jahre gekommenen Feuerwehrhaus in Affalterbach Handlungsbedarf besteht, ist seit Jahren klar. Doch bislang schwebte das Thema eher im luftleeren Raum, ohne dass klar war, in welche Richtung die Reise gehen soll. Zuletzt sorgte Corona für einen Aufschub. Doch jetzt tut sich was: Im Orientierungsbeschluss des Gemeinderates, auf dessen Grundlage die Investitionen im Haushaltsplan 2022 verankert werden, sind 50 000 Euro für die Planung eines neuen Feuerwehrhauses aufgeführt. „Bisher war eher eine Sanierung samt Anbau vorgesehen. Aber aufgrund der Bausubstanz haben wir uns entschlossen, einen Neubau anzugehen“, sagt Bürgermeister Steffen Döttinger, der vorsichtig von einem möglichen Baubeginn 2025 oder 2026 spricht.

Perfekte Lage

Am Standort an der Winnender Straße würde sich nichts ändern, vielmehr würde der Neubau das jetzige Gebäude ersetzen. „Das ist eine perfekte Lage. Wir sind mitten im Ort, aber auch schnell im Gewerbegebiet, in Birkhau, Wolfsölden und Steinächle“, sagt Kommandant Sascha Hänig, der heilfroh ist, dass ein Neubau angegangen wird. Denn das Anfang der 1970er-Jahre gebaute, 1992 erweiterte und 2009 sanierte Feuerwehrhaus entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. So müssen die Affalterbacher Fahrzeuge niedriger sein, da sie sonst nicht durchs Tor passen. „Sie dürfen nicht höher als 3,15 Meter sein. Die Norm sind aber 3,30  Meter“, sagt Hänig. Zudem fehle dem Haus eine Notstromversorgung.

Planung mit Hand und Fuß erhofft

Vor allem trifft der jetzige Zustand aber die Feuerwehr-Angehörigen. Denn es fehlt an Platz. Die Frauen ziehen sich in einer Werkstatt oder in der Fahrzeughalle um. Und für die Jugendfeuerwehr ist nur im Keller Platz. „Was Probleme bereitet, wenn die Kleidung nass ist“, berichtet der Kommandant, dem es aber nicht nur um die beengten Verhältnisse geht – sondern auch um die Wertschätzung gegenüber dem Ehrenamt. „Es ist schwierig, die Menschen dafür zu begeistern, wenn das Gebäude nicht mehr zeitgemäß ist.“ Für den Neubau erhofft er sich nun eine Planung „mit Hand und Fuß“.

Sicherung der Tagesverfügbarkeit

Das würde sich sicher auch sein Steinheimer Amtskollege Markus Elsäßer wünschen, wenn in der Urmenschstadt die Verlagerung des Feuerwehrmagazins in Angriff genommen wird. Ein Thema, das nach wie vor dringlich sei, wie der Kommandant betont. Elsäßer erinnert an den Bedarfsplan von 2020, wonach mittelfristig ein zentrales Haus für die Mannschaft aus der Kernstadt sowie die Kameraden aus Höpfigheim und Kleinbottwar benötigt wird. Und mittelfristig, erklärt der Steinheimer Feuerwehrchef, bedeute eigentlich: innerhalb von fünf Jahren. Eventuell könne der Satellit in Kleinbottwar beibehalten werden, die Abteilungen aus der Kernstadt und Höpfigheim müssten aber auf jeden Fall in einer Zentrale vereint werden – sonst bekomme man hier wie da ein veritables Problem. „Wir können die nächsten Jahre die Tagesverfügbarkeit nicht aufrechterhalten, wenn die Kräfte nicht gebündelt werden“, erklärt Elsäßer.

Kreuzwegäcker sind möglicher Standort

Was den Standort für ein neues Feuerwehrmagazin anbelangt, so sei das Gebiet Kreuzwegäcker oberhalb des Wellariums eine Option. Aber die Stadt befinde sich in puncto mögliche Flächen in der Prüfungsphase. Der Bürgermeister hält sich allerdings bei der Frage bedeckt, welche Areale man in Betracht zieht. „Über konkrete Standorte kann aktuell noch keine Aussage getroffen werden“, erklärt Thomas Winterhalter. Es gebe bislang auch keine Beschlüsse dazu, was nach dem Umzug der Feuerwehr mit dem bisherigen Domizil in der Rielingshäuser Straße geschehen soll.

Auch Bauhof soll neu gebaut werden

Tatsache ist, dass die Verwaltung aktuell den Haushalt für 2022 vorbereitet. „Zusammen mit dem Gemeinderat werden wir in den kommenden Wochen und Monaten auch unsere Aufgaben und Projekte priorisieren und gegebenenfalls mit entsprechenden Planungsmitteln hinterlegen“, erklärt Winterhalter. In diesem Zusammenhang seien dann auch der Bauhof sowie das direkt daneben liegende Feuerwehrgerätehaus „selbstverständlich weiter ein Thema und werden Gegenstand der Beratungen sein“, erläutert er. Der Bauhof spielt deshalb in den Prozess mit hinein, weil das Gebäude in die Jahre gekommen ist und erneuert werden soll. „Und idealerweise sollten der Bauhof und die Feuerwehr weiter in unmittelbarer Nähe zueinander angesiedelt sein, weil es unter anderem personelle Überschneidungen gibt“, sagt der Schultes. Wann ein Neubau in Angriff genommen wird, hänge letztlich davon ab, welche Beschlüsse die politischen Gremien bei den Diskussionen zum Etat fassen.