SG-Sportdirektor Joannis Koukoutrigas. Foto: (Baumann/Hansjürgen Britsch)

Drittligist Sonnenhof Großaspach sucht Oliver Zapels Nachfolger.

Großaspach - Am Sonntag gab es für Fußball-Drittligist SG Sonnenhof Großaspach die deprimierende Heimniederlage gegen Schlusslicht Jena, keine 24 Stunden später musste Trainer Oliver Zapel seine Sachen packen (wir berichteten), und am Dienstagmorgen veröffentlichte der Vorstand des Dorfklubs eine gemeinsame Erklärung. Darin werden die Werte beschworen, „die den Verein stark gemacht haben: Bodenständigkeit, Zusammenhalt, Innovation und Herzblut.“ Niemand solle vergessen, was es bedeute, „als Verein aus der kleinsten Gemeinde im deutschen Profifußball im sechsten Jahr infolge 3. Liga zu spielen“. Vorstandsmitglied und Sportdirektor Joannis Koukoutrigas betont auf Nachfrage, dass man „der Öffentlichkeit, den Mitgliedern und auch den Sponsoren klarmachen will, dass wir als Vorstand alle hinter der Entscheidung stehen und alles versuchen, auch nächste Saison in der 3. Liga zu spielen“.

Doch wäre es da nicht auch ein Zeichen gewesen, wenn man nicht den „Gesetzen des Geschäfts“ nachgegeben und dafür am Trainer festgehalten hätte, um mit ihm gemeinsam aus dem Tabellenkeller zu kommen? „Wir befinden uns nunmal im Haifischbecken Profifußball und wollten uns nicht am Ende vorwerfen lassen, nicht alles versucht zu haben“, sagt Koukoutrigas und verweist auf die Vorsaison, als man zwei Spieltage vor Schluss Florian Schnorrenberg entlassen und mit Markus Lang noch das rettende Ufer erreicht hatte. Lang, eigentlich U19-Trainer, wird auch jetzt wieder Interimscoach für die Partie am Samstag gegen Duisburg. Eine Dauerlösung kann er aber nicht sein, da ihm die nötige Fußballlehrer-Lizenz fehlt. „Wenn er die hätte, wäre er bereits im Sommer unser Trainer geworden“, sagt Koukoutrigas, der aber auch klarstellt: „Nicht nur Oliver Zapel hat Fehler gemacht, sondern auch wir im Umfeld und natürlich die Mannschaft. Doch der Trainer trägt nun einmal die größte Verantwortung für die Mannschaft. Und wir können eben auch nicht 20 Spieler auf einmal austauschen.“ Doch etwas Bewegung wird in der Winterpause sicher in den Kader kommen. „Fest steht, dass wir uns mit Spielern verstärken werden, die 100 Prozent Herzblut für unseren Verein einbringen“, heißt es in der Erklärung des Vorstands.

Wer Zapels Nachfolger werden könnte, darüber habe er sich „bis Montag keinerlei Gedanken gemacht“, stellt Koukoutrigas klar. „Aber es soll kein Feuerwehrmann sein, sondern jemand, der genauso wie ich felsenfest davon überzeugt ist, mit dieser Mannschaft den Klassenerhalt zu schaffen und der darüber hinaus hier auch langfristig etwas aufbauen will.“ Das Ganze müsse natürlich so schnell wie möglich geklärt werden, „denn schließlich beginnt am 2. Januar die Vorbereitung“.