Ist dieses Mal zum Zuschauen verdammt: Denis Zagaria (links). Foto: Archiv (Baumann)

Der Oberligist SGV Freiberg empfängt am Sonntag um 14 Uhr die Stuttgarter Kickers.

Freiberg - Normalerweise trägt der SGV Freiberg seine Heimspiele in der Oberliga samstags aus. Dass die Wasenkicker diesmal 24 Stunden später ranmüssen, am Sonntag um 14 Uhr, hat einen bestimmten Grund: Zu Gast sind die Stuttgarter Kickers, die am Samstag unterm Fernsehturm ihr 120-jähriges Bestehen feiern. Dabei dürfen sich die Gäste auf der Waldau unter anderem auf ein Aufeinandertreffen der Traditionsmannschaften der Kickers und des VfB Stuttgart freuen. „Die Verlegung war Wunsch der Kickers und des Verbandes“, sagt Freibergs Trainer Mario Estasi. Der SGV kam dem entsprechend nach.

Während die Kickers am Tag nach ihrer Geburtstagsfeier in Freiberg dreifach punkten und so zu den Feierlichkeiten beitragen möchten, ist die Partie auch für den gastgebenden SGV eine besondere. „Und zwar in mehrfacher Hinsicht“, wie Mario Estasi sagt. Da ist zum einen die tabellarische Konstellation. „Mit einem Sieg können wir sie überholen“, weiß der Trainer. Beide Mannschaften sind ordentlich in die Runde gestartet. Freiberg steht mit elf Punkten auf Rang fünf, die Kickers zwei Punkte davor auf zwei. Zum anderen ist da die Tatsache, dass der Stuttgarter Trainer Ramon Gehrmann an seine alte Wirkungsstätte zurückkehren wird. Sieben Jahre wirkte der 45-Jährige beim SGV, bevor es ihn nun im Sommer auf die Waldau verschlug.

Und dann ist da die Vorfreude auf ein attraktives Spiel, die Trainer Mario Estasi bereits verspürt. „Beide Mannschaften wollen wirklich Fußballspielen. Das sieht man auch an der Anzahl der geschossenen Tore.“ Freiberg kommt auf 18, Stuttgart auf 13 Treffer in sieben Spielen. Dass viele Zuschauer erwartet werden, speziell was die Stuttgarter Seite betrifft, tut sein Übriges. „Ich hoffe auch, dass viele Freiberger Zuschauer kommen. Mit unseren Heimspielen gegen den Freiburger FC, was die zweite Hälfte anbelangt, und den SV Sandhausen II haben wir da sicherlich Werbung betrieben.“

Zurückdenken muss Mario Estasi jedoch eher an die jüngste Niederlage in Pforzheim. „Die ärgert mich immer noch“, macht er deutlich. Zumal mit Denis Zagaria (Gelb-Rot) und Hakan Kutlu (Rot) zwei Leistungsträger vom Platz flogen und am Sonntag fehlen. „Beide würden mit ihrer individuellen Klasse jedem Ober- und sicherlich auch manchem Regionalligisten gut tun. Ersetzen können wir sie nur als Mannschaft, wir brauchen einen Sahnetag“, sagt der Freiberger Trainer. Den Platz von Zagaria in der Innenverteidigung dürfte Filip Milisic einnehmen.

Nicht nur deshalb ist man sich beim SGV der Schwierigkeit der Aufgabe bewusst. „Die Kickers haben eine gute und erfahrene Truppe, sind eigentlich ein Profiverein. Ihr klares Ziel ist der Aufstieg. Der Druck liegt also bei ihnen“, sagt Estasi, der klarstellt: „Wir haben größten Respekt vor ihnen, aber keine Angst.“