Patrick Fossi (links) hat das 2:0 erzielt. Zum Sieg hat das nicht gereicht. Foto: avanti

Der bisherige Oberliga-Tabellenführer kassiert gegen den FC 08 Villingen in der Schlussminute das 2:2.

Freiberg - Die Enttäuschung war jedem einzelnen ins Gesicht geschrieben: Trotz 2:0-Führung zur Pause auf heimischem Kunstrasen musste sich der bisherige Tabellenführer der Fußball-Oberliga, der SGV Freiberg, am Ende mit einem Punkt zufriedengeben – und hatte dabei sogar noch Glück, dass der FC 08 Villingen einige hochkarätige Chancen liegenließ. Bei schönstem Wetter und ersten frühlingshaften Temperaturen fanden die Blauhemden während der gesamten 90 Minuten nicht in ihr Spiel. „Ich probiere es mit dem Mikrofon“, scherzte ein zerknirschter Freiberger Trainer Ramon Gehrmann nach der Begegnung. „Vielleicht klappt das besser als unser Spiel.“

Dabei begann vor rund 600 Zuschauern das Spiel ganz nach Plan: Freibergs Hakan Kutlu tauchte rechts im Strafraum auf und konnte von der Villinger Abwehr laut dem Unparteiischen Marvin Maier aus Offenburg nur regelwidrig gestoppt werden – den fälligen Foulelfmeter verwandelte Toptorjäger Marcel Sökler mit dem Nachschuss (8.). Danach versuchten sich die Hausherren zwar im Aufbauspiel, zwingende Chancen blieben aber aus – vielmehr wurden die Villinger durch Patzer zu Möglichkeiten eingeladen. Gästestürmer Damian Kaminski schlenzte freistehend am Strafraumeck nur knapp über das Tor (25.). Doch ein wahrer Aufstiegsaspirant ist eben oft auch effizient. Die erste gelungene Kombination vollstreckte Patrick Fossi von links kommend kühl und flach ins kurze Eck (33.). Hier stand Villingens Torhüter Mendes Cavalcanti viel zu zentral im eigenen Kasten.

Doch wer des Tabellenführers Sicherheit nach der Halbzeit wähnte, wurde bitter enttäuscht: Die Villinger spielten weiterhin hohes Pressing, störten unentwegt das Aufbauspiel der Freiberger und kamen folgerichtig ein ums andere Mal gefährlich vor das Tor von Thomas Bromma, der fehlerfrei spielte und auch beim verdienten Anschlusstreffer schuldlos war: Villingens Kapitän Benedikt Haibt tankte sich in den Freiberger Strafraum und schoss stramm über Brommas Arme hinweg (69.).

Die Hausherren, die laut Gehrmann „in Halbzeit zwei maximal zehn Prozent Zweikämpfe“ gewannen, fokussierten sich fortan auf ein schwammiges Umschaltspiel, das mit dem Schlusspfiff verdientermaßen bestraft wurde. Villingens Haibt, gemeinsam mit dem eingewechselten Yanick Haag ständiger Brandherd in der Offensive der Gäste, wurde am Strafraumeck von Freibergs Leon Braun gestoppt – Maier entschied erneut auf Strafstoß. Zwar parierte Bromma den ersten Versuch von Haag, aber das abgeprallte Spielgerät bugsierte der heranstürmende Steven Kröner im Zweikampf nur noch ins eigenen Netz (90.).

„Ein Kompliment an meine Truppe“, freute sich Villingens Trainer Jago Maric. Der SGV Freiberg hingegen musste die Tabellenspitze wieder an die siegreichen Stuttgarter Kickers abgeben. „Wir haben viel zu wenig gemacht“, gab Gehrmann unumwunden zu. „So leid es mir tut: Der Punkt war hochverdient für Villingen.“

SGV Freiberg:
Bromma – Rohr, Zagaria, Gentner, Braun – Kutlu, Müller, Fossi (70. Kröner), Schimmel (74. Öztürk) – Muzliukaj (78. Latifovic), Sökler.