Eine Idee ist ein weiterer Steg zwischen den Kommunen. Foto: Planstatt Senner

Das Bewerberfeld für die anstehenden Gartenschauen steht fest. Neun Kommunen hoffen auf einen von drei Terminen.

Marbach/Benningen - Bislang hat sich das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz bedeckt gehalten in der Frage, welche Kommunen neben Marbach und Benningen eine kleine Gartenschau ausrichten wollen. Nun ist die Katze aber aus dem Sack. Die beiden Neckarkommunen konkurrieren mit acht anderen Bewerbern um die drei möglichen Termine in den Jahren 2031, 2033 und 2035. Eine Landesgartenschau, die eine Nummer größer ausfällt, möchten acht Städte verwirklichen. 2032, 2034 und 2036 werden diese Events über die Bühne gehen.

Interesse an der Gartenschau ist ungebrochen
„Das Interesse an der Ausrichtung einer Landesgartenschau beziehungsweise Gartenschau ist in Baden-Württemberg ungebrochen hoch. Insgesamt 17 Städte und Gemeinden haben ihren Hut in den Ring geworfen und bis zum 19. Dezember 2019 eine Machbarkeitsstudie beim Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz für die Gartenschautranche 2031 bis 2036 abgegeben“, teilte Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, am Freitag mit. Die Entscheidung, wer den Zuschlag erhalten wird, soll im Sommer fallen.

Bürgermeister glauben an das eigene Konzept
Eine Landesgartenschau wollen Bad Mergentheim, Crailsheim, Ludwigsburg, Nürtingen, Offenburg, Rastatt und Tübingen auf die Beine stellen. Dazu kommen Winnenden und Schwaikheim, die das Großevent gemeinsam stemmen möchten. Für die Organisation einer kleineren Gartenschau haben neben Marbach und Benningen auch Altensteig, Bad Bellingen, Bretten, Gaildorf, Riedlingen und Schwaigern sowie ein Verbund aus den Kommunen Bad Ditzenbach, Bad Überkingen, Deggingen, Mühlhausen im Täle und Wiesensteig den Arm gehoben. Leimen und Nußloch wollen ebenfalls zusammen ins Rennen gehen. Über die meisten Bewerbungen waren Jan Trost, Bürgermeister von Marbach, und sein Benninger Amtskollege Klaus Warthon durch persönliche Recherche und Vorabgespräche schon im Bilde. Neu war für die beiden nur, dass auch Bretten und Bad Bellingen in Sachen Gartenschau Aktien haben. Allerdings möchte Klaus Warthon den Blick gar nicht so sehr auf die Konkurrenz richten. „Wir konzentrieren uns auf unsere Bewerbung“, betont der Benninger Schultes. Und da habe man einiges zu bieten. „Ich denke, unser Konzept ist exzellent“, erklärt er.

Dem kann Jan Trost nur beipflichten. Man könne mit der Gartenschau zum einen die städtebauliche Entwicklung vorantreiben, aber zum anderen auch innerorts zusätzliche grüne Oasen schaffen und damit die Ökologie stärken. „Damit haben wir im Großraum Stuttgart ein Alleinstellungsmerkmal“, betont Trost.

Kommission ist im April zu Besuch
Warthon denkt, dass man auch deshalb gute Karten haben könnte, weil erfahrungsgemäß die Grünevents nach Proporz vergeben werden. Sprich: Die großen und kleinen Gartenschauen werden in der Regel halbwegs gerecht über die Regionen verteilt und nicht auf bestimmte Landstriche konzentriert. Und im direkten Umkreis gebe es nicht viele Konkurrenten, Gaildorf sei die Kommune, die noch am nächsten zu Marbach und Benningen liege. Warthon und Trost glauben auch nicht, dass die Bewerbung von Ludwigsburg für eine Landesgartenschau unbedingt von Nachteil für die eigenen Ambitionen sein muss. Unwahrscheinlich sei aber, dass die Barockstadt beispielsweise 2032 zum Zuge kommt und gleich im Jahr darauf Benningen und Marbach eine Gartenschau veranstalten dürfen. Aber letztendlich müsse man abwarten, wie die Kommission entscheidet, die wohl im April zu Besuch sein wird, sagt Trost. Die Zahl der Bewerber bewege sich jedenfalls auf dem Niveau, das man erwartet habe, ergänzt Warthon. „Unsere Chancen liegen bei 33 Prozent“, fasst Trost zusammen.