Ouadie Barini hat per Elfmeter den 1:2-Anschlusstreffer erzielt. Foto: avanti

Der SGV macht gegen den TSV Ilshofen in Unterzahl aus einem 0:2-Rückstand noch ein 2:2.

Freiberg - Eine halbe Stunde vor Spielschluss hätten mit Sicherheit nicht viele der 290 Zuschauer im Freiberger Wasenstadion noch mit einem Punktgewinn der Gastgeber im Oberliga-Spiel gegen den TSV Ilshofen gerechnet. Mit 2:0 führten die taktisch und läuferisch starken Gäste, als der Schiedsrichter im Freiberger Strafraum auf den Elfmeterpunkt zeigte, nachdem SGV-Verteidiger Volkan Celiktas einen Ilshofener Stürmer kurz vor der Torlinie zu Fall brachte und für diese Aktion als letzter Mann zusätzlich noch die Rote Karte bekam. Doch Stani Bergheim setzte den Foulelfmeter an den linken Außenpfosten. „Das war ein Hallo-Wach-Effekt für den SGV, und der Fußball-Gott hatte noch was in der Tasche für die Freiberger“, beschrieb Ilshofens Trainer Michael Hoskins das Geschehen in den letzten 25 Minuten der Partie. Möglicherweise hätten seine Spieler aber auch – wie so häufig in Überzahl – einen Schritt weniger gemacht als zuvor.

Zunächst hatten die Freiberger Glück, dass der Schiedsrichter in der 68. Minute noch einmal auf Strafstoß entschied, nachdem der eingewechselte und sehr agile Mert Tasdelen in einem Zweikampf an der Torauslinie im Ilshofener Strafraum zu Fall gekommen war. Ouadie Barini machte es besser als Bergheim und verwandelte zum 1:2. Acht Minuten vor Schluss führte eine Produktion zweier Joker zum 2:2-Ausgleich: Einen Freistoß des eingewechselten Denis Latifovic verlängerte der ebenfalls eingewechselte Simon Klostermann per Kopf in die Maschen.

Es war bereits der fünfte Saisontreffer des 19-Jährigen und die zweite Torchance in der zweiten Hälfte für den SGV. „Wir waren in den letzten 25 Minuten zu zehnt stärker als in den 65 Minuten zuvor zu elft“, befand der enttäuschte SGV-Trainer Mario Estasi, der mit dem Ergebnis, nicht aber mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden war. Dazu gab es auch wahrlich keinen Anlass: Bereits mit der ersten Torchance ging der TSV Ilshofen in Führung: Nach einem Angriff über die linke Seite konnte die SGV-Defensive die flache Hereingabe nicht verhindern, Gäste-Torjäger Benjamin Kurz stand wieder einmal richtig und vollendete mit seinem zehnten Saisontor aus sieben Metern zum 0:1 (4.).

Die Freiberger fanden überhaupt nicht in die Partie und leisteten sich viele Fehler im Spielaufbau. Ilshofen verteidigte hoch, stellte die Passwege zu und schaffte stets Überzahl in Ballnähe. „Ich habe in der ersten Halbzeit in einige ratlose Freiberger Spielergesichter gesehen“, freute sich Gästecoach Hoskins über seine gelungene Taktik. Der SGV hatte in der ersten Hälfte eine einzige Torchance, als Spetim Muzliukaj einen Flugkopfball nach einer Flanke von Kreshnik Lushtaku knapp am rechten Pfosten vorbeisetzte (18.). Die Gastgeber hatten sogar Glück, dass der Unparteiische bei zwei Situationen auf Abseits entschied und Ilshofen zur Pause nicht höher als 1:0 führte. Doch als SGV-Kapitän Steven Kröner nach einem „Riesenbock“ (Estasi) im Mittelfeld den Ball verlor, schien Kurz sein Team mit seinem elften Saisontreffer zum 0:2 (51.) auf die Siegerstraße zu schießen. Doch von der brachten sich die Gäste in der Schlussphase selbst ab.

SGV Freiberg:
Loch – Andric (75. Klostermann), Kröner, Milisic, Celiktas – Lushtaku, Seegert (46. Tasdelen), Zagaria, Ferati (61. Latifovic) – Barini, Muzliukaj (69. Marotta).