Das Gartenschaugelände wird sich über den Sportplatz des TV Marbach erstrecken. Foto: Werner Kuhnle

Der Marbacher Turnverein stellt seine Rasenfläche für Dauer der Gartenschau zur Verfügung. Mayer-Sportplatz wird hingegen ganz umgesiedelt. Was das für die FC-Klause und die Fußballer bedeutet, muss noch geklärt werden. Eine Tendenz gibt es schon.

Marbach - In den vergangenen Jahren war es nur eine hypothetische Diskussion. Doch nun, da feststeht, dass Marbach und Benningen 2033 gemeinsam eine kleine Landesgartenschau ausrichten dürfen, steht die Frage ganz konkret im Raum: Kann der Rasenplatz des TV Marbach gleich hinter dem Turnerheim für das Grünevent genutzt werden oder nicht? Die Stadt hatte im Zusammenhang mit dem Projekt ein Auge auf die Fläche geworfen, der TVM-Vorsitzende Heinz Reichert jedoch mehrfach betont, das Gelände auf keinen Fall herauszurücken. Hinter den Kulissen haben sich die beiden Parteien aber inzwischen geeinigt und einen Vertrag unterzeichnet, in dem die Nutzung des Platzes im Rahmen der Gartenschau geregelt wurde, berichtet Reichert.

Demnach werde man das Rasenfeld, auf dem regelmäßig Sport getrieben werde, der Stadt für ein oder eineinhalb Jahre überlassen. Aber nur, um das Areal für die Gartenschau bespielen zu können, betont der TVM-Vorsitzende. Anschließend müsse der Platz von der Kommune wieder in seinen jetzigen Zustand zurückversetzt werden. „Nur unter der Bedingung haben wir zugestimmt“, erklärt er und verweist auf einen entsprechenden Vereinsratsbeschluss. Völlig unberührt bleibt indes das Turnerheim. „Das genießt Bestandsschutz“, betont Heinz Reichert. Außerdem werde die Gaststätte auch während der Gartenschau immer anfahrbar bleiben und die Zuwegung nicht verbaut.

Der Bürgermeister Jan Trost bestätigt die Vereinbarung mit dem TVM – und zeigt sich zufrieden, dass der Platz des Vereins tatsächlich in zwölf Jahren für die Großveranstaltung verwendet werden kann. „Er liegt zentral in dem Plangebiet und bietet sich deshalb an“, erklärt der Rathauschef. Allerdings sei derzeit noch unklar, was genau auf der Fläche angeboten wird. Trost erinnert daran, dass bislang lediglich eine Machbarkeitsstudie vorliege, in der ganz grob aufgezeigt worden sei, was wo angelegt werden könnte. In einem nächsten Schritt werde man ein Fachbüro mit der Erstellung eines Rahmenplans beauftragen. Damit gewinne man verlässlichere Aussagen, wie die einzelnen Flächen bespielt werden können. Ein Prozess, bei dem ausdrücklich auch die Vereine und Bürger miteinbezogen werden sollen.

Insofern dürfen sich die Marbacher Einwohner auch dazu äußern, mit welcher Attraktion der Hermann-Mayer-Sportplatz im Zusammenhang mit der Gartenschau bestückt werden könnte. Klar ist nämlich, dass auch diese Fläche für das Grünevent benötigt wird. Im Gegenzug soll im Lauerbäumle, also zwischen Jugendhaus und der Kernerstraße, ein neues Fußballfeld modelliert werden. „Zu dem Thema müssen in den nächsten Wochen und Monaten Gespräche mit dem Vorstand des FC Marbach geführt werden“, kündigt Jan Trost an. Dabei werde es auch um die Zukunft der FC-Klause gehen, in der sich eine Vereinsgaststätte befindet, aber auch Umkleidekabinen, Materiallager und anderes mehr für den täglichen Bedarf der Kicker. Zwar gehöre das Gebäude ebenso wenig wie das angrenzenden Musikerheim direkt zum Gartenschaugelände. Gleichwohl müsse man sich mit dem Verein darüber unterhalten, wie er die Zukunft der FC-Klause an diesem Standort ohne einen Fußballplatz in unmittelbarer Nachbarschaft sieht, erläutert der Marbacher Bürgermeister.

Dass die Kommune zu diesem Themenkomplex den Austausch suchen will, ist ganz im Sinne der Verantwortlichen beim FC. „Wir gehen davon aus, dass die Stadt in der Sache auf uns zukommt“, sagt der Zweite Vorstand Lars Kohler. Wobei im Verein bis dato nicht auf breiter Basis diskutiert worden sei, welche Auswirkungen der Gartenschau-Zuschlag samt Verlagerung des Mayer-Sportplatzes auf die FC-Klause haben könnte. „Der erste Impuls bei uns im Vorstand war aber: Wir können uns vorstellen, dass die FC-Klause an diesem Standort bleibt“, sagt Lars Kohler. Die Lage direkt am Einfallstor in Marbach aus Richtung Poppenweiler und Ludwigsburg sei gut für die Gaststätte. Das Einzugsgebiet sei ebenfalls attraktiv. Davon abgesehen sei ein Projekt wie der Neubau eines Vereinsheims heutzutage, da grundsätzlich nicht mehr mit einem so großen ehrenamtlichen Einsatz wie in den 70er- oder 80er-Jahren gerechnet werden könne, im Grunde nicht mehr in Eigenregie zu stemmen – womit auch eine Verlagerung der guten Stube der Fußballer ins Lauerbäumle eher unwahrscheinlich sein dürfte.

Kohler macht aber klar, dass die Sportler in der Nähe eines neuen Fußballplatzes unter anderem Umkleidekabinen und abschließbare Räumlichkeiten brauchen, die dem FC dann zur alleinigen Nutzung zur Verfügung stehen, um beispielsweise Trainingsmaterialien zu lagern und Besprechungen abzuhalten.