Alikaan Gülüs (links) und der FV Oberstenfeld sind in dieser Saison noch ohne Niederlage. Foto: Archiv (avanti)

Nach dem Abstieg hat der FV Oberstenfeld in der Kreisliga B2 Enz-Murr bis zur Winterpause nur einmal unentschieden gespielt und ansonsten alle Partien gewonnen.

Oberstenfeld - Keinerlei Probleme, sich nach dem Abstieg aus der A-Klassigkeit im Sommer sofort in der Fußball-Kreisliga B2 Enz-Murr zu akklimatisieren, hatte der FV Oberstenfeld. Zur Winterpause führt man ungeschlagen die Tabelle an. „Bei neun Siegen und nur einem Unentschieden kann man schon von einer guten Hinrunde sprechen“, findet auch Trainer Erkan Savun, der die Mannschaft nach dem Abstieg übernommen hat und angesichts der Tabellensituation inzwischen auch kein Blatt mehr vor den Mund nimmt: „Natürlich müssen jetzt Meisterschaft und Aufstieg unser Ziel sein“, sagt er unmissverständlich.

Das lief gut
Sportlich ziemlich viel. „Wie sich der ein oder andere unserer Spieler weiterentwickelt hat, ist absolut positiv“, urteilt Savun und nennt als Beispiel Murat Bayram. „Er hat es jetzt kapiert und ist viel mannschaftsdienlicher geworden“, lobt der Coach den Tempodribbler, der inzwischen auch den besser postierten Mitspieler sehe. Am wichtigsten ist Savun jedoch, dass man in Sachen Disziplin eine tadellose Hinserie abgeliefert hat, nachdem es in den Vorjahren immer mal wieder hitzige Spiele mit Eskalationspotenzial gegeben hatte. „Von der fußballerischen Qualität meiner Mannschaft war ich von Anfang an überzeugt. Aber diese Disziplin in den Kader hineinzubekommen, hatte ich mir schwieriger vorgestellt“, freut sich der Trainer, der diesbezüglich schon bei seinem Amtsantritt klare Ansagen ans Team gemacht hatte.

Das lief nicht gut
„In der Kreisliga B läuft natürlich niemals alles gut. Da kann man sich immer verbessern“, weiß Ex-Profi Savun. Dennoch muss er bei der Frage für einen Moment nachdenken, bis ihm „zu viele Abspielfehler und Ballverluste“ einfallen. „Geradliniger und mit weniger Schnörkeln“ wünscht er sich Passfolgen und Abläufe seiner Mannschaft, auch wenn er betont: „Es ist schon viel besser geworden, wie der Ball durch unsere Reihen läuft“.

Bewertung der Neuzugänge
Erwartungsgemäß zu einer festen Größe in der FVO-Abwehr, mit nur acht Gegentreffern die sattelfesteste der Staffel, hat sich Burak Acikabak entwickelt. „Was er macht, ist sehr solide“, sagt Savun. Noch gar nicht mittun konnte hingegen Angreifer Erdi Uzun, der in der Türkei schon drittklassig spielte: „Er hat sich leider schon in der Sommervorbereitung das Kreuzband gerissen. Inzwischen läuft er zwar wieder, aber das wird noch dauern“, erzählt der Coach. Im Winter hat sich nun sein Kader noch einmal verbreitert. Vom schärfsten Ligarivalen Club L’Italiano Großbottwar kehrte Sahin Kasimoglu nach nur einem halben Jahr zurück. (Savun: „Er kam auf uns zu und wollte unbedingt zu uns.“) Arbnor Tahiri, ebenfalls bisher beim Club L’Italiano aktiv, ist hingegen zunächst gesperrt, da sich die Vereine nicht über die Wechselmodalitäten einigen konnten. Zudem stießen die Brüder Kerem und Emre Colak zum Team. Vor allem der junge Emre, der aus der Jugend des SGV Murr stammt, überraschte in der Vorbereitung auf der rechten offensiven Außenbahn positiv.

Bester Spieler
Dazu mag Erkan Savun sich nicht wirklich äußern. „Wenn man Tabellenführer mit drei Punkten Vorsprung ist, hat jeder Einzelne dazu seinen Teil beigetragen“, merkt er nur knapp an.

Größte Enttäuschung
„Das war ganz klar das Unentschieden gegen den GSV Pleidelsheim II“, erinnert sich Savun. „Es war nicht unser bestes, aber eigentlich ein solides Spiel“, denkt er an den einzigen Punktverlust der Hinrunde zurück und trauert vor allem den damals vergebenen Hochkarätern nach: „Da haben wir aus drei Metern nicht das Tor getroffen“, kann der frühere Torjäger nur den Kopf schütteln.

Ausblick und Prognose
„Unter die ersten Drei“, lautete die Zielsetzung, die man beim FVO im Sommer ausgab. Angesichts des Zwischenresultats legt Savun nun die Latte nach oben: „Wir können jetzt ja nicht sagen, dass wir Dritter werden wollen. Jetzt geht es darum, vorne zu bleiben“, peilt er den sofortigen Wiederaufstieg an. Streitig machen könnten dem FVO diesen wohl nur die beiden Großbottwarer Ligarivalen. „Der VfR liegt aber schon acht Punkte hinter uns. Da müsste einiges passieren“, glaubt Savun. Nur drei Zähler ist hingegen der Club L’Italiano im Hintertreffen, gegen den zudem noch beide direkten Duelle ausstehen. Gleich zum Auftakt an diesem Sonntag gastiert der FVO in der Höhle des Löwen. „Ich glaube an meine Mannschaft. Aber selbst wenn wir dort gewinnen sollten, wäre das noch keine Vorentscheidung“, stellt der FVO-Coach klar. Hoffnungsvoll stimmt ihn vor allem die gute Vorbereitung, in der man in der Vorwoche im Trainingslager in der Türkei bis zu dreimal täglich trainiert habe.