Der VfR (links Niko Girouroukalis) ist defensiv stabiler geworden. Foto: Archiv (avanti)

Der VfR Großbottwar überwintert in der Kreisliga B2 Enz-Murr auf Platz drei.

Großbottwar - Diesmal ist die Winterpause schon unglaublich lang“, freut sich Trainer Thomas Rapp vom VfR Großbottwar darauf, dass der Rückrundenauftakt der Fußball-Kreisliga B Enz-Murr allmählich doch noch näher rückt. Am 15. März geht es nach vier fußballlosen Monaten für Rapp und sein Team endlich weiter. „Es ist noch alles drin“, glaubt der Coach mit Blick auf die Tabelle, in der man auf dem dritten Platz überwintert hat. Bereits acht Punkte Rückstand zur Spitze lassen den VfR jedoch aus der Außenseiterrolle ins Aufstiegsrennen mit den beiden Rivalen FV Oberstenfeld und Club L’Italiano Großbottwar gehen.

Das lief gut
Rundherum zufrieden kann der VfR, der als nur hauchdünn in der Relegation gescheiterter Vorjahreszweiter als Topfavorit in die Runde ging, eigentlich nicht sein. Der Spielplan, der schon zum Auftakt mit der prompt verloren gegangenen Auswärtspartie bei Kreisliga A-Absteiger Oberstenfeld das auf dem Papier schwerste Spiel der ganzen Runde bereit hielt, war vielleicht auch nicht der allerbeste Freund des VfR. Positiv vermerkt Rapp aber im Rückblick auf die Hinserie die gewachsene defensive Stabilität. „In der Abwehr stehen wir in dieser Saison definitiv besser“, sagt er und macht dafür vor allem verantwortlich, dass seine junge Mannschaft an Erfahrung gewonnen habe und die Abläufe inzwischen wesentlich besser sitzen. „In der Hinsicht sind wir im Vergleich zur letzten Runde einen Schritt weiter gekommen“, bekräftigt er.

Das lief nicht gut
Same procedure . . . „Natürlich die Chancenverwertung“, fällt Rapp sofort ein, und er fügt an: „Da hatten wir auch in der vergangenen Saison schon unsere Probleme.“ Zudem bemängelt er, „dass wir in der ein oder anderen Partie zu früh abgeschaltet haben“. Rapp meint damit aber gar nicht in erster Linie Spiele, in denen man nach klarer Führung zurücksteckte, sondern eher Partien wie das 0:1 in Mundelsheim oder das Remis gegen den GSV Pleidelsheim II, in denen man im Vergleich zu den beiden Aufstiegskonkurrenten wichtige Punkte einbüßte. „Da gingen dann jeweils die Köpfe runter, weil es eben nicht lief. Und leider haben wir keinen erfahrenen Routinier im Team, der die anderen dann noch mal pushen kann“, erklärt er.

Bewertung der Neuzugänge
In der Kreisliga B sind externe Neuzugänge eher Ausnahme als Regel. „Gab es bei uns im Sommer nicht“, ruft Rapp daher auf Nachfrage in Erinnerung. Zwei Akteure, die sich aber zumindest wie Neuzugänge anfühlen, stehen ihm nun für die Rückrunde zur Verfügung. Denn die beiden Offensivspieler Chris Brucker und Patrick Schorr sind nach anderthalbjähriger Weltreise (Rapp schmunzelnd: „Sie waren surfen und Melonen schütteln.“) wieder in Großbottwar aufgeschlagen und zurück im Team. Vor allem Schorr, in der vorletzten Saison noch eine Spielklasse höher in der Kreisliga A der wichtigste Offensivakteur des VfR, könnte zur erheblichen Verstärkung werden – wenn er denn fit ist. „Er steigert sich von Training zu Training. Ich hoffe, dass er schnell wieder Fuß fasst“, sagt Rapp.

Bester Spieler
Mit solchen Fragen darf man Thomas Rapp eigentlich nicht kommen. „Das ganze Team. Bei uns sticht keiner heraus“, antwortet er wie aus der Pistole geschossen, erbarmt sich dann aber doch noch: „Moritz Dürl hat sich sehr gut entwickelt. Er langt hin und spielt den Ball gut weiter“, lobt der VfR-Coach seinen robusten Defensivallrounder.

Größte Enttäuschung
Da muss Thomas Rapp nicht lange überlegen: „Dass wir im Derby gegen den Club L’Italiano nach 80 Minuten noch 3:1 geführt haben und den Sieg nicht nach Hause gebracht haben“, erinnert er sich schmerzlich, denn mit zwei Punkten mehr für sein Team und zwei Punkten weniger für den Lokalrivalen sähe auch die Tabelle noch viel freundlicher aus.

Ausblick und Prognose
Keineswegs chancenlos, aber quasi aus der zweiten Startreihe geht der VfR bei acht beziehungsweise fünf Punkten Rückstand auf die beiden Aufstiegskonkurrenten ins Rennen. „Es ist noch alles drin“, betont Rapp zwar, weiß aber auch: „Wir müssen sicherlich beide direkten Duelle gegen den FVO und den Club L’Italiano gewinnen.“ Schon am zweiten Rückserienspieltag, wenn der VfR die Oberstenfelder zu Gast hat, wird man mehr wissen.