Lange Gesichter bei den Freibergern nach der heftigen 0:5-Klatsche.. Foto: avanti

Die Freiberger Oberliga-Fußballer gehen gegen den Aufsteiger 1. FC Rielasingen-Arlen mit 0:5 (0:3) unter und lassen dabei vor allem die richtige Einstellung vermissen. Einen Tag später muss Trainer Mario Estasi gehen.

Freiberg - Eine „katastrophale Leistung“ zeigte Fußball-Oberligist SGV Freiberg beim 0:5 (0:3) gegen Aufsteiger 1. FC Rielasingen-Arlen. In der Beurteilung des SGV-Auftritts waren sich Freiberger Fans und Trainer Mario Estasi einig. Bereits in der vierten Minute gingen die Gäste durch Nico Kunze in Führung. Die Freiberger Abwehr war dabei praktisch nicht existent, der Torschütze kam aus 14 Metern frei zum Schuss. Beflügelt durch den Führungstreffer drängten die Gäste mutig weiter in Richtung Freiberger Tor und wurden bereits kurze Zeit später belohnt. Silvio Battaglia verwertete in der elften Minute eine Hereingabe aus kurzer Distanz per Kopf zum 0:2. Auch hier machte die Freiberger Mannschaft keinen glücklichen Eindruck.

Erst nach einer Viertelstunde kamen die Gastgeber zu ihrer ersten Chance. Hakan Kutlu scheiterte jedoch mit seinem Distanzschuss an FC-Keeper Christian Mendes Cavalcanti. Kurz darauf versuchte es Kutlu erneut mit einem Weitschuss, diesmal strich der Ball Zentimeter am rechten Pfosten vorbei. Die Hoffnungen der Freiberger Anhänger, dass ihre Mannschaft nun besser ins Spiel finden würde, erfüllten sich jedoch nicht. Stattdessen kassierte der SGV in der 24. Minute sogar noch das 0:3. Nach einem Foul an Tobias Bertsch im Freiberger Strafraum entschied der Unparteiische auf Strafstoß. Obwohl Alexander Loch bei Nedzad Plavcis Schuss die richtige Ecke ahnte, konnte er das 0:3 nicht verhindern. Zwei gute Chancen spielten sich die Gastgeber vor der Pause noch heraus, doch scheiterten sowohl Kreshnik Lushtaku mit seinem Kopfball (30.) als auch Hakan Kutlu mit einem Freistoß aus 18 Metern (39.). So blieb es beim 0:3 zur Pause.

Nach dem Seitenwechsel waren die Gastgeber bemüht, den Anschlusstreffer zu erzielen, um so vielleicht doch noch eine Wende einzuleiten. Allerdings waren die  Angriffsbemühungen  nicht  von  Erfolg gekrönt. Der 1.  FC Rielasingen-Arlen machte den Strafraum mit einer Abwehrkette aus bis zu sechs Spielern dicht. So gab es kaum einmal ein Durchkommen. Und wenn doch, wurden die Möglichkeiten sträflich vergeben. So verpassten gleich mehrere Freiberger die Hereingabe von Kutlu in der 56. Minute.

Die Gäste stellten sich keineswegs nur hinten rein sondern kamen wiederholt gefährlich vor das Tor von Alexander Loch. Mitte der zweiten Halbzeit sorgte Sebastian Stark für die endgültige Entscheidung. Dem 0:4 (64.) war ein Abspielfehler in der Freiberger Hintermannschaft vorausgegangen, den Stark nutzte. Den Schlusspunkt setzte Thomas Kunz in der 83. Minute, als er eine große Lücke in der SGV-Abwehr nutzte und aus zwölf Metern das 0:5 erzielte.

„Mit einer Leistung wie in diesem Spiel   werden wir nicht mehr viele Punkte holen. Es lag nicht an der taktischen Ausrichtung oder an der Kondition, sondern an der Einstellung der Mannschaft. Der einzige Spieler, der Normalform gezeigt hat, war Steven Keklik. Der Rest hat nicht überzeugt“, fand Mario Estasi.

SGV Freiberg:
Loch – Keklik, Stüber, Milisic (53. Kaiser) – Kröner, Marotta, Latifovic (77. Koci), Lushaktu (63. Ferati) – Barini, Kutlu, Andric (46. Tasdelen).

Einen Tag nach dem 0:5 gegen  den 1. FC Rielasingen-Arlen haben sich Präsident Emir Cerkez und  Mario Estasi in einem konstruktiven Gespräch darauf verständigt, die Position des Cheftrainers beim SGV Freiberg  neu zu vergeben. Hintergrund hierfür ist neben den schwankenden Leistungen der Mannschaft auch, dass der Verein perspektivisch plant, eine zweite Übungseinheit an den Trainingstagen zu verankern. Diese Planung ließe sich mit dem beruflich eingespannten Mario Estasi nicht umsetzen. Interimsweise übernehmen das Co-Trainer-Duo Marcel Ivanusa und Ferdinand Groß das Kommando auf dem Trainingsplatz und an der Seitenlinie. „Wir danken Mario Estasi für die Arbeit. Er wird in einer anderen Funktion dem Verein erhalten bleiben. Darüber werden wir uns in der Winterpause unterhalten“, so Präsident Emir Cerkez. (red)