Das Dreieck zwischen Kleinbottwarer Straße (unten), Bach- und Gartenstraße soll aufgewertet werden. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Der Gemeinderat beschließt einen Bebauungsplan, um mehr Mitsprache bei Bauvorhaben zu haben.

Großbottwar - Ruckzuck“ hieß es im Gemeinderat Großbottwar: Erst beschloss das Gremium einen Bebauungsplan für das Gebiet „Ecke Bachstraße/Kleinbottwarer Straße“, welches das Dreieck aus Kleinbottwarer Straße, Bachstraße und Gartenstraße umfasst. Und im nächsten Tagesordnungspunkt verhängte der Rat für das Gebiet gleich auch eine Veränderungssperre. Der Grund: Im Stadtentwicklungskonzept, das derzeit erstellt wird und in einer der nächsten Sitzungen vorgestellt werden soll, nimmt das Areal offenbar eine zentrale Rolle ein.

Da hier die ursprüngliche Nutzung des Gewerbeareals von Gmelich Leder aufgegeben wurde, eignet sich das Gelände laut Stadtverwaltung als Gastronomie- und Handelsstandort. Auch die Rosenplatzkreuzung und der Raum entlang der Kleinbottwarer Straße sollen aufgewertet werden. Schnellschüsse, was bauliche Veränderungen angeht, sollen deshalb bis dahin vermieden werden. „Mit der Veränderungssperre hat der Gemeinderat es in der eigenen Hand zu sagen, ob eine bauliche Veränderung den städtischen Zielen entspricht oder nicht“, warb Bürgermeister Ralf Zimmermann für dieses zwei Jahre lang gültige Instrument.

Auf Nachfrage von Markus Brosi (FBWV), der wie Fraktionskollege Friedrich Link dagegen stimmte, machte der Rathauschef deutlich, dass Baugesuche trotz der Veränderungssperre umgesetzt werden könnten. Das liege in der Hand der Stadträte. Stein des Anstoßes von Brosis Kritik ist ein Baugesuch der Firma Gmelich, die an ihrer einstigen Wirkungsstätte Sozialwohnungen bauen möchte. Auch Thomas Stigler (FBWV) hakte deshalb nach: „Ich möchte zumindest Bedenken anmelden, dass wir die Eigentümer nicht verprellen dürfen. Sonst erreichen wir später nichts mehr gemeinsam.“ Ralf Zimmermann betonte, dass man mit der Veränderungssperre nicht Einzelne ausbremsen wolle. Man verbessere aber die Position der Stadt, die sonst kein Planungsrecht habe. „Es ist quasi ein Luftholen der Stadt, damit wir uns Gedanken machen können, was und wie wir etwas gemeinsam erreichen wollen.“ Mit Gmelich-Geschäftsführer Volker Nagel habe er telefoniert. Das Baugesuch komme dann in der nächsten Sitzung des Technischen Ausschusses auf den Tisch.

Oliver Hartstang von der SPD stellte den Antrag, dass für das besagte Areal eine Projektgruppe mitsamt den Eigentümern ins Leben gerufen wird, die auch einen Zeitplan festlegen soll. Bei einer Gegenstimme von Markus Brosi und einer Enthaltung von Manuela Sommer (FBWV) wurde dies angenommen.