Das Geschenk der Oberstenfelder Delegation erinnert an den Besuch. Foto: Gemeinde

Eine Reisegruppe besucht die italienische Partnerkommune Verbicaro.

Oberstenfeld
Am vergangenen Wochenende besuchten wir, eine elfköpfige Delegation aus Oberstenfeld, Gronau und Prevorst, die süditalienische Partnerstadt Verbicaro. Die Fahrt fand anlässlich der Feierlichkeiten zur Ankunft der Madonna della Grazie, der Hausheiligen der Gemeinde Verbicaro, statt.

In die Anreise über 1560 Kilometer bauten wir am Freitag einen eintägigen Zwischenstopp in Neapel ein. Die kulturreiche und reizvolle süditalienische Stadt konnten wir dank einer kurzweiligen Führung näher kennen lernen. Unser Guide Florian, der in Deutschland geboren ist und seit 13  Jahren in Neapel lebt, zeigte uns die Stadt mit seinen Augen und ließ uns dabei hinter die Kulissen der touristischen Sehenswürdigkeiten blicken.

Als wir am Samstag in Verbicaro ankamen, wurden wir von unseren Verbicareser Freunden gleich sehr herzlich empfangen. Nach einem Begrüßungskaffee verteilten wir uns auf die liebevoll für uns hergerichteten Wohnungen. Am späten Nachmittag eröffnete Bürgermeister Francesco Silvestri gemeinsam mit den Bürgermeistern seiner Partnerstädte, Markus Kleemann und Mario Conio aus Taggia in Norditalien, die Feierlichkeiten. Los ging es mit einer Musikparade und dem gemeinsamen Zug durch die Innenstadt. Zur Ehre der Verstorbenen wurde durch die Bürgermeister der beiden Partnerstädte Oberstenfeld und Taggia ein Kranz am Kriegerdenkmal niedergelegt.

Auf dem Hauptplatz Piazza Piave wurden anschließend bei Tanz und Musik die Gemeindepartnerschaften zelebriert. Mit vereinten Kräften nutzten wir diese Gelegenheit, um unser einmaliges Gastgeschenk zu übergeben. Der Oberstenfelder Holzkünstler Philipp Kori hatte in mühevoller Handarbeit aus einem großen Eichenstamm den Schriftzug „Oberstenfeld – Verbicaro 2018“ herausgearbeitet. Die Freude der vielen anwesenden Verbicaresi war sichtlich riesengroß.

Ein Höhepunkt der kirchlichen Feierlichkeiten war die darauffolgende Messe. Dabei spendeten die beiden Partnergemeinden das Öl für die heilige Lampe und die Bürgermeister hatten die Ehre, in dem mit mehr als 400 Personen voll besetzten Gotteshaus warmherzige Worte zur Städtepartnerschaft sprechen zu dürfen. Den Abend ließen wir im Kreise unserer Freunde der Partnerschaft mit einer genussvollen und spaßreichen Feier ausklingen.

Die Besichtigung der historischen Altstadt, eine überaus lustige Theateraufführung inmitten der schmalen Gassen und Einladungen in die Privathäuser der Motoren der Partnerschaft in Verbicaro standen am Sonntag im Mittelpunkt. Dabei erlebten wir großartige Gastfreundschaft mit reichhaltigen lokalen Spezialitäten und zahlreiche herzliche Begegnungen.

Mit Einbruch der Dunkelheit startete die äußerst emotionale Marienprozession durch Verbicaro. Eine ganz besondere Atmosphäre schafften dabei die 200 jungen Frauen und Männer, die zur Heiligenverehrung brennende Baumstämme aus harzhaltigem Holz, sogenannte „Zigni“, durch die Gassen trugen – flankiert von mehreren tausend Zuschauern.

In der guten Stube der Gemeinde Verbicaro tauschten sich am darauffolgenden Montagvormittag die Verwaltungsspitzen von Oberstenfeld, Taggia und Verbicaro intensiv über die Weiterentwicklung der Partnerschaft aus. Thematisiert wurden dabei auch die Unterschiede der politischen Systeme sowie der Verwaltungsorganisation. Ein Fazit dieser gewinnbringenden Gespräche war, dass die kommunalpolitischen Strukturen in Baden-Württemberg sehr effizient sind.

Darüber hinaus konnten mit den Vertretern der rund 15  000 Einwohner großen Stadt Taggia neue Freundschaften und Verbindungen geknüpft werden. Das in der wirtschaftsstarken Region Ligurien liegende Taggia und Oberstenfeld verbinden ähnliche Herausforderungen.

Den freien Nachmittag nutzte ein Teil der Delegation für einen Besuch des nahegelegenen Strandes.

Zum Abschluss der Feierlichkeiten wurde die Statue der Madonna durch die von zahlreichen und großen Blumenteppichen gezierten Straßen von Verbicaro getragen. Die herzergreifende Prozession wurde einmal mehr von unzähligen Interessierten gebannt verfolgt und die Farbenpracht des sich anschließenden langen und beeindruckenden Feuerwerks erfüllte die Menschen mit großer Freude.

Nach vier Tagen reisten wir am Dienstag zurück mit wunderbaren neuen Eindrücken und verfestigten Freundschaften. Die Gemeindeverwaltung möchte sich bei den Teilnehmern für ihr großes Interesse an der Partnerschaft mit Verbicaro bedanken.