Entfesselt jubeln die Freiberger nach dem 2:1 durch Spetim Muzliukaj. Foto: avanti

Der SGV Freiberg bezwingt den SV Sandhausen II mit 5:1 (2:1) und klettert in der Oberliga auf Rang zwei.

Im dritten Anlauf hat es endlich geklappt: Nach zwei Unentschieden gegen die Neckarsulmer Sport-Union (1:1) und den Freiburger FC (2:2) hat der SGV Freiberg gegen die Zweitliga-Reserve des SV Sandhausen den ersten Heimsieg in der jungen Oberliga-Saison feiern können. Und der fiel mit 5:1 deutlich und in dieser Höhe auch verdient aus. „In den ersten zehn Minuten hatten wir Probleme, aber nach einer Viertelstunde haben wir immer mehr Ballkontrolle bekommen“, zeigte sich SGV-Trainer Mario Estasi am Samstagnachmittag nach der Partie zufrieden.

Die Probleme in der Anfangsphase hatten auch damit zu tun, dass die Gastgeber früh in Rückstand gerieten: Bei der ersten Offensivaktion der Badener ließ Freibergs Schlussmann Norbert-Alexander Loch einen Ball nach vorne abprallen, Georgios Spanoudakis hatte keine Mühe, den Ball aus kurzer Distanz über die Linie zu bugsieren (3.). Der frühe Gegentreffer verunsicherte den SGV sichtbar, über die rechte Abwehrseite kamen die Sandhausener in der Folge zu guten Aktionen: Zunächst köpfte Marc-Louis Lehr nach einer Flanke von Konstantin Schiler aus sieben Metern freistehend über den Kasten (7.), zwei Minuten später schoss SVS II-Kapitän Ioannis Nalbantis aus zehn Metern knapp rechts am Freiberger Tor vorbei. „Sandhausen hatte über die linke Seite ein brutales Tempo“, zollte SGV-Coach Estasi dem Gegner vollen Respekt.

In der Folge gelang es jedoch dem Freiberger Mittelfeld um David Müller, Nico Seegert und Denis Latifovic immer besser, sichere Ballstafetten bis vor das Tor der Gäste zu kreieren. In der 15. Minute konnte Sandhausens Torhüter Benedikt Grawe, der zum besten Spieler seines Teams avancierte, einen 18 Meter-Schuss von Latifovic mit einer Glanzparade noch entschärfen. Doch nach 21 Minuten musste er den Ball erstmals aus seinem Kasten holen: Volkan Celiktas hatte einem Freistoß aus 28 Metern so viel Effet mitgegeben, dass er unhaltbar im langen Eck einschlug.

Anschließend hatten die Gastgeber Chancen fast im Minutentakt: Nach 23 Minuten zielte Hakan Kutlu aus zehn Metern Zentimeter am rechten Torpfosten vorbei, drei Minuten später parierte Grawe mit einem Reflex einen Drehschuss von Latifovic, und weitere zwei Zeigerumdrehungen später fischte der SVS-Schlussmann einen Celiktas-Schuss aus 18 Metern aus dem Tordreieck.

In der 33. Minute war aber auch Grawe machtlos, als Spetim Muzliukaj nach einem Eckball auf den langen Pfosten das beste Timing beim Kopfball hatte und aus sieben Metern zum 2:1 einnickte. Mit dem knappen Rückstand zur Pause waren die Gäste gut bedient, ein weiterer Treffer der Freiberger wurde wegen Abseits nicht anerkannt. Die letzten Zweifel an einem möglichen Aufbäumen der Gäste beseitigte Hakan Kutlu wenige Sekunden nach dem Wiederanpfiff, als er eine Lücke in der SVS-Defensive erkannte und aus 16 Metern mit einem schönen Schuss zum 3:1 traf. Muzliukaj mit seinem zweiten Treffer (63.) und Niklas Pollex in der 81. Minute mit einem Traumtor rechts oben in den Winkel schraubten das Ergebnis auf 5:1. Sandhausens Schlussmann Grawe verhinderte mit ein paar tollen Paraden eine noch höhere Niederlage für das neue Tabellenschlusslicht. „Das Team findet immer mehr zusammen, jeder wollte das Maximale herausholen“, lobte Coach Estasi den Auftritt seiner Mannschaft. Insbesondere das Gegenpressing habe sehr gut funktioniert.

Nach dem dritten Sieg im sechsten Saisonspiel belegt der SGV nunmehr Rang zwei mit zwei Zählern Rückstand auf Tabellenführer 1. Göppinger SV. Allerdings hat der VfB Stuttgart II ein Spiel weniger ausgetragen und nur einen Punkt weniger auf dem Konto. SGV Freiberg:
Loch – Celiktas, Kröner, Zagaria, Andric – Müller (81. Milisic), Seegert (69. Ferati), Latifovic, Pollex (81. Tasdelen) Kutlu – Muzliukaj (74. Klostermann).