Marco Grüttner (links) und Dominik Salz bejubeln das frühe 1:0, müssen dann aber noch kräftig zittern. Foto: avanti

In der zweiten Runde des wfv-Pokals machen es die Fußballer des SGV Freiberg am Mittwochabend gegen die Neckarsulmer SU sehr spannend.

Freiberg - Die Partie der Freiberger im Wasenstadion gegen den Mit-Oberligisten Neckarsulmer Sport-Union bot mehr Spannung, als manch ein Zuschauer es erwartet haben dürfte. Mit einem Spielstand von 2:2 nach 120 Minuten musste sogar das Elfmeterschießen entscheiden, in dem Freiberg sich dann mit einem 6:3 als deutlich kaltschnäuziger erwies. Yannick Thermann, Marcel Sökler, Volkan Celiktas und Alexander Nandzik trafen allesamt, während für Neckarsulm nur erst erste Schütze, Steven Neupert, versenkte. Den zweiten Schuss der Gäste parierte Keeper Kevin Rauhut, der dritte Schuss von Nikolai Bauer ging sogar am Tor vorbei.

Auf Freiberger Seite hieß das vor allem eines: durchatmen. Denn das auf dem Papier favorisierte Team hatte sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert, steht aber dennoch in der dritten Runde. Ein Hallo-Wach-Signal zum richtigen Zeitpunkt, eineinhalb Wochen vor dem Ligastart? Es wird sich zeigen.

Führung bereits nach elf Minuten

Dabei hatte es zu Beginn eigentlich so ausgesehen, als stelle der SGV die Weichen gleich auf Sieg. Mit dem zweiten Angriff nach elf Minuten landete der Ball gleich im Tor. Nach einer Flanke von Yannick Thermann fand Dominik Salz per Kopfball die Lücke zwischen dem linken Pfosten und dem Torwart. Doch der anfängliche Schwung des SGV, dem die Neckarsulmer ein gutes Zweikampfverhalten entgegensetzten, verflog damit erst mal. Die Freiberger suchten zwar immer wieder mit hohen Bällen aus dem Mittelfeld die kopfballstarken Stürmer Salz und Marco Grüttner, doch klappen wollte das nicht. Was auch am Gästeverteidiger Tobias Fausel mit SGV-Vergangenheit lag.

Die größten Chancen hatten dennoch die beiden Stürmer. Erst klärte der in höchster Not gegen Salz (27.), dann köpfte Grüttner nach einer Thermann-Flanke wuchtig, aber zu weit nach links (43.). Stattdessen schlug dann das bis dahin harmlose Neckarsulm zu: Nach zwei Schüssen in der ersten Hälfte traf der Oberligist in der 54. Minute zum 1:1. Nach schnellem Spielzug schoss Lukas Schappes von halblinks trocken ins Netz.

Gegentor ist ein Weckruf

Für Freiberg war das ein Weckruf, das Team von Evangelos Sbonias spielte jetzt wieder zielstrebiger. Christian Mauersberger verfehlte aus 16 Metern aber knapp (57.), und der eingewechselte Marcel Sökler schoss vorbei (59.). Besser machte er es kurz darauf, als er nach einer Ecke von Alexander Nandzik den Ball aus äußerst spitzem Winkel vom kurzen Pfosten ins lange Toreck beförderte – ein sehr sehenswerter Treffer (66.).

Doch wie nach dem 1:0 schaltete der SGV zurück. Chancen waren nun Fehlanzeige. Zumindest bis zur 84. Minute, als sich erneut Neckarsulm als gnadenlos effektiv erwies. David Gotovac stieß ohne große Gegenwehr in den Strafraum vor, bediente Steven Neupert, und der beförderte den Ball zum unerwarteten Ausgleich über die Linie. Freiberg rannte zwar noch an, musste sich aber mit der Verlängerung begnügen.

Verlängerung bringt keine Entscheidung

In der hatte das Duo Sökler/Grüttner die Riesenchance aufs Siegtor (94.). Sökler lief alleine auf den Torwart zu, legte aber quer auf Grüttner, dessen Versuch aufs leere Tor in letzter Sekunde geblockt wurde. So ging es nach den zusätzlichen 30 Minuten auf Augenhöhe ins Elferschießen. Das wurde begleitet vom eigentlichen Höhepunkt des Abends: Über Freiberg bog sich just in diesen Minuten ein grellfarbener Regenbogen in besonderem Licht.

So geht es im wfv-Pokal weiter

Die dritte Runde
steht bereits am Samstag auf dem Programm – es geht also Schlag auf Schlag. Der SGV Friberg reist zu Landesligist FV Löchgau, der am Mittwoch mit 6:0 bei Ligakonkurrent TSV Schornbach gewann. Eine besondere Partie ist dies für SGV-Trainer Evangelos Sbonias, der einst Coach der Löchgauer war. Der Anpfiff ertönt nach bisheriger Planung um 15.30 Uhr.

Weitere Resultate
Bei Redaktionsschluss nicht beendet war das Spiel vom FSV 08 Bietigheim-Bissingen in Schwaikheim. Der Sieger trifft am Mittwoch auf den Gewinner aus SG Sindringen/Ernsbach – Sonnenhof Großaspach (Sonntag, 15 Uhr)