LED-Flutlicht wird es voraussichtlich noch dieses Jahr auch für den Rasenplatz auf dem Sportgeländer geben. Foto:  

Die Fußballer im Winzerhäuser Tal in Großbottwar stehen sich auf den Füßen, wenn bei Dunkelheit nur ein Platz bespielbar ist. Das soll sich nun ändern.

Großbottwar - Manchmal muss man das Schwabenalter erreichen, bevor einem ein Licht aufgeht: Gut 40 Jahre nachdem der Fußballplatz im Winzerhäuser Tal entstand, bekommt er nun eine Flutlichtanlage. Beim VfR Großbottwar, dem Hauptnutzer der Sportanlage, ist die Freude entsprechend groß. Denn eigentlich war damals, Anfang der 1980er Jahre, zwar klar, dass man auf dem Platz nicht unbedingt Licht braucht, weil man ja auch an der Schule auf dem Hartplatz kicken kann. Aber dennoch war es „irgendwie blöd“, erinnert sich Peter Titze, der Vorsitzende des VfR Großbottwar.

Vor gut zehn Jahren wurde dann – Gott sei Dank, wie Titze sagt – im Winzerhäuser Tal neben dem Rasenplatz der neue Kunstrasenplatz gebaut. Samt Flutlichtanlage. Eine tolle Sache, aber letztlich standen sich bis heute die vielen Jugend- und aktiven Mannschaften des VfR auf den Füßen, vor allem, wenn im Herbst und Winter die Tage immer kürzer werden und auf dem Rasen in der Dämmerung und Dunkelheit eben nicht gekickt werden konnte. Und immerhin nutzt nicht nur der VfR Großbottwar die Sportanlage im Winzerhäuser Tal, sondern auch der CVJM, die Wunnenstein Rangers, der Club L’Italiano und die örtlichen Schulen. „Es ging stellenweise eng zu, wir sind an unsere Grenzen gekommen“, sagt Titze.

LED macht’s möglich

Dementsprechend war der Wunsch nach Licht für den Rasenplatz immer da. Allerdings wäre das Ganze nur schwer und enorm teuer umsetzbar gewesen, da eine solche Anlage zigtausende von Watt zieht und eine zweite vermutlich im Gegenzug halb Großbottwar in Dunkelheit versetzt hätte, wie es Peter Titze augenzwinkernd erklärt. „Da hätte man eine neue Stromzuleitung legen müssen, damit nicht anderswo das Licht ausgeht, wenn wir die beiden Anlagen anmachen.“ Doch LED macht’s nun möglich. Vor einigen Monaten stellte die Stadt bereits die Flutlichtanlage am Kunstrasenplatz auf die neue Technik um. Und seitens des Vereins keimte neue Hoffnung für eine Beleuchtung des Rasenfeldes. „Als wir geprüft hatten, dass sich das technisch umsetzen lässt, sind wir offensiv auf die Stadt zugegangen“, berichtet der Vorsitzende.

Und die hat nun einen Knopf an die Sache gemacht. Im Technischen Ausschuss des Gemeinderats gab es vor einigen Wochen das Okay zum Neubau der LED-Flutlichtanlage auf dem Rasenplatz im Winzerhäuser Tal, der Auftrag für die Ausleuchtung wurde für knapp 50 000 Euro vergeben.

Freiwillige des Vereins helfen mit

Kommende Woche treffen sich alle Beteiligte vor Ort, um über die anstehenden Arbeiten zu sprechen. Die Mitglieder des VfR Großbottwar wollen sich bei den Bauarbeiten nämlich einbringen, um die Kosten für die Stadt so gering wie möglich zu halten. „Was wir machen können, machen wir“, so Titze. So werden die freiwilligen Helfer das Ausbaggern übernehmen und dort, wo die Fundamente für die Masten und die Leitungen hinkommen, entsprechend graben. So spare man sich rund 20 000 Euro, schätzt Peter Titze. Den Rest muss die Fachfirma übernehmen, die dann die Betonfundamente gießt und die sechs Masten mit ihren zwölf LED-Strahlern aufstellt.

„Läuft alles nach Plan, können wir noch dieses Jahr das Licht einschalten“, frohlockt der VfR-Vorsitzende. Und dann kann es mit dem abendlichen Kicken auf dem Rasenplatz auch schon losgehen. Im Auge behalten werden die Verantwortlichen dabei aber das Wetter und den Zustand des Spielfelds. „Wenn es trocken und schön, aber dunkel ist, ist es perfekt“, so Titze. Der Platz solle nicht zu einem Kartoffelacker mutieren, betont er. Wenn es also tagelang geregnet hat oder das Spielfeld im Winter in der Antauphase ist, müsse man weiterhin auf den unempfindlichen Kunstrasen ausweichen. „Das wägen wir dann je nach Witterung ab. So verantwortungsbewusst sind wir – und das ist ja in unserem eigenen Interesse.“