Die Riedhalle wird bald mit einem neuen Schließsystem ausgestattet. Foto: Archiv (KS-Images.de)

Steinheim führt ein neues Schließsystem bei den städtischen Liegenschaften ein. Der Verlust eines Schlüssels hat dann nicht mehr ganz so gravierende Folgen.

Steinheim - Bislang verschaffen sich Vereinsvertreter oder Hausmeister in Steinheim auf konventionell-analoge Weise Zutritt zu den städtischen Liegenschaften. Dieses Modell hat aber einige Nachteile. Man kann leicht den Überblick verlieren, wer eigentlich welchen Schlüssel hat, und wenn ein solcher je verschlampt werden sollte, zieht das einen Rattenschwanz an Problemen nach sich. Unter Umständen ist es dann sogar nötig, aus Sicherheitsgründen Schlösser auszutauschen. Deshalb will die Kommune nun auf ein einheitliches System mit elektronischen Komponenten umsteigen. Der Gemeinderat hat dafür einhellig grünes Licht gegeben.

Digitalisierung an neuralgischen Türen

In einem ersten Schritt möchte die Kommune die Schließanlagen an der neuen Trainingshalle, der Riedhalle und dem Jugendhaus komplett austauschen und an den neuralgischen Stellen wie den Eingangstüren digitalisieren. Nach und nach sollen dann unter anderem die Schulen, die Mensa und weitere Sporthallen entsprechend umgerüstet werden. Zu den Vorteilen gehöre, dass man den jeweiligen Nutzern ganz individuell Zugangsrechte freischalten lassen könne, erklärte Arnd Füldner vom Bauamt. „Außerdem kann nachvollzogen werden, wer ins Gebäude gegangen ist und zuletzt geschlossen oder auch nicht geschlossen hat“, ergänzte Bürgermeister Thomas Winterhalter. Darüber hinaus sei es möglich, die Schlüssel bei einem Verlust ganz einfach auszubuchen – sodass, wer auch immer einen findet und Unerlaubtes im Schilde führt, schon an der Eingangstür ausgebremst würde.

Freie Wähler hoffen auf schnelle Umsetzung

Ein Prinzip, gegen das auch Timo Renz von den Freien Wählern nichts einzuwenden hatte. Ihm und seiner Fraktion war es jedoch wichtig, zum einen die Kontrolle nicht außer Acht zu lassen. Es dürfe nicht sein, dass einem Verein ein zentraler Schlüssel ausgehändigt werde, „an den mehr oder weniger 150 Mitglieder drankommen und es nachher nicht nachzuvollziehen ist, wer wann in der Liegenschaft war“. Zum anderen wünsche man sich, die Umrüstung aller Gebäude nicht wie derzeit angedacht erst bis 2027 abzuwickeln. Die Vereinsvertreter, die beispielsweise abwechselnd in Hallen in Steinheim und Kleinbottwar ein Training leiteten, sollten zeitnah auf das gleiche System zugreifen können. Der Bürgermeister versicherte, dass auch die Stadt an einer raschen Umsetzung interessiert sei. Es brauche aber seine Zeit und einiges an Abstimmung mit den Nutzern, ehe man Fakten schaffen könne.

Sicherheit an Schulen im Blick

Rainer Breimaier von den Grünen lag es besonders am Herzen, sich im weiteren Verfahren viele Gedanken um das Schließ-Konzept für die Schulen im Hinblick auf den Aspekt Sicherheit zu machen. Im Detail stehe noch nicht fest, wie man hier vorgehen werde, sagte Arnd Füldner. „Das wird aber sicher noch genauer geplant und abgestimmt mit den Rektoren“, betonte er. Auch von der Polizei habe man zu der Thematik schon Input bekommen. Der Rathauschef ergänzte, dass bereits das neue Leitsystem auf dem Campus auf potenzielle Amok-Szenarien abgestimmt sei. „Damit sich die Polizeikräfte orientieren können“, erläuterte er. Beim Thema Schließanlage werde man sich ebenfalls mit Experten auf diesem Gebiet austauschen. „Da sind aber auch die Rektoren hinterher, dass wir als Schulträger diese Punkte zum Schutz der Schüler und der Lehrkräfte im Blick haben“, erklärte Winterhalter.